Meeresrauschen
Teneriffa: Gescheitert beim Wellenreiten
Als ich in diesem Jahr im Urlaub den Flyer einer Surfschule in die Hand gedrückt bekam, wertete ich es nicht als Werbung, sondern als Zeichen, schreibt TUI Bloggerin Kathrin. „Ich muss surfen lernen.“ Auf Teneriffa. Oder doch nicht?
Surfen hat mich schon immer fasziniert: Tagsüber an den schönsten Orten der Welt die größten Wellen bezwingen und abends mit lässigen Surfer-Jungs am Lagerfeuer abhängen – joah, so könnte ich es durchaus eine Weile aushalten. Auf Teneriffa wollte ich es also wissen: Neben meiner besten Freundin und mir hatten fünf weitere Urlauber den Schnupperkurs im Wellenreiten gebucht. Unser Surflehrer, der sich für meinen Geschmack ein bisschen zu cool fand, teilte uns Neoprenanzüge in der passenden Größe zu. Kann sein, dass er sich bei mir etwas verschätzt hat, denn bis ich mich in die schwarze Pelle reingewurschtelt hatte, waren gefühlte 20 Minuten ins Land gegangen. Ein kurzer Blick in den Spiegel bestätigte mir, dass ich aussah wie ich mich fühlte: Eine zu lange erhitzte Presswurst.

Trockenübungen: An Land hat es noch ganz gut funktioniert, im Wasser musste ich leider feststellen, dass Surfen überhaupt nicht mein Sport ist
Foto: Kathrin
Presswurst-Feeling – wer will das?
Also schnell noch was trinken, Bauch einziehen und los. Unsere erste Aufgabe klang einfach: Ein Board schnappen und es runter zum Strand tragen. Leider war der Weg dorthin weiter als zunächst gedacht und das Surfbrett wurde mit jedem Schritt schwerer. Meine kurzerhand erfundene Technik, das Ding alle paar Schritte unter den anderen Arm zu klemmen, half auch nur so mittel. Am Strand angekommen, standen Trockenübungen auf dem Programm. Aufs Brett legen, paddeln, in die Hocke springen, die Füße an den richtigen Stellen, aufstehen. Nachdem jeder das zwei- bis dreimal unfallfrei hingekriegt hatte, durften wir endlich ins Wasser. Rauf aus Brett und rauspaddeln aufs weite Meer. Das Warten auf die perfekte Welle konnte beginnen.
TUI Reisetipp:
Stil Hotel Los Gigantes
Nach einem anstrengenden Surftag entspannt es sich wunderbar auf der Chillout-Terrasse des direkt am Meer gelegenen Stil Hotel Los Gigantes. Das stylische Adults-only-Hotel bietet einen spektakulären Blick auf die Kulisse der gleichnamigen Felswände, sogar die Nachbarinsel La Gomera ist zu sehen. Das ehemalige Fischerdorf Puerto de Santiago mit seinen Restaurants und dem Yachthafen ist nur einen kurzen Spaziergang entfernt. Mehr Infos findet Ihr hier.
Es ist die perfekte Welle…
Wobei, wie sieht die eigentlich aus? Und was mache ich, wenn sie da ist? Was ist der richtige Zeitpunkt, um mit dem Paddeln aufzuhören und aufs Brett zu springen? Im Gesicht meiner Freundin las ich die gleichen Fragen. Vielleicht wäre ein bisschen mehr Theorie doch nicht schlecht gewesen, überlege ich. Bei den anderen Kursteilnehmern sah es zwar auch nicht gerade professionell aus, dafür waren sie zumindest sekundenweise in der Senkrechten unterwegs. Immerhin merkte unser Surflehrer irgendwann, dass die „German girls“ es nicht so hinkriegen und gab uns noch mal Einzelinstruktionen.
Seekrank vom Surfen
Geholfen hat’s nicht. Meine Freundin kapitulierte nach wenigen Minuten als erste, ihr war schlecht vom Auf und Ab der Wellen. Ich wusste bis dahin nicht, dass man auch auf einem Surfbrett regelrecht seekrank werden kann. Das war aber nicht das Einzige, was ich in den nächsten Stunden gelernt habe: Ich weiß jetzt, dass ich mehr Salzwasser schlucken kann, als ich jemals gedacht hätte und dass es richtig wehtut, wenn man von einer Welle ein Surfbrett gegen den Arm gedonnert kriegt. Und vor allem weiß ich jetzt, das Surfen nicht so leicht ist wie es aussieht und vor allem: dass es überhaupt nicht mein Sport ist. Vielleicht gebe ich dem Ganzen noch mal eine zweite Chance, aber erstmal reichts. Bei meinem nächsten Teneriffa-Besuch im Oktober habe ich es daher lieber mit Mountainbiken versucht. Ist ja auch irgendwie lässig. Ob ich die Berge der Insel bezwungen habe oder sie mich, werde ich dann hier berichten, also seid gespannt!