In Cancun gibt es eines der eindruckvollsten Museen der Welt: Unter Wasser befinden sich steinerne Menschen und Figuren, die nur einem Zweck dienen. Luft anhalten, abtauchen und mit TUI staunen im Unterwassermuseum MUSA in Mexiko.
Stumm und leblos sitzt er da, behäbig, satt gegessen, die Augen geschlossen: Der Mann sitzt auf seiner Couch, das Gesicht einem Fernseher zugewandt, auf dem Schoß die Fernbedienung, einen Teller mit kalten Pommes Frites und einem Hamburger. Er bewegt sich nicht, verzieht keine Miene, ist stumm und leblos. Doch um ihn herum pulsiert das Leben, Fische schwimmen umher, seine kalte Betonhaut ist bewachsen mit kleinen Lebewesen wie Algen, Schwämmen und Korallen. Der leblose Mann auf der Couch sitzt unter Wasser, in dem wohl eindrucksvollsten Museum der Welt.

Es ist das Unterwasser-Museum des Eco-Künstlers Jason deCaires Taylor. Sein Anliegen: Mit seiner Kunst der Natur etwas zurückzugeben. Er fertigt lebensgroße Skulpturen in Form von Menschen, Autos oder Häusern an und versenkt sie auf dem Meeresgrund. Versehen sind sie mit kleinen Schlupflöchern und Ritzen, um auch Tieren wie Langusten, Hummern und Krebsen ein neues Heim zu bieten.

400 stumme Betonmenschen, die auf dem Meeresgrund leben
Neben der Skulptur des Mannes, die der Künstler „Inertia“, Trägheit, getauft hat, gibt es noch viele weitere Objekte von deCaires Taylor. Sie stehen an der mexikanischen Küste Nähe der Orte Cancun, der Isla Mujeres und Punta Nizuc sowie an der Küste Grenadas. In Mexiko gibt es zwei „Unterwasser-Galerien“ in denen deCaires Taylors Kunst steht, den Salon Manchones und den Salon Nizuc.
Eine der eindrucksvollsten ist die Installation „The Silent Evolution“, die in acht Metern Tiefe an den Islas Mujertes den Meerboden schmückt. Sie besteht aus rund 400 lebensgroßen menschlichen Betonskulpturen mit einem Gesamtgewicht von mehr als 200 Tonnen. Jede Figur ist einem echten Menschen nachempfunden, darunter Männer, Frauen, Kinder, alte und junge Personen, alle mit eigenem Gesicht, Haaren, Eigenarten. Nur eines haben sie gemein: Ihre Augen sind geschlossen und ihre Körper von Algen, Korallen und anderen Unterwasserwesen besiedelt.

Ein Stück deutsche Automobilgeschichte auf mexikanischem Meerboden
Selbst ein Stück deutsche Automobilgeschichte hat es in deCaires Taylors MUSA (Museo Subacuático de Arte) geschafft: „Anthropocene“ ist die Nachbildung eines VW Käfers auf dessen Motorhaube ein Mensch sitzt. An den Seiten des Flitzers, der in acht Metern Tiefe steht, gibt es Schlupflöcher für Hummer, im Inneren kleine Kisten, in die sich die Tiere zurückziehen können.

Gefertigt sind alle Werke deCaires Taylor aus speziellem Beton, der das Wachstum von Lebewesen auf dem Meeresgrund anregt und positiv unterstützt. Um die Kunst unter Wasser zu sehen, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Scuba Diving, Schorcheln und Tauchen. Du willst die Objekte lieber trockenen Fußes erkunden? Dann schwing Dich beim Parasailing in die Lüfte oder gehe per Glasbodenboot auf Entdeckungstour. Wer eine Reise nach Cancun bzw. Mexiko plant, sollte unbedingt auch den Besuch beziehungsweise den Tauchgang zum Museum mit einplanen – ein unvergessliches Erlebnis.