Luxor – Hier trifft jahrtausendalte Geschichte auf beeindruckende Monumente und magische Sonnenuntergänge am Nil. Du fragst dich, welche Luxor Sehenswürdigkeiten du auf keinen Fall verpassen solltest? Dann bist du hier genau richtig! Berit stellt dir ihre TOP 10 vor.
Wer von euch erinnert sich noch? Geschichtsunterricht in der Schule, der Lehrer stellte das Thema vor: die alten Ägypter. Gelangweilte Gesichter, hier und da ein leichtes Gähnen. Ich muss zugeben: aufgepasst habe ich bei diesem Thema damals nicht wirklich. Luxor – das war für mich in der Theorie irgendeine ägyptische Stadt in einer staubtrockenen Wüste, abgesehen vom Nil. So weit weg, dass ich es mir nicht im Entferntesten vorstellen konnte. Pyramiden, Hieroglyphen, Tempel und Pharaonen, deren Namen ich weder aussprechen noch mir merken konnte. Das Einzige, was mich ein bisschen faszinierte, war die Legende vom Fluch des Pharao Tutanchamun. Ich stand schon immer auf gruselige Geschichten.
Fast 35 Jahre später – wer hätte das gedacht – stehe ich dann doch in der Wüste. Ich muss grinsen und denke: mein Geschichtslehrer wäre stolz auf mich 😊 Aber: wie kam es dazu? Eigentlich begann alles mit einem entspannten Urlaub in Hurghada – Sonne, Strand, Meer. Dann der spontane Entschluss: ich verlängere noch um zwei Tage in Luxor, der Stadt der Tempel und Gräber. Gesagt, getan: kurze Zeit später stehe ich mitten im ehemaligen Theben! Und da ist auf einmal kein langweiliges Schulbuch mehr, sondern ein riesiges, lebendiges Freilichtmuseum. Ich laufe durch die majestätischen Säulen des Karnak-Tempels, spüre die kühle Steinwand eines uralten Grabes und bestaune Wandmalereien. Die Geschichte, die mich damals in der Schule extremst gelangweilt hat, wird plötzlich greifbar – und ich bin total fasziniert. Diese Faszination möchte ich mit euch teilen – und stelle euch jetzt die TOP 10 Luxor Sehenswürdigkeiten vor, die diese Stadt zu einem unvergesslichen Reiseziel machen.
Die TOP 10 Luxor Sehenswürdigkeiten
1. Karnak-Tempel: der größte Tempelkomplex der Welt
Der Karnak-Tempel ist dem Gott Amun-Ra gewidmet, liegt am Ostufer des Nils und ist alles andere als gewöhnlich. Hier erwartet euch eine ganze Stadt aus Stein, ein Monument der Superlative! Über 2.000 Jahre lang erweitert, ist er die größte Tempelanlage Ägyptens und der Welt und war einst das religiöse Zentrum des Reiches. Wenn ihr durch das monumentale Eingangstor tretet, werdet ihr von gigantischen Säulen, riesigen Obelisken und jahrtausendealten Hieroglyphen empfangen. Da kriegt selbst der größte Geschichtsmuffel Gänsehaut 😊
Der Karnak Tempel | Adobe Stock | Anobis
Das absolute Highlight ist die Große Säulenhalle mit ihren 134 massiven Pfeilern – was für ein architektonisches Meisterwerk! Besucht den Tempel unbedingt am Abend zur Licht- und Tonschau, dann ist die Atmosphäre einfach atemberaubend, genau wie Karnak selbst. Nicht umsonst zählt dieser Ort zu den schönsten Luxor Sehenswürdigkeiten.
2. Luxor-Tempel: Ein Zeugnis der Zeit
Der eindrucksvolle Luxor Tempel | Adobe Stock | AlexAnton
Über die beeindruckende, knapp 2,7 Kilometer lange Sphingen Allee erreicht ihr den Luxor-Tempel, der ebenfalls am Ostufer des Nils liegt. Der ehemalige Prozessionsweg verbindet ihn mit dem Karnak-Tempel. Die circa 1300 Sphinxe, die die Allee damals säumten, wurden zum Teil wieder ausgegraben, und die Allee wurde nach aufwendiger Restaurierung im Jahr 2021 neu eröffnet. Dort entlangzugehen ist ein unbeschreibliches Gefühl! Und dann, inmitten hupender Autos und modernem Stadt-Alltag, liegt er vor euch: der Luxor-Tempel. Dieser Ort erzählt von der Größe und Macht der Pharaonen.
Ramses II. hat hier seine Spuren hinterlassen – zwei gigantische Sitzstatuen bewachen den Eingang. Dahinter öffnen sich prächtige Säulenhallen und kunstvoll verzierte Wände mit Hieroglyphen und Reliefs. Bei Sonnenuntergang wird’s richtig magisch – dann taucht das goldene Licht den Tempel in eine fast unwirkliche Stimmung.
3. Tal der Könige: Die ewige Ruhestätte der Pharaonen
Mitten in den staubigen Hügeln der Westbank des Nils liegt das Tal der Könige: mehr als 60 Gräber wurden hier entdeckt. Es herrscht eine fast ehrfürchtige Stille an diesem Ort. Wenn ihr zwischen Felsen und Sand hindurchgeht, seid ihr plötzlich mittendrin in der Geschichte. Und dann liegt es auf einmal vor euch: Das Grab von Tutanchamun – entdeckt von Howard Carter im Jahr 1922.
Auf den ersten Blick mag es kleiner wirken, als ihr euch es vielleicht vorgestellt habt, aber ihr werdet sofort die unbeschreibliche Atmosphäre spüren, die von diesem Ort ausgeht. Die Wandmalereien leuchten in kräftigen Farben und erzählen von Göttern, Macht und ewiger Reise. Und für einen Moment fühlt es sich tatsächlich so an, als wärt ihr nicht nur Besucher, sondern Teil dieser alten Welt.
Das Tal der Könige | Adobe Stock | Howard-Darby
4. Totentempel der Hatschepsut: Eine Königin schreibt Geschichte
Am Westufer des Nils, eingebettet in die steilen Felsen der antiken Nekropole Deir el-Bahari, erwartet euch ein Bauwerk, das selbst heute noch futuristisch wirkt: der Tempel der Hatschepsut. Beim Anblick schießt mir die Melodie von Akte X in den Kopf und ich frage mich, ob an der Theorie bezüglich der Aliens doch was dran ist? 😉
Der Totentempel der Hatschepsut | Adobe Stock | Mirko
Hatschepsut war die erste Frau, die einen Pharaonenthron bestieg. Sie ließ sich hier eine Tempelanlage errichten, die mit ihrer klaren, terrassenförmigen Architektur aus der Masse heraussticht. Kunstvolle Reliefs erzählen von Macht, Mut und einer außergewöhnlichen Herrscherin. Fun Fact: Um als Frau überhaupt akzeptiert zu werden, ließ sie sich oft mit Bart und männlichen Insignien darstellen. Und obwohl viele Nachfolger später versuchten, ihre Spuren auszulöschen, steht ihr Vermächtnis heute präsenter denn je.
5. Medinet Habu: Das Erbe des Ramses III.
Versteckt am Westufer von Luxor wartet ein echter Geheimtipp auf euch: der Tempel von Medinet Habu. Der Pharao Ramses III. ließ hier unfassbar schöne, farbliche Reliefs schaffen, die von Schlachten, Triumphen und ganz viel Selbstbewusstsein erzählen. Der Tempel stammt aus dem 12. Jahrhundert vor Christus und zählt zu den besterhaltenen Bauwerken in West-Theben. Auf über 7000 Quadratmetern warten Hauptpylon, Säulenhalle und der frühere Kultbezirk – das zentrale Areal – mit Amun-Tempel und Heiligem See darauf, von euch entdeckt zu werden.
Was ich total angenehm finde: hier ist es ruhiger, als bei vielen anderen Luxor Sehenswürdigkeiten. Der Tempel liegt etwas abseits der typischen Touristenpfade und wird von vielen Besuchern einfach übersehen. Wenn ihr also Lust auf beeindruckende Architektur, Gänsehautgeschichte und weniger Menschen habt, ist Medinet Habu definitiv einen Abstecher wert!
Medinet Habu | Adobe Stock | Konstantin
6. Das Ramesseum: Verborgener Schatz am Westufer
Einst als der „größte aller Tempel“ geplant, ist heute zwar nur noch ein Bruchteil des ursprünglichen Prachtbaus erhalten – aber gerade das macht seinen Reiz aus. Zwischen zerbrochenen Säulen, verwitterten Statuen und Ruinen erzählt jeder Stein vom Größenwahn und Ehrgeiz eines Mannes: Ramses II. Dieser ist übrigens nicht mit Ramses III. verwandt – um mal kurz die Verwandschaftsverhältnisse zu klären 😊.
Besonders der umgestürzte Koloss von Ramses II., der einst über 20 Meter hoch war, zeugt noch heute von der gewaltigen Dimension des Tempels. Auch die Reliefs und Säulenreste geben einen spannenden Einblick in das künstlerische Niveau jener Zeit. Wenn ihr vorab den Tempel von Medinet Habu besucht habt, bekommt ihr übrigens eine gute Vorstellung davon, wie das Ramesseum ursprünglich einmal ausgesehen haben könnte – denn Ramses III. ließ sich vom Grundriss seines berühmten Vorgängers inspirieren.
Das Ramesseum | Adobe Stock | Tomasz-Czajkowski
7. Tal der Königinnen: Wo die Frauen der Pharaonen ruhen
Nicht nur die Pharaonen haben sich in Luxor prunkvolle Gräber gegönnt – auch ihre Frauen und Kinder bekamen eine eigene letzte Ruhestätte: das Tal der Königinnen. Ganz in der Nähe des Tals der Könige, zwischen Fels und Sand, erwarten euch kunstvoll verzierte Grabkammern, in denen Geschichte zum Greifen nah ist.
Verzierungen der Gramkammern im Tal der Königinnen | Adobe Stock | Rania
Bisher wurden hier am „Platz der Schönheit“, wie das Tal auch genannt wird, rund 90 Grabanlagen entdeckt. Das absolute Highlight ist ganz klar das Grab der Nefertari – der Lieblingsfrau von Ramses II. Die Farben leuchten, die Wandmalereien sind unfassbar detailliert, und ihr fragt euch unweigerlich: Wie haben die das damals bloß gemacht? Ein Must-see für alle unter euch, die sich auch für die Frauenpower des alten Ägyptens interessieren.
8. Memnonkolosse: Wächter der Geschichte
Willkommen bei den stillsten Wächtern von Luxor: den Memnonkolossen! Zwei gigantische Steinriesen – jede über 18 Meter hoch – sitzen am Eingang des einstigen Totentempels von Amenophis III. an der Westbank des Nils. Ich finde, sie sehen dabei so aus, als würden sie gleich aufstehen und loslaufen. Seit über 3000 Jahren trotzen sie Sandstürmen, der sengenden Sonne und unzähligen Foto- und Handykameras – ganz schön beeindruckend, oder?
Übrigens stammt der Name der Memnonkolosse von mystischen Tönen, die aus der nördlichen Statue kamen. Die Leute dachten, sie hörten den Klagelaut des äthiopischen Königs Memnon aus der griechischen Mythologie, der nach seinem Tod seine Mutter betrauerte. Physikalisch erklärt war es wohl eher der Wind, der durch Risse in der Statue pfiff und die Töne verursachte. Heute sind die Kolosse nicht nur eine der faszinierendsten Sehenswürdigkeiten in Luxor, sondern auch leise Zeugen einer fast vergessenen Zeit. Ein kurzer Fotostopp lohnt sich hier auf jeden Fall!
Die mächtigen Memnonkolosse | Adobe Stock | dietwalther
9. Luxor-Museum: Schätze der Vergangenheit
Wenn ihr nach all den Tempeln und Gräbern noch nicht genug habt (und mal kurz der Sonne entkommen wollt), schaut unbedingt im Luxor-Museum vorbei! Das Museum wurde 1975 eröffnet und ist weltweit einzigartig, denn: hier könnt ihr ausschließlich Artefakte bewundern, die in und rund um Luxor ausgegraben wurden. Von beeindruckenden Statuen über filigranen Schmuck bis zu Möbeln und sogar zwei Mumien ist alles dabei. Die Statue von Thutmosis III. fand ich besonders beeindruckend.
Das Luxor Museum | Adobe Stock | Mirek-Hejnicki
Statt überladener Räume gibt’s hier eine übersichtliche, stilvoll präsentierte Sammlung, die euch tief in die Zeit des Neuen Reichs entführt. Das Museum selbst ist ein architektonisches Highlight, das perfekt zwischen Antike und heutiger Zeit vermittelt. Wenn ihr das kulturelle Erbe vom alten Theben erleben wollt, dann kann ich euch das Luxor Museum absolut empfehlen.
10. Felukenfahrt auf dem Nil: Ägypten vom Wasser aus erleben
Was wäre Luxor ohne eine Fahrt auf dem Nil? Mein absolutes Highlight war die Tour auf einer traditionellen Feluke – einem klassischen ägyptischen Segelboot. Lasst euch ganz entspannt über das Wasser schippern! Ob Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang: Die Farben sind einfach unbeschreiblich. Gold, Rot, Orange – als hätte jemand den Himmel angemalt. Vom Fluss aus bekommt ihr nicht nur einen einzigartigen Blick auf die Highlights der Stadt, sondern auch spannende Einblicke in Ägyptens Geschichte.
Blick auf den Nil | Adobe Stock | manuela_kral
Übrigens: Mit stolzen 6.650 Kilometern ist der Nil der längste Fluss der Welt. Wenn ihr Lust habt, noch tiefer in die Geschichte einzutauchen, könnt ihr von Luxor aus auch längere Bootstouren unternehmen – zum Beispiel eine mehrtägige Nilkreuzfahrt bis nach Assuan.
Karte der TOP 10 Luxor Sehenswürdigkeiten
Luxor ist mehr als nur eine Stadt; es ist ein lebendiges Geschichtsbuch, das darauf wartet, von euch entdeckt zu werden. Ihr solltet euch auf jeden Fall mindestens zwei Tage Zeit nehmen, um jeweils am Ost- und Westufer des Nils die wichtigsten Tempel und Grabstätten erleben zu können. Nicht umsonst zählen viele der Luxor Sehenswürdigkeiten zum UNESCO Weltkulturerbe.
Wichtige Fragen zu Luxor Sehenswürdigkeiten
Luxor ist kein gewöhnlicher Ort – es ist ein echtes Open-Air-Museum! Nirgendwo sonst könnt ihr so tief in die Welt der Pharaonen eintauchen – gigantische Tempel, geheimnisvolle Gräber und Jahrtausende alte Geschichten warten hier auf euch. Ob am Ost- oder Westufer des Nils: Ihr könnt all das hautnah erleben – zwischen Hieroglyphen, Mumien und Sonnenuntergängen auf dem längsten Fluss der Welt. Diese Stadt ist das lebendigste Beispiel für Geschichte zum Anfassen und hält einige der besten Ägypten Luxor Sehenswürdigkeiten für euch bereit.
In Luxor seid ihr mit leichter, luftiger Kleidung auf jeden Fall richtig – es kann ziemlich heiß werden! Achtet aber darauf, Schultern und Knie zu bedecken, vor allem beim Besuch von Tempeln oder in der Stadt. Das zeigt Respekt gegenüber der lokalen Kultur. Perfekt sind Leinenhosen, weite Shirts, Sonnenhut und Sonnenbrille. Für den Abend: ein dünner Schal oder eine leichte Jacke können nicht schaden, wenn’s mal abkühlt.
Luxor ist faszinierend – aber ein bisschen Vorbereitung schadet nicht! Trinkt viel Wasser, unterschätzt die Sonne nicht und nehmt Sonnencreme mit. Beim Feilschen auf dem Basar: Bleibt freundlich, aber bestimmt. Öffentliche Zuneigung besser vermeiden – Ägypten ist da etwas konservativer. Und: Früh aufstehen lohnt sich! Die Tempel sind am Morgen noch nicht so stark besucht und ihr könnt in aller Ruhe alles erkunden und tolle Fotos machen.
