Air Defender 23

Vom 12. bis 23. Juni 2023 findet die Übung Air Defender 23 der Bundeswehr statt. Die Übung ist die größte Verlegeübung von Luftstreitkräften seit Bestehen der NATO, bei der 25 Nationen und die NATO die gemeinsame Reaktionsfähigkeit ihrer Luftstreitkräfte in einer Krisensituation üben.

Was, wer, wie und wo?

Ziel der Aktion ist es, die Kooperation der teilnehmenden Nationen zu optimieren und auszuweiten und gleichzeitig Stärke im Bündnis zu zeigen. Dabei trainieren bis zu 10.000 Soldaten und Soldatinnen aus 25 Nationen mit 220 Luftfahrzeugen unter der Führung der Luftwaffe Luftoperationen im europäischen Luftraum. Deutschland übernimmt dabei die führende Rolle und ist logistische Drehscheibe.

Die Hauptdrehkreuze befinden sich in Jagel/Hohn in Schleswig-Holstein, Wunstorf in Niedersachsen und Lechfeld in Bayern. Die Übungsräume orientieren sich an Gebieten, die schon seit Jahrzehnten durch die Luftwaffe für die routinemäßige Ausbildung genutzt werden. Sie sind jedoch für Air Defender 2023 erweitert und teilweise durch Korridore miteinander verbunden worden. Aber auch von Spangdahlem in Rheinland-Pfalz, Volkel in den Niederlanden und Čáslav in der Tschechischen Republik starten die Einsätze. Neben Deutschland nehmen folgende Länder an der Übung teil: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Japan, Kroatien, Lettland, Litauen, Niederlande, Norwegen, Polen, Rumänien, Schweden, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Türkei, Ungarn, USA, Vereinigtes Königreich. 

Die Übung Air Defender wurde auf dieser A400M verewigt. Mit dem Wappen auf dem Rumpf und der Deutschlandflagge auf der einen Seite des Seitenruders, wird gezeigt wo die Luftverlegeübung stattfindet. | Bundeswehr/Marco Parge

Und was heißt das genau?

Die Luftwaffe versucht die Belastung durch Air Defender 23 für die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten. In den Übungsgebieten sind jedoch alle Flüge, die nichts mit dem Manöver zu tun haben, teilweise verboten. Auswirkungen auf den zivilen Flugverkehr sind daher unvermeidlich, denn Passagiermaschinen müssen die Übungsgebiete umfliegen. Die drei Luftübungsräume werden nur zeitversetzt und nie zeitgleich für bis zu vier Stunden täglich militärisch genutzt und stehen in diesem Zeitfenster dem zivilen Luftverkehr nicht zur Verfügung. Der Übungsraum Ost wird zwischen 10 und 14, der Übungsraum Süd zwischen 13 und 17 und der nördliche Übungsraum zwischen 16 und 20 Uhr für die militärische Nutzung zeitweise reserviert sein. Nachts und am Wochenende finden keine Übungsflüge statt. 

Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Schließzeiten der einzelnen Airports, denn bis auf den Flughafen in Hannover haben viele andere deutsche Abflughäfen grundsätzlich ein Nachtflugverbot. Daran festhalten will vor allem der Flughafen Frankfurt, der über Ausnahmen nur in Einzelfällen entscheiden wird. In der Planung stand also vor allem das Flugprogramm in der Mainmetropole im Fokus. Die Flughäfen in Düsseldorf, Stuttgart und München haben bereits ihre Flexibilität angekündigt und verlängerte Öffnungszeiten im Zeitraum in Aussicht gestellt. Die Flughäfen Nürnberg und Münster/Osnabrück stehen zudem als Ausweichziele bereit. Aktuelle Ergebnisse der letzten Simulation durch Eurocontrol zum Einfluss der Aktion auf die zivile Luftfahrt haben ergeben, dass nicht mit Flugausfällen zu rechnen ist, sondern höchstens mit Verzögerungen oder Verlegungen zu anderen Flughäfen in der Umgebung.

Die United States Air National Guard verlegt 100 Luftfahrzeuge nach Europa. Dort üben bei Air Defender 23 insgesamt 25 Nationen gemeinsame Luftoperationen in drei Lufträumen über Deutschland. | Bundeswehr/Marco Parge

TUI-Kundinnen und Kunden werden per SMS und E-Mail sowie hier über aktuelle Entwicklungen und Verspätungen auf dem Laufenden gehalten. 

Weitere Informationen zu Air Defender 23 gibt es auf der Webseite der Bundeswehr

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