Das sind die UNESCO-Welterbestätten auf dem griechischen Festland

Ihr fragt euch, welche UNESCO-Welterbestätten in Griechenland ihr besuchen solltet? Wir haben euch in diesem Beitrag alle Stätten zusammengestellt.

Geburtsstätte der abendländischen Kultur, Wiege der Demokratie: Griechenland ist seit Urzeiten Sehnsuchtsziel für Kulturreisende, bietet so viel mehr als nur seine schönen Inseln. Speziell auf dem Festland findet ihr faszinierende Relikte der Antike und folgender Epochen. Die wichtigsten und schönsten davon wurden zum Welterbe der UNESCO erklärt – hier eine Übersicht.

UNESCO-Welterbe im nördlichen Griechenland

Philippi: Älteste Gemeinde der Christenheit

Was für eine wechselhafte Geschichte! In Philippi, ursprünglich 360 v. Chr. gegründet, haben berühmte Helden und Ereignisse der Antike ihre Spuren hinterlassen. Einst wichtige Station an der Handelsstraße zwischen Europa und Asien und unter Kaiser Augustus Zentrum des neuen Römischen Reiches, wurde hier später die älteste christliche Gemeinde Europas gegründet. All das macht Philippi, gut 15 Kilometer nordwestlich der heutigen Hafenstadt Kavala (rund 70.000 Einwohner) im Inneren der nordgriechischen Region Makedonien gelegen, zu einer der geschichtsträchtigsten antiken griechischen Stätten. Mit seinen faszinierenden Relikten von Theatern, Kirchen, Bädern und Zisternen zählt der Ort seit 2016 zum Welterbe der UNESCO.

Thessaloniki: Urbanes Flair und große Kultur

Willkommen in Griechenlands zweitgrößter Stadt, mit 325.000 Einwohnern ein kunterbunter Ort voller Lebensfreude und Genuss im Norden des Landes. Dazu kommt jede Menge Kultur: Unter dem Titel „Frühchristliche und byzantinische Bauten“ bietet Ihnen Thessaloniki 15 großartige Baudenkmäler, die zum UNESCO-Welterbe zählen – Sie flanieren sozusagen durch ein lebendiges Freilichtmuseum. Nicht weniger als 13 Kirchen stehen zur Wahl, darunter der überkuppelte Rundbau der Rotonda aus dem 4. Jahrhundert, die einst vom römischen Tempel zur Kirche umgewandelt wurde. Zum UNESCO-Erbe zählt neben einem byzantinischen Bad auch die einst 8500 Meter lange und bis zu 12 Meter hohe Stadtmauer – dass der persische Architekt „Mauern baut, die nicht einstürzen“, attestierte eine Inschrift an ihrer Ostseite.

Vergina: Sarkophag mit goldener Sonne

Im Jahr 1977 versetzte eine Entdeckung beim nordgriechischen Ort Vergina die Welt der Archäologie in helle Aufregung. Wo einst das antike Aigai als Hauptstadt des Königreichs Makedonien lag, fanden sich neun gut erhaltene Begräbnisstätten der makedonischen Dynastie – darunter als ein Highlight das ungeplünderte Grab von Philipp II., Vater von Alexander dem Großen. Es barg unter anderem einen goldenen Sarkophag, in dem seine Knochen die Jahrtausende überdauerten. Der Deckel ist mit einer „Sonne von Vergina“ samt ihren 16 Strahlen verziert: Vier davon stehen für die Elemente Erde, Feuer, Wasser und Luft, die restlichen für die zwölf olympischen Götter. Zusammen mit dem unterirdisch angelegten Museum ist die Anlage UNESCO-Welterbe und eine der wichtigsten archäologischen Entdeckungen des 20. Jahrhunderts.

Athos: Berg der heiligen Männer

Mächtig erhebt sich der Berg Athos über den blauen Fluten der nördlichen Ägäis, ragt gut 2000 Meter in den Himmel hinein. Mit seiner Fläche von 336 km² (weniger als die Hälfte Hamburgs) bildet der „Heilige Berg“ eine orthodoxe Mönchsrepublik mit autonomem Status an einem Zipfel der Halbinsel Chalkidikí, unweit von Thessaloniki gelegen. Wer die heiligen Männer in ihren 20 Klöstern besuchen will, muss gut planen: Es gilt, Einreiseerlaubnis und Visum zu beantragen, dann dürfen pro Tag maximal 120 Männer vom kleinen Ort Ouranopolis per Schiff zur Mönchsrepublik übersetzen, für Frauen ist der Zutritt verboten. Rund 2000 Mönche leben bis heute auf dem Berg. Zwischen den Klöstern erstreckt sich ein dichtes Netz von Wald- und Wanderwegen – wegen der reichen Flora und Fauna zählt Athos nicht nur zum Kultur-, sondern auch zum Naturwelterbe der UNESCO.

Meteora-Klöster: Filmkulisse auf Wolke sieben

Wenn dichter Nebel herrscht oder die Wolken tief stehen in der Region Thessalien, scheinen diese Bauten förmlich in der Luft zu schweben. Ab dem 11. Jahrhundert wurden hier auf mächtige, bis zu 500 Meter hohe Sandsteinfelsen nordwestlich von Athen 24 Klöster und Einsiedeleien gebaut, die heute zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Da einst keine Wege zu den Gipfeln führten, mussten die Mönche Strickleitern benutzen und das Baumaterial mit Seilen hinaufziehen. Viele der Bauten sind heute verfallen, sechs werden noch von Nonnen und Mönchen bewohnt. Die Szenerie ist so pittoresk, dass sie sogar als Filmkulisse für einen James-Bond-Streifen diente – gegen anfänglichen Widerstand der Bewohner wurde in der 80er-Jahren der Film „In tödlicher Mission“ hier gedreht.

UNESCO-Welterbe im südlichen Griechenland

Delphi: Nabel der Antike

Die Landschaft ist spektakulär. Nördlich der heutigen Kleinstadt Delphi (etwa 27.000 Einwohner), rund 160 Kilometer vor Athen gelegen, erstrecken sich große Bergmassive, im Süden glitzert tiefblau der Golf von Korinth. Inmitten grüner Olivenhaine liegt hier einer der heiligsten Orte der griechischen Antike. Zeus sendete der Sage nach zwei Adler in entgegengesetzter Richtung rund um den Erdball. Sie trafen bei Delphi wieder aufeinander, worauf der Ort als Mittelpunkt der Erde galt und vom Sonnengott Apollon zum Wohnsitz erkoren wurde. In seinem Tempel trafen sich die Mächtigen und Weisen der damaligen Welt, um das Orakel von Delphi um Rat zu fragen – die Priesterin Pythia, durch Dämpfe aus dem Boden in Trance versetzt, tat der Legende nach hier Apollons Weissagungen kund. Das Theater, Tempelsäulen und Überreste von Schatzhäusern gehören heute zum Welterbe der UNESCO, eingebettet in die zauberhafte Landschaft – ein Top-Ziel für Kulturreisende!

Daphni, Hosios Lukas und Nea Moni: Byzantinische Baukunst

Am westlichen Stadtrand Athens, direkt an der Hauptstraße nach Korinth, liegt das Kloster Daphni. Zusammen mit den Sakralbauten Hosios Lukas bei Delphi und Nea Moni auf der Insel Chios zählt es zu den wichtigsten Zeugnissen byzantinischer Kirchenbaukunst. An Stelle des Klosters Daphni stand in der Antike vermutlich ein Heiligtum des Gottes Apollon, eine Säule davon ist bis heute erhalten. Im 5. Jahrhundert wurde der Tempel durch eine frühchristliche Kirche und um 1080 dann durch das heutige Kloster ersetzt. Der Innenraum des Zentralbaus bildet das gesamte Universum ab, sein Boden steht für die Erde, die markante Kuppel für das Himmelsgewölbe. Zahllose zauberhafte Mosaike auf goldenem Untergrund zeigen Szenen aus dem Leben und Leiden Christi. In der Neuzeit wurden die Gebäude aufwendig restauriert und 1990 durch die UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.

Akropolis: Berühmteste Stätte des Landes

Sie thront weithin sichtbar über der Stadt, prägt markant das Gesicht der griechischen Metropole. Die Akropolis von Athen (Akron bedeutet „höchster Punkt“ und Polis „Stadt“) gilt als wichtigste Sehenswürdigkeit des ganzen Landes, ihren Zauber solltet ihr einmal erspüren. Den abendlichen Blick vom Belvedere etwa über das Häusermeer, die angestrahlten Bauwerke und Säulen, Juwelen hellenischer Architektur. Schon 1200 vor Christus krönten wehrhafte Mauern den 150 Meter hohen, flachen Stadtberg, zwischen 467 und 406 v. Chr. entstanden dann die bis heute gut erhaltenen Bauten wie das kultische Erechtheion, die Torbauten Propyläen, der Niketempel und der Parthenon, Tempel der Stadtgöttin. Für eine Besichtigung solltet ihr genug Zeit mitbringen und die Mittagshitze meiden – am späten Nachmittag ist das Licht vor Ort besonders magisch. Lasst euch verzaubern!

UNESCO-Welterbe auf dem Peloponnes

Mykene und Tiryns: Zyklopenmauer und Goldmaske

Königspalast, Festung, Hauptstadt der Region Argolis auf dem Peloponnes – Mykene war das Machtzentrum der ersten europäischen Hochkultur (etwa 1650 bis 1190 v. Chr.). Erhalten ist neben dem Löwentor, Zisternen und Gräbern auch die mächtige Ringmauer aus riesigen Steinblöcken, deren Bau einäugigen Riesen zugeschrieben wurde, daher auch ihr Name Zyklopenmauer. Der Archäologe Heinrich Schliemann (1822–1890) fand hier einst die Goldmaske des sagenhaften Königs Agamemnon, die heute im Nationalmuseum von Athen ausgestellt ist. Befestigte Wege führen bequem durch das Burgareal. Seit 1999 gehört Mykene gemeinsam mit der unweit südlich gelegenen Stätte von Tiryns zum UNESCO-Weltkulturerbe und gilt als eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Griechenlands.

Olympia: Wiege der großen Spiele

Das größte Sportereignis der Welt hat seinen Ursprung im Nordwesten des Peloponnes. Nahe der heutigen Kleinstadt Archea Olymbia (rund 14.000 Einwohner) lag einst Olympia als ein Heiligtum des Zeus, wo im 7. Jahrhundert v. Chr. erste Spiele und Wettkämpfe stattfanden. Durch Kriege und Naturkatastrophen wurden die Sportstätten zerstört und gerieten in Vergessenheit. Erst 1874 fanden erste Ausgrabungen statt, heute zählen unter anderem der Heratempel, der Zeustempel und das 1961 rekonstruierte Stadion zum UNESCO-Weltkulturerbe. Für die Spiele der Neuzeit wird regelmäßig das Olympische Feuer mit einem Hohlspiegel im antiken Olympia entzündet, in einem mehrwöchigen Fackellauf wird die Flamme dann zum Austragungsort gebracht (bei größeren Distanzen dürfen auch Transportmittel wie Schiff oder Flugzeug benutzt werden). Als Athen 2004 Hauptaustragungsort der Spiele war, fanden im antiken Olympia trotz Bedenken von Archäologen einige Wettkämpfe statt.

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