Island: Insel aus Feuer und Eis, Eis Baby Vol. 2

Im ersten Teil meiner Islandreise habe ich euch bereits auf mein Abenteuer zu den Polarlichtern mitgenommen. Lest jetzt was meine Reisebegleitung und ich während der zweiten Halbzeit unseres Roadtrips im Land aus Gletschern, Wasserfällen und Elfen erlebt haben.

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Eisiges Gletscher-Abenteuer

Wir befinden uns in Höfn, einem kleinem Örtchen im Südosten von Island. Hier konnte ich bereits die sehnsüchtig erwarteten Nordlichter beobachten, siehe Vol. 1 meiner Islandreise. Die kleine Stadt ist aber auch ein idealer Ausgangspunkt für eisige Ausflüge und so brechen wir zu unserer Gletschertour in den Vatnajökull auf, der ganze 8% des Landes der Insel bedeckt. Er ist der größte Gletscher Islands und außerhalb des Polargebiets auch der größte Europas.

Island
Blick auf den Gletscher

Wir kraxeln über steinigen Untergrund bis wir zu dem beeindruckenden Gletscher gelangen, der sich mit dem beginnenden Frühling langsam zurückzieht. Unser Guide erklärt uns, wie spürbar der Klimawandel hier ist und dass das Eis jedes Jahr ein wenig weniger wird. Wir schnallen unsere Spikes an und brechen in die Höhle am Fuß des Gletschers auf. Alles um uns herum glitzert in eisigem Blau und Weiß. Wir sollen ruhig einmal vom Gletscher kosten, so der Guide, denn das Wasser sei heilig und verjüngend. Nein, danke. Zu kalt! Die Spikes haften sehr gut auf dem allmählich tauenden, rutschigen Untergrund und wir können noch tiefer in den Gletscher hineingehen. Überall tropft es und unsere Helme erweisen sich als äußerst praktisch, denn immer wieder sausen Eiszapfen auf unsere Köpfe hinunter.

Ein Regenbogen im Wasserfall ♥

Weiter geht es zum Jökulsárlón, dem bekanntesten Gletschersee Islands. Auch er diente schon zahlreichen Filmaufnahmen und im Frühling schwimmen auf ihm bis zu 15 Meter hohe Eisberge. Jetzt ist er noch größtenteils von einer Eisschicht bedeckt, auf der sich Robben tummeln. Zum Schluss besuchen wir mitten in einem kräftigen Sturm noch den berühmten schwarzen Lavastrand mit wundersamen Basaltgestein und interessanten Gesteinsformen. Gut durchgekühlt erreichen wir unseren Übernachtungsstopp in Hörgsland.

Am nächsten Morgen, auf dem Weg nach Hella und Selfoss, passieren wir zahlreiche Wasserfälle, die mit lautem Getöse in die Tiefe stürzen. Umrahmt von einem Regenbogen sind sie wirklich ein mystischer Anblick! Rentiere trotten die endlosen Weiten der Straßen entlang, die immer weniger mit Schnee bedeckt sind. Ich fühle mich, als wäre ich inmitten einer Märchenwelt gelandet.

Skógafoss, Island, Wasserfall
Urridafoss, Island, Wasserfall

Golden Circle

Die nächsten beiden Tage verbringen wir rund um den Golden Circle. Die dreieckige Route führt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Þingvellir Nationalpark. Auf der Fahrt sehen wir den perfekten Mix aus Eis, Meer, Feuer und Wiesen. Auch die Gletscher sind in weiter Ferne noch zu erkennen. Hier geht es schon deutlich belebter zu und wir haben das Gefühl, uns nach der langen Einöde erst wieder daran gewöhnen zu müssen. Als erstes schlendern wir, eingehüllt in eisige Winde, einmal um den Kerið herum, einen 55 Meter tiefen Krater. Das Wasser am Grund ist auch jetzt am Ende des Winters noch gefroren.

Im Golden Circle werden wir in puncto Sehenswürdigkeiten Schlag auf Schlag belohnt und schon nach wenigen Minuten sind wir beim nächsten Highlight, dem Geysir Strokkur. Umgeben von vielen kleinen, heißen Quellen, bricht er verlässlich alle 10 Minuten 25-30 Meter hoch aus. Ein Wasserfall ist natürlich ebenfalls mit von der Partie: Der Gulfoss – der “Goldene Wasserfall”, der lautstark über zwei Stufen 30 Meter in die Tiefe stürzt.

Vorsicht: Taucher on Tour
Vorsicht: Taucher on Tour

Island für Taucher: Die Silfra-Spalte

Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist wohl Þingvellir, denn hier tagte vor rund 1000 Jahren die gesetzgebende Versammlung Alþing. Zum Schluss machen wir noch einen Abstecher zur Silfra-Spalte, die fast noch ein Geheimtipp ist. Hier treffen zwei Kontinentalplatten aufeinander und bilden einen Graben, der besonders für Taucher mit Sichtweiten bis zu 100 Metern interessant ist. Ich muss also auf jeden Fall noch einmal zum Tauchen wiederkommen!

Langsam wird es Zeit die spektakuläre Natur zu verlassen: Auf nach Reykjavik. In der Hauptstadt, die für Berliner Größenverhältnisse angenehm überschaubar ist, erkunden wir mit einer informativen Führung das Zentrum, dass irgendwo zwischen Wikinger-Geschichte, Elfen-Mythen und schicker Moderne rangiert. Wir erfahren zum Beispiel, dass einige Bauprojekte aufgrund von Elfensteinen, die nicht verschoben werden durften, gescheitert sind. Ebenso interessant, aber schockierend, erscheint mir Islands Küche, die es hier in der Hauptstadt überall zu kosten gibt. Von Papageientauchern, Schafskopf, Pferd bis hin zu Walfleisch, Hai und allerlei fermentierten Kuriositäten, komme ich hier als Vegetarier schlecht weg. Zum Glück gibt es noch den harmlosen Skyr, den typischen isländischen Joghurt, in zahlreichen Geschmacksrichtungen.

Island, Wasserfall
Wie im Elfenland: Der Seljalandsfoss
Golden Circle, Island
Golden Circle

Das waren 2200 Kilometer auf der Ringstraße! In unseren 10 Tagen haben wir die Insel einmal umrundet. Entlang unserer Stationen Borgranes – Blönduos – Akureyri – Myvatn – Höfn – Hörgsland – Hella – Selfoss – Gulfoss – Reykjavik – Keflavik haben wir gefühlt die verschiedensten Klimazonen durchquert. Islands Landschaft ist wirklich beeindruckend und bietet auf kleiner Fläche eine riesige Vielfalt. Zusammen mit den fantasievollen Namen der isländischen Sprache hatte ich wirklich oft das Gefühl, gerade mitten drin beim “Herr der Ringe” zu sein. Die traumhafte Insel macht ihrem Namen wirklich alle Ehre und ist ein absolutes Muss für alle Naturfans und Abenteurer, die besondere Rundreisen lieben.

Rundreisen mit TUI

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2 Kommentare
  1. Lisa

    Zu welcher Jahreszeit war die Rundreise? Ist eine Rundreise im Oktober empfehlenswert?

    19.03.2019, 11:03
    • TUI Bloggerin Lydia

      Hallo Lisa,
      Island kann wirklich immer bereist werden und bietet zu jeder Jahreszeit unterschiedliche Facetten. Genau das macht das Land so schön. Im Oktober ist Nebensaison, du kannst dich also über geringere Preise und weniger Touristen freuen. In der Regel sollten alle Orte noch zugänglich sein. Zudem hast du schon jetzt erste Chancen, die Nordlichter zu sehen. Gleichzeitig sind die letzte Papageientaucher noch da. Also eine super Zeit! Dennoch herrschen jetzt schon kalte Temperaturen. Winterbekleidung ist also unerlässlich.
      Wir waren im April auf der Insel. Ich fand diesen Monat auch ideal, denn es ist schon etwas wärmer (aber immer noch sehr kalt natürlich) als im tiefsten Winter, dennoch gibt es Chancen auf Nordlichter.
      Ich wünsche dir jedem Fall bei Spaß – die Reise wird dich mit Sicherheit begeistern.
      Viele Grüße
      Lydia

      28.03.2019, 09:03
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