Wüste statt Winter: In Namibia, im südlichen Afrika, ist es Sommer, wenn es zu Hause schneit. Reisejournalistin Daniela Kebel liebt das Land und war schon ein halbes Dutzend Mal da. Es ist für sie eine Reise zu ihr selbst. Hier für Euch ihre besten Tipps.
Wenn Ihr die Hitze der Wüste nicht scheut, erlebt Ihr in Namibia einzigartige Momente. Denn Sommer bedeutet auch Regenzeit und jeder einzelne Tropfen überzieht die Wüste mit einem grünen Flaum. Momente für die Seele? Überall und ständig. Auf knallroten Dünen und allein in der (grünen) Wüste.
Mit dem Jeep rumpeln wir durch die Wüste
Sie ist nicht einfach nur eine Wüste: Die Namib ist so facettenreich, dass es mir bei der Fahrt hindurch jedes Mal den Atem stocken lässt und den Puls beschleunigt. Ich fahre von Lüderitz im Süden Namibias hinauf nach Swakopmund, eine Übernachtung habe ich auf Rostock Ritz eingeplant, die ehemalige Farm gehört heute zu den schönsten Lodgen des Landes.
Asphaltierte Straßen gibt es nicht, unser Toyota rumpelt über staubige und steinige Pisten. Immer wieder schlittert der Geländewagen durch tiefen Sand, doch mit dem Allradantrieb ist das kein Problem.
Die Wiege der Erde – hier ist sie
Scheinbar endlos zieht sich der Weg durch die rund 80 Millionen Jahre alte und rund 95.000 Quadratkilometer große Wüste, die zu den ältesten Gegenden der Erde zählt – sie gehörte einst zum Superkontinent Gondwana. Um mich herum grau-beige Weite, die irgendwo, flirrend vor Hitze, mit dem strahlend blauen Himmel verschmilzt.
Ich halte an, steige aus dem Auto. Es ist so still, dass ich Angst habe, taub geworden zu sein. Kleine Steinchen knirschen unter meinen Schuhen, ich atme tief den warmen, würzigen Duft des afrikanischen Bodens ein. Das Gefühl, ganz allein mitten in dieser gigantischen Wüste zu stehen, überwältigt mich. Goldgelbes, trockenes Gras überzieht die Fläche, vereinzelt ragen dunkelgrüne Büsche daraus hervor.
Hallo, lieber Strauß, wo willst Du denn hin?
Strauße laufen wie Perlen auf einer Schnur in weiter Ferne hintereinander her – Pflanzen und Tiere suchen nach Wasser, sehnen den Regen herbei. Jeder Tropfen, der jetzt fällt, verwandelt die Namib in helles Grün. Ich teste es mit meiner Wasserflasche: Gebe ein paar Tropfen auf den vermeintlich leblosen, steinig grauen Grund und staune nicht schlecht: Innerhalb von zwei Sekunden entfaltet sich vorher unsichtbares Grün, bedeckt jeden Millimeter des feuchten Bodens.
Die Wüste lebt, jetzt weiß ich, dass es stimmt. Ein Moment, der meine Wahrnehmung verändert – ein Moment der mich alles andere vergessen lässt. Allein in der Namib, eine Reise, die mich zu mir selbst führt. Jedes Jahr aufs Neue.
Beim nächsten Mal erzähle ich Euch mehr über die Küstenstadt Swakopmund, und warum dort im Meer Flamingos baden.
TUI Reisetipp Namibia
Was ihr in Namibia alles sehen solltet? Aaaalso: Fishriver Canyon, Etosha Nationalpark, Windhoek, Lüderitz, Swakopmund, die Kalahari, und… und… und… Am Besten ihr erkundet all diese sehenswerten Orte bei einer Rundreise. Legt auf jeden Fall eine große Speicherkarte in die Kamera! Mehr Infos hier.
Hans-Jürgen Röttger
Deine Berichte sprechen mir aus der Seele. War selber mehr als 20 Mal in Namibia. Regen in der Namib ist nicht so oft, hatte aber einmal heftigen Regen und hatte die Idee, von der herrlich blühenden Namib Grundstücke in Deutschland zu verkaufen. (Natürlich Spaß)
Bei einem Besuch in Namibia bin ich in auf dem Weg von Windhoek nach Swakopmund in der Namib hängen geblieben, weil der Swakop ein reißender Fluss war, der nicht zu überqueren war. Die einzige Brücke war schwer beschädigt. Das sind Momente, die man nie vergisst.
Ich werde mit Begeisterung weiter Deine Berichte lesen und freue mich schon jetzt darauf. Noch ein großes Lob Deinen Fotos. Wirklich super.
Hens-Jürgen Röttger
Daniela Kebel
Liebe Stefanie, vielen Dank! Ja, die grüne Wüste ist wirklich wunderbar. Aber in der Trockenzeit find ich es fast noch reizvoller in der Namib. Hoffe, Du kannst bald wieder hinreisen!
Stefanie
Ach wie schön, das weckt Erinnerungen an den eigenen Namibia Urlaub vor vier Jahren 🙂 Wir waren damals Ende März nach starken Regenfällen und haben dadurch leider nicht so viele exotische Tiere gesehen, weil sie nicht auf die Touri-Wasserstellen angewiesen waren. Trotzdem und gerade weil es erst kurz davor geregnet hat, bot sich ein unvergessliches Bild von Namibia. Das sonst so trockene Land war überzogen mit frisch spriesendem Grad und hat wunderbar geleuchtet. Traumhaft! Freu mich auf deinen Artikel zu Swakopmund!