Knapp acht Wochen mit dem Wohnmobil kreuz und quer durch Neuseeland: Sabina hat sich ihren Reisetraum erfüllt. Wenn ihr euch auch für einen Neuseeland Urlaub mit dem Camper interessiert, findet ihr in diesem Artikel einige Tipps und Infos.
Camperlife am Strand.
Wichtige Infos zur Einreise Neuseeland
- Deutsche Bundesbürger benötigen für einen Urlaub bis zu max. 3 Monate kein Visum, aber ihr müsst ein Rückflugticket nachweisen und online eine Einreisegenehmigung (NZeTA) beantragen (Gebühr ca. NZD 23, Stand 02/25). Dabei wird außerdem eine Tourismusgebühr IVL fällig (ca. NZD100, Stand 02/25).
- Für Mietwagen und Camper benötigt ihr für euren Führerschein eine beglaubigte Übersetzung. Also am besten einen internationalen Führerschein mitführen.
- Neuseeland achtet penibel darauf, dass keine Krankheiten und Schädlinge eingeschleppt werden. Daher muss zum Beispiel Camping- und Wanderausrüstung in der Einreiseerklärung angegeben und wenn sie – wie meistens – gebraucht ist, gründlich gesäubert sein (z.B. Wanderschuhe).
- Mehr Infos ➪ Visa und Einreisebestimmungen
Der Verkehr in Neuseeland
In Neuseeland herrscht Linksverkehr. Im Ort gilt max. 50 km/h, ausser Orts 100 km/h. Es gibt weniger Geschwindigkeitsbegrenzungen als in Deutschland, aber mit einem Wohnmobil dürft ihr sowieso nur max. 90 km/h fahren. Das Straßennetz ist okay, es gibt allerdings nur sehr wenige echte Autobahnen und die Landstraßen sind häufig nicht in perfektem Zustand. Viele Unebenheiten und Schlaglöcher, landschaftlich schöne Strecken sind oft schmal und kurvig. Es gehört sich als Camperfahrer, links ranzufahren und nachfolgenden Verkehr höflich vorbei zu lassen. Unser Schnitt über knapp 6.000 km lag bei 54 km/h.
Plant daher nicht zu lange Tagesetappen. Insgesamt ist das Fahren recht entspannt, weil es in den meisten Gegenden nur wenig Verkehr gibt und die Kiwis eher vorsichtige und rücksichtsvolle Fahrer sind. Auf Diesel wird nachträglich eine Steuer erhoben, die bei Abgabe des Campers entsprechend der gefahrenen Kilometer noch zu bezahlen ist. Mit einkalkulieren im Reisebudget!
Auf dem Rückweg vom Tasman Glacier.
Naturschönheit: Der Abel Tasman Nationalpark.
Campingplätze in Neuseeland
Neuseeland ist ein Camperparadies und sowohl internationale Urlauber als auch Einheimische campen gerne, häufig und in jeglicher Konstellation von Sleeper Cars über Wohnmobile bis zu bunten kleinen Familien-Zelt-Städten. Es gibt top ausgestattete Campingplätze mit Pools, Kids Spielpark und Animation. Man kann auf wildromantischen Naturplätzen stehen oder auch mal auf dem Parkplatz eines Restaurants oder Hotels. Manche Farmen bieten Stellplätze. Und es gibt Freedom Camping, das heißt man darf auf vielen öffentlichen Park- und Rastplätzen oder einfach am Straßenrand übernachten. In der Regel ist dazu ein „Self contained vehicle“ nötig, das heißt ihr braucht eine Toilette an Bord. Viele kostenfreie Übernachtungsplätze bieten aber auch Toiletten. Toll fanden wir auch die Plätze vom DOC Department of Conservation. Häufig in unberührter Natur und sehr preiswert.
Tipp: Es gibt diverse Apps für Camping- und Stellplätze. Wir haben zum Beispiel die App thl von unserer Vermieterfirma genutzt (hat übrigens auch sehr hilfreiche Einweisungsvideos) sowie CamperMate.
Urlaub in der Natur: Ein Stellplatz mit dem Camper direkt am Strand.
Infrastruktur und Versorgung für Camper
Auch die ist entsprechend sehr gut in Neuseeland. Dumpen, das bedeutet sein Schmutzwasser und Chemietoiletten entsorgen sowie Trinkwasser auffüllen, kann man an Campingplätzen und kostenlos auch an vielen öffentlichen kostenfreien Dumping Stationen. Zu finden ebenfalls per App thl. Viele Campingplätze bieten Waschmaschinen und Trockner, entweder gegen Münzen oder per digitaler Bezahlung. Wenn ihr nicht im Camper kochen könnt oder wollt, bieten so gut wie alle Campingplätze einen gemeinschaftlichen Küchen- und/oder Grillbereich an. Oft inklusive Geschirr, Töpfen und allem was man so braucht.
Für Kaffeeliebhaber: Neuseeland ist Barista Land. Es gibt wirklich überall Cafes oder Coffee Trucks mit hervorragendem Kaffee aus Siebträger Maschinen. Auch im kleinsten Dörfchen oder am entlegensten Highway. Aber Achtung, viele machen um 15 Uhr schon zu. Und ganz wichtig bei so viel Kaffee: was es auch überall gibt, sind öffentliche Toiletten, die meist in gutem baulichen und hygienischen Zustand sind.
Kaffeegenuss gibt es überall in Neuseeland.
Toilettenhäuschen sind oft kunstvoll bemalt.
Gut zu wissen und Fun Facts
- Neuseeländer bezeichnen sich selbst als Kiwis, lieben ihr Land und bereisen es gerne, kennen sich aber auch „Overseas“ oft erstaunlich gut aus.
- Es gibt gut 5 Millionen Neuseeländer und ungefähr 14 mal so viele Opossums. Die aus Australien eingeschleppten nachtaktiven Tiere haben sich zur Plage entwickelt.
- Neuseeland ist ein Vogelparadies. Weil es kaum endemische Säugetiere gibt, hat sich hier eine fantastische Vogelwelt entwickelt – vom Kiwi über Seevögel und kleine Pinguine, charmante Fächerschwanzvögel bis zum mächtigen Albatros.
- Kiwis auf zwei Beinen begrüßen sich neben dem neuseeländischen Gruß „Kia ora!“ gerne nach traditioneller britischer Art mit gegenseitigem „How are you?“ oder „How is it going?“ Die landestypische Entgegnung auf „Thank you“ ist „no worries!“
- In Cafes und Snackbars bestellt und bezahlt man direkt am Counter. Auch in Restaurants mit Service bezahlt man nach dem Essen am Tresen. Trinkgeld ist nicht so üblich wie bei uns. Man rundet ggfs. auf oder wirft ein paar Dollar in die Trinkgeld Büchse.
Ein Albatros – mit bis zu 3 Metern Spannbreite.
Heimischer Vogel: der Tui ist ein Honigfresser.
Ihr habt auch Lust bekommen, Neuseeland mit dem Camper zu erkunden? Dann könnt ihr hier direkt ein Wohnmobil mieten.
