Urlaub, ein Wintermärchen: Die schönsten Winterorte Deutschlands 

Der Winter ist DIE Chance, Deutschlands Touristenziele von einer völlig anderen Seite kennenzulernen. Egal, ob mitten in der Nordsee oder auf Deutschlands höchstem Berg – die folgenden Wintermärchen solltest du nicht verpassen. Wir beginnen im Norden.

1. Hallig Langeneß und Hal­li­g Hooge: Abenteuer-Romantik an der Nordsee

Schon mal verschneite Dünen gesehen, zwischen denen Schnee, fein wie Pulver, die Hügelchen wechselt? Kannst du an der Nordsee erleben, wo du im Winter vielerorts den Strand für dich allein hast. Aber so manch stürmische Seele sieht es weiter raus … So ein Erlebnis, dass ihr niemals vergessen werdet, ist garantiert ein Winterurlaub auf einer Hallig. Das sind Mini-Inseln an der Nordseeküste, auf denen urige Hallighäuser stehen. Stellt euch vor: Draußen tobt das Meer und ihr lest euch drinnen am Kamin Geschichten von Theodor Storm oder Hans Christian Andersen vor.

Die Hallig Langeneß bietet Abenteuerlustigen auch im Winter Obach („Ankers Hörn“), ebenso wie die Hal­li­g Hooge („Dat Ferienhus“, „Fir Frune Ferienhaus“ und weitere). Auf Hooge findet immer Ende Februar das „Biike­bren­nen“ statt. Bei dem nordfriesischen Brauch erwärmt ein Riesenfeuer die Herzen. 

Ansonsten wärmen sich die Einheimischen an der Nordsee übrigens mit einer „Toten Tante“ auf – keine Sorge, das ist nur Kakao mit einem kleinen Hieb Rum. Dat macht Feuer unter die Moorsbacken (Pobacken)! 

Winterurlaub auf einer Hallig Insel an der Nordsee

Winterurlaub auf den nordfriesischen Halligen. | AdobeStock/snapshotfreddy

2. Die Ostsee einmal anders 

In Zeiten des Klimawandels gefriert das deutsche Ostseeufer nur noch selten. Aber auch ein verschneiter Strand wie der auf Usedom ist wunderschön! Die Kiefern sind mit Schnee beladen und die einzigen Geräusche, die die Natur von sich gibt, sind das Rauschen des Meeres und das Klagen der Möwen. Die frische Seeluft macht hungrig, also ab zum Heringsdorfer Weihnachtsmarkt „Zauberhafte Winterwelt am Meer“. 

Danach ist Verwöhnprogramm angesagt. Ab in die Therme, mit ihrer Dampfsauna und dem beheizten Außenbecken, von denen auch der Autor dieser Zeilen nicht genug kriegen kann. Danach zurück ins Hotel, eine heiße Schokolade vor dem Kamin und einfach wegdösen (Schokolade vorher abstellen!) … 

Blick auf die Seebrücke in Alhbeck

Die Seebrücke in Ahlbeck auf der Insel Usedom im Winter. | AdobeStock/Rico Ködder

3. Schlittschuhfahren im Spreewald 

Paddeln in den verschlungenen Flussarmen des Spreewalds ist ja schon toll. Aber noch flexibler ist man auf Kufen unterwegs – wenn die „Fließe“ im Winter gefroren sind. Vom Hafen Lübbenau bis Leipe könnt ihr ice skaten, eine 12 Kilometer lange Route erwartet euch. Oder ihr fahrt von Burg nach Lübbenau und zurück. Bei der 26 Kilometer langen Strecke freuen sich die Oberschenkelmuskeln.

Schlittschuhlaufen geht allerdings nur in wirklich kalten Wintern, nicht in so halbherzigen Erderwärmungs-Winterchen. Dann kommen auch die Einheimischen raus, zu erkennen an den gebogenen Kufen, die direkt über die Wanderschuhe gezogen werden. 

Spreewald: Brücke in Lübbenau im verschneiten Winter

Blick auf eine verschneite Holzbrücke in Lübbenau. | AdobeStock/Ina Meer Sommer

4. Brockenbahn: Wintermärchen in den Bergen 

Die Strecke bietet wunderbare Aussichten: Vom Erholungsort „Drei Annen Hohne“ geht es über das Kletterparadies Schierke bis auf den Brocken – in 1.142 Meter Höhe! Schneebeladene Dächer und weiß gepuderte Tannen begleiten euch fast den ganzen Weg wie in einem Weihnachtsmärchen. Aber nehmt euch vor dem „Brockengespenst“ in Acht! 

Tipp: Verpasst auch nicht eines der Schaubergwerke im Harz, wie das „Besucherbergwerk Rammelsberg“ oder das „Schaubergwerk Erzgrube Büchenberg“

Die Harzer Schmalspurbahn inmitten schneebedeckten Tannen

Eine Fahrt mit der Harzer Schmalspurbahn durch die wundervolle verschneite Landschaft bereitet Genuss.

5. Kloster Weltenburg: Vollendete Ruhe 

Auf einer Kiesbank an der Donau liegt es versteckt, im Schoße des Waldes. Das Kloster aus dem Jahr 620 (!) beherbergt auch eine riesige Barockkirche aus dem 18. Jahrhundert. Geht man wieder hinaus auf den Kiesstrand vor dem Kloster, fallen die bizarren Felsformationen auf der anderen Seite des Ufers auf. Kühles Donauswasser zwischen den Füßen ist gut für den Kreislauf! 

Zum Aufwärmen in die hauseigene „Klosterschenke“ mit Biergarten. Hier gibt es kühles Blondes aus der ältesten Klosterbrauerei der Welt! Übrigens: Die Benediktinermönche leben sehr offen, bieten philosophische Seminare an, Choralkurse und in der Vorweihnachtszeit werden sogar Klosterschmankerl gekocht. 

Blick auf das schöne Kloster Weltenburg

Das Kloster Weltenburg liegt auf einer Kiesbank an der Donau. | AdobeStock/Andy Kiendl Wirestock Creators

6. Rothenburg ob der Tauber 

Das Städtchen Rothenburg ob der Tauber feiert nicht nur Weihnachten, es IST Weihnachten. Im Stübchen bei Käthe Wohlfahrt steht ein ganzes Weihnachtsdorf samt Marktplatz und ein Weihnachtsmuseum. Das ganze Jahr kann hier Weihnachtsdeko gekauft werden, aber vor allem im Winter strömen Menschen aus aller Welt hierher. 

Kein Wunder: Dann versprüht die mittelalterliche Stadt ein märchenhaftes Ambiente, mit prächtig geschmückten Straßen und einem traditionellen Weihnachtsmarkt. Oder wie es das Stadtmarketing des mittelfränkischen Ortes ausdrückt:

 Unsere festlich geschmückte Altstadt und die vielen leuchtenden Sternen locken wie von Zauberhand das Smartphone oder den Fotoapparat hervor.

Wann kommt euer erster „Rothenburg-Reel“? 🙂

Rothenburg ob der Tauber Marktplatz mit geschmückten Lichtern

Weihnachtliche Stimmung auf dem Marktplatz in Rothenburg ob der Tauber | AdobeStock/Kavalenkava

7. Burg Frankenstein 

Die Burg in Mühltal klingt viel gruseliger, als sie meistens ist: An allen vier Adventswochenenden laden die Burgherren und Herinnen zu Speis & Trank auf dem Weihnachtsmarkt im Burghof ein. Außerhalb der Vorweihnachtszeit stehen Burgführungen auf dem Programm – danach genießt ihr eine herrliche Aussicht auf die verschneiten Wälder bei „junger und innovativer“ Küche im Panorama-Restaurant. Die Kids können sich auf dem drei Kilometer langen Walderlebnispfad austoben. 

Tipp: Auf Burg Frankenstein wird auch Halloween gefeiert, und zwar gleich zwei Wochen. Sichert euch Tickets für das schaurig schöne Halloween-Festival, das in Deutschland seinesgleichen sucht! 

Die verschneite Burg Frankenstein

Burg Frankenstein im Winter | AdobeStock/EWY Media

8. Berchtesgadener Land 

Die Region im äußersten Südosten Bayerns beeindruckt mit malerischen Alpenseen, wie dem Königssee, gewaltigen Bergpanoramen und nicht zuletzt mit dem Berchtesgadener Wahrzeichen: Der 2.713 Meter hohe Watzmann ragt verwegen-schräg empor. 1313 Leser hatten gewählt und sich in einer Umfrage des „Bergsteiger“ für ihn entschieden: Der Watzmann ist der schönste Berg der Welt. Da erblasst selbst der Fujiyama vor Neid – wobei, viel weißer kann sein Gipfel ja nicht mehr werden. Die Rossfeld Panoramastraße ist ganzjährig befahrbar und führt Autofahrer bequem hoch in die Alpen. 

Verschneiter Anblick auf das Berchtesgadener Land und die Bergpanoramen.

Winterlandschaft mit Blick auf Berchtesgarden und die Alpen | AdobeStock/auergraphics

9. Garmisch-Partenkirchen: Ab auf die Zugspitze! 

Noch einen Ticken südlicher als Berchtesgaden, umgeben von den bayerischen Alpen, bietet dieser Ort erstklassiges Skifahren vor einer gigantischen Bergkulisse. Sogar auf der Zugspitze, dem höchsten Berg Deutschlands, könnt ihr abfahren. Die Pisten in der Skiregion Zugspitze, also auf der Zugspitze beziehungsweise am Zugspitzplatt (2.600 Meter Höhe), am Schneefernerkopf (2.874 Meter Höhe) und am Wetterwandeck (2.698 Meter Höhe) sind insgesamt 20 Kilometer lang. In den Wintermonaten ist es hier – dank der Höhe – absolut schneesicher und sogar bis in den Mai kann teilweise Naturschnee liegen. 

Die wohl bekannteste Wanderroute führt euch an einem Tag von Garmisch auf den höchsten Gipfel Deutschlands. Eher etwas für topfite Wanderer, denn dabei werden 2,3 Höhenkilometer überwunden. 

Blick auf die Zugspitze

Die Zugspitze in den Wintermonaten. | AdobeStock/Keerathi

10. Feldberg: Der höchste Berg im Schwarzwald  

Auch der 1.493 Meter hohe Feldberg lockt 30 Kilometer südöstlich von Freiburg mit Skifahren, Snowboarden und Winterwanderwegen. Rodeln, Schneeschuhwandern und Langlaufen sind auch im Programm. 

Das Beste: Mittlerweile müsst ihr den Feldberg nicht mehr mühselig erklimmen: Der höchste Berg im Schwarzwald ist per Feldbergbahn erreichbar. Hier oben steigt ihr auf den Feldbergturm und genießt den Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau, bis hin zur Zugspitze, dem Mont Blanc-Massiv und den Vogesen! Allerdings ist der Turm nur bis Anfang November geöffnet. 

Dafür sind die verschneiten freien Flächen auf dem Plateau des Gipfels ideal für … Snowkiting! Snowboarder oder Skifahrer werden von einem Drachen gezogen. Die Snowkiteschule „Skywalker“ gibt Ausrüstung und Know-How weiter.

Blick auf eine Seilbahn. Verschneite Landschaft, blauer Himmel

Mit der Seilbahn durch die verschneite Winterlandschaft schweben. | AdobeStock/4zoom4

Dann packt euch schon mal genug Pullover und eure wärmste Jacke ein und losgebucht!

1 Kommentare
  1. Laura

    Super Ideen für den Winter!

    20.10.2023, 12:10
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