Höhlen: Die schönsten Grotten der Welt

Zyklopen, Höhlenschreine und Glühwürmchen: Jede dieser Höhlen ist einmalig aufregend. Aber wie weit bist du bereit, vorzudringen? Stirnlampe aka Handylicht angeschaltet, es geht hinein ins Dunkle: Wir zeigen dir heute die TOP 8 schönsten Höhlen.

1. Feengrotten – Deutschland 

Saalfeld, 60 Kilometer südlich von Erfurt gelegen, steht nicht unbedingt auf jedermanns Reiseziel-Liste. Dabei ist dort ein zauberhaftes Höhlensystem versteckt. Genauer gesagt handelt es sich um ein Schaubergwerk, denn früher wurde hier im Alaunschieferbergwerk das Salz Alaun gefördert. Heute werden die Höhlen auch wegen ihrer unglaublichen Farbvielfalt besucht – so ließ der Guiness Buch-Eintrag als „farbenreichste Schaugrotte der Welt“ für die Feengrotten nicht lange auf sich warten.  

Zu jedem Besuch gehört es, sich vom Märchendom verzaubern zu lassen, dessen goldfarbene Tropfsteine sich im stillen Wasser spiegeln. Und im Grottoneum können die Kleinen leuchtende Minerale zusammenpuzzlen, herausfinden wie die Bergleute früher Licht entfacht haben oder sich im Grottenkino die volle Wissensdosis geben. 

2. Hölloch – Schweiz 

Dieses Höhlensystem in der Zentralschweiz (nicht zu verwechseln mit dem bayerischen Hölloch) wirst du dein ganzes Leben nie komplett erforschen können. Das Hölloch ist die zweitlängste Höhle Europas: 207 Kilometer warten auf dich! Vom Muotathal aus geht es rein ins Vergnügen, sogar eine geführte Drei-Tages-Expedition kannst du wagen. Einsteigern mit durchschnittlicher Fitness sei der Parkours empfohlen: Hier kannst du klettern, kriechen, Leitern hinauf- oder hinuntersteigen oder auch mal durch engere Stellen hindurch schlüpfen.  

Eine Angst wollen wir dir noch nehmen: Du folgst zwar den Gängen, die das Wasser ins Karstgestein gebohrt hat. Aber auch wenn das Wasser noch ab und zu eindringt, brauchst du keine Höhlenangst zu bekommen. Die Wassereinbrüche können präzise vorhergesagt werden.
 

3. Fingalshöhle – Schottland 

Jetzt wird es magisch, kommen wir zu der Höhle auf dem wohl mysteriösesten Ort: der Insel Staffa. Die Felseninsel ist eine von vielen der Inneren Hebriden in Westschottland, aber ihre Geologie hat sie berühmt gemacht. Wie ein Sandwich sind zwischen dem oberen und dem unteren Felsen sechseckige Basaltsäulen eingeklemmt. Und dann gibt es noch eine schmale Felstreppe, die aus dem Meer emporführt, zu einem schmalen Pfad, in einen dunklen Eingang: dem Eingang der Fingal’s Cave, eingedeutscht als Fingalshöhle.  

Innen ragen überall Basaltsäulen empor, in dieser Kathedrale im wilden Atlantik. Übrigens soll die Höhle auch wunderschön klingen – die Klänge des Wassers, das an die Höhlenwände klatscht, inspirierten den deutschen Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy zu seiner Ouvertüre „Die Hebriden“. Heute ist der Publikumsverkehr etwas eingeschränkter als früher, denn es fahren nur noch kleine Schiffe Staffa an. Nutze die Möglichkeit, bevor gar keines mehr fährt! 

4. Die Höhlen von Artà – Mallorca 

DIe Coves d’Artà ist eines der fünf Höhlensysteme auf Mallorca, das für Besucher geöffnet ist. Es versteckt sich an der Ostküste der Baleareninsel, zehn Kilometer südlich von Cala Rajada. Schon der Eingang 70 Meter über dem Meer ist einen Besuch wert. Denn dreht man sicher wieder um, hat man einen wunderschönen Blick auf die Bucht von Canyamel. Jetzt aber rein! 

Die Höhlen von Arta bestehen nicht einfach nur aus leblosen Felsen, sie können von einer lebhaften Geschichte erzählen. Die ersten Siedler benutzten die Höhlen spätestens seit 4000 v. Chr. als Wohnung! Der Felsbogen über dem Eingangsbereich ist verrußt: König von Aragón versuchte 1229 maurische Soldaten auszuräuchern, die sich in der Höhle versteckten. Und dann gab es noch die Piraten, die hier Zuflucht suchten.

Bei dieser Geschichte ist es kein Wunder, dass sie Jules Vernes, Autor von „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“, inspirierte. Der Touristenlegende nach soll er sich sogar 1877 ins Gästebuch der Höhle eingetragen haben, genau wie die Schriftsteller Victor Hugo und Alexandre Dumas. 

Noch ein Tipp: 15 Kilometer südlich findest du noch zwei weitere Höhlensysteme: Lass dir die Drachenhöhlen (Coves del Drac) und die Angelhakenhöhlen (Coves dels Hams) nicht entgehen!  

5. Zyklopenhöhle – Zypern  

Nicht weit von Protaras an der Ostküste Zyperns wohnt ein menschenfressender Zyklop. Und zwar genau der, der Odysseus und seine Gefährten gefangen hielt und einige von ihnen verputzte. Seine Höhle ist nun eine Touristenattraktion. Nicht schlecht, der einäugige Riese ist also mit der Zeit gegangen.

Vom goldfarbenen Konnos Beach streifst du 700 Meter auf einem Küstenwanderweg entlang, du blickst auf das türkisfarbene Mehr und plötzlich stehst du vor ihm: Vor dem Loch des Giganten. Seine Behausung misst 100 Quadratmeter und er zahlt keine Miete.

Na gut, die Ausstattung ist auch sehr mager: Licht – Fehlanzeige. Bring also eine Taschenlampe mit für die recht dunkle Höhle. Dafür sind die meisten Abschnitte groß genug um sie bequem zu begehen. Und im Meer vor der Haustür gibt es beliebte Tauchspots mit vielen Meeresbewohnern! 

6. Damlatas Tropfsteinhöhle – Türkei 

Gegenüber von Zypern, an der südtürkischen Küste, liegt Alanya. Es ist nicht nur berühmt für seinen wunderschönen Badestrand, benannt nach dem prominentesten Badegast – Kleopatra, sondern auch für die Stalaktitengrotte Damlatas („Damlataş Mağarası“). 

Ihre hohe Luftfeuchtigkeit soll für Asthmatiker wohltuend sein. Die hohen Tropfsteinsäulen faszinieren alle Besucher, bis zu 15 Meter ragen sie empor! Die Gestaltung der Besichtigungspfade ist auch nicht vergleichbar: Eine Elegante Steintreppe mit edlem dunklen Holzgeländer führt hinab in die tiefste Ebene der erst 1948 entdeckten Höhle. 

7. Tham Khao Luang – Thailand 

Willkommen in „Phetchaburi“, man spricht die Stadt in Südzentral-Thailand laut einschlägigem Online-Wörterbuch „Pepburi“ aus. Ist schon mal das Wichtigste geklärt. Hier ist die Höhle Tham Khao Luang versteckt, doch es lohnt sich sie zu suchen. 

Die Höhle selbst ist nicht nur ein unglaublich magischer Ort, mit ihrem herzförmigen Deckenloch, durch das die Sonne strahlt. Nein, hier ruht auch noch ein wunderschöner buddhistischer Schrein! Erbaut wurde dieser von König Rama IV, während er von 1851 bis 1868 Thailand regierte. Kein Wunder, dass er dem Buddhismus ein Bauwerk widmete, führte er vor seiner Thronbesteigung doch ein Leben als buddhistischer Mönch. Ein Besuch wird auch dich bekehren. 🙂

8. Waitomo Caves – Neuseeland 

Neuseeland ist sowieso ein unglaublicher Ort, da brauchen wir jetzt nicht die Glühwürmchen der Waitomo Caves in den Zeugenstand rufen. Aber ja, auch sie sind ein Lockmittel, wenn sie in der Finsternis ihr magisches Lichtschauspiel beginnen. 

Ich bin selbst mit einer Touristengruppe im Boot auf dem Höhlenfluss der Waitomo Caves gefahren. Vor uns die bläulich schimmernden Fäden der Glühwürmchen, mit denen die an der Decke hängenden Leuchtkäfer ihre Beute anlocken. Mich haben sie definitiv gefangen genommen!

Jetzt aber raus mit dir in die unterirdischen Naturwunder dieser Welt. Aber pass auf, dass du dich nicht verläufst!

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