Im Herbst und Winter an die Algarve – Teil 3: Ostalgarve

Im ersten Teil meiner dreiteiligen Serie über Winterurlaub an der Algarve verbringe ich einen relaxten Strandurlaub in Alvor. Im zweiten Teil ist es Zeit für Action: Ich mache eine Speedbootfahrt zu den Meeresgrotten und lerne bei einem Tagesausflug das Surferparadies Westalgarve und das „Ende der Welt“ kennen. Nun fehlt nur noch die Ostalgarve, die sogenannte Sandalgarve auf meiner Liste. Diese stelle ich dir heute vor: Ich mache einen Ausflug an die Ostküste und besuche unter anderem die Hauptstadt der Algarve Faro, die Stadt Tavira und ein Fado-Konzert. Ich bin schon sehr gespannt, was mich dort alles erwartet. Du auch? Dann lies unbedingt weiter!

Idealer Ausgangspunkt für meine Ausflüge: Das TUI BLUE Falesia

Mein Hotel ist das TUI BLUE Falesia im warmen Süden der Algarve. Es ist ein herrlich ruhiges Erwachsenenhotel, in dem ich erholsam schlafe. Schlafen bzw. nicht schlafen ist im Urlaub ein großes Thema für mich. Dünne Wände, laute Nachbarn, knallende Türen oder zu harte Matratzen – wenn es ums Schlafen im Urlaub geht, bin ich die Prinzessin auf der Erbse. Im TUI BLUE Falesia stimmt rund um meine sensible Nachruhe aber alles: Von den anderen Hotelgästen höre ich nicht mal ein Flüstern und auf meiner Matratze bietet eine dicke Auflage extra Komfort.

Auch das Essen hier ist richtig gut, es gibt von allem etwas. Ich halte mich meist an frischen Fisch. Den lieben auch die Einheimischen: Knapp sechzig Kilo verzehrt statistisch gesehen jeder im Jahr. Dazu gibt es für mich viel frisches Gemüse und zum Nachtisch Orangen, die an der Algarve im Süden und Osten rund ums Jahr geerntet werden. Orangenbäume sieht man hier überall am Wegesrand.

Auch Veganer und Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten verhungern im TUI BLUE nicht: Ob glutenfrei, laktosefrei, vegan oder sogar low carb – das Hotel hält für jeden etwas bereit.

Naturphänomen Olhos de Água

Am Hotel führt eine lange, verschlungene Holztreppe mit tollem Panoramablick, kleinen Aussichtsplattformen und Sitzgelegenheiten an den Strand, der für seine „Olhos de Água“ bekannt ist. Aus unterirdischen Quellen fließt hier Süßwasser ins Meer und zeichnet die „Wasseraugen“ in den Ozean. Besonders gut kannst du die Olhos de Água bei Ebbe sehen, dann sprudelt das Wasser an einigen Stellen am Strand aus dem Sand. Früher nutzten Seefahrer dieses Naturphänomen, um ihren Wasservorrat aufzufüllen.

Übrigens: Das unterirdische Wasservorkommen an der Algarve ist dafür mitverantwortlich, dass die Landschaft hier das ganze Jahr über in einem satten Grün erstrahlt. Während der Süden Spaniens gleich nebenan meist von Juni bis September ausdörrt und oft künstlich bewässert werden muss, wachsen an der Algarve unzählige Orangenbäume, Korkeichenwälder, Pinien und Büsche fast überall von selbst. All das und noch viel mehr kannst du bei einem Ausflug oder mit dem Mietwagen an der Algarve sehen.

Ausflug nach Faro

Als ich vor fast genau einer Woche am Flughafen in Faro gelandet bin, hatte ich keine Zeit, die Hauptstadt der Algarve zu besuchen. Es war schon spät und der Transfer zu meinem ersten Urlaubsort Alvor wartete bereits auf mich. Umso mehr freue ich mich, heute auf meinem Ausflug an die Sandalgarve hier Station zu machen. In Faro entdecke ich viele gut erhaltene historische Gebäude aus der Zeit der großen Seefahrer. Auf einigen haben Störche ihre Nester gebaut. Überhaupt gibt es hier viele Vögel, denn Faro liegt direkt am Naturschutzgebiet Ria Formosa. Auf Bootstouren kannst du die ganze Schönheit des Naturparks erleben. In der Lagune mit ihrer Insellandschaft gibt es sogar Flamingos zu entdecken!

Fischmarkt in Olhão

Weiter geht es nach Olhão. Es ist Samstag und damit Markttag. Dichtes Gedränge herrscht in der Fischhalle, denn die Portugiesen lieben Fisch und Meeresfrüchte. Hier ist es Tradition, samstags über den Fischmarkt zu schlendern und sich mit fangfrischem Fisch einzudecken. Sardinen, Makrelen, Dorade, Wolfsbarsch, Thunfisch, Tintenfisch, Oktopus, Rochen, Gambas und noch unzählige andere Fische und Meeresfrüchte, die ich nicht kenne – die Auswahl hier ist riesig! In der Halle nebenan werden Früchte, Gemüse, Fleisch, Milchprodukte und lokale Spezialitäten verkauft.

Puddingtörtchen „Pastéis de Nata“ aus der Bäckerei

Es ist fast Mittag und ich schlendere über die mit bunten Schirmen vor der Sonne geschützte Einkaufsstraße mit vielen kleinen Geschäften und Cafés. Die Preise in Olhão sind günstig. In einer Seitenstraße finde ich die kleine Bäckerei „Padaria da Vila da Olhão“. Die Anrichte ist zu dieser späten Stunde schon fast leer. Für etwas mehr als einen Euro ergattere ich einen kleinen Apfelkuchen mit gerösteten Nüssen und eines der bekannten portugiesischen Puddingtörtchen: Die „Pastéis de Nata“ sind ein köstlicher Snack für zwischendurch und passen gut zu einem Kaffee. Mmh, lecker!

Malerisches Dorf Cacela Velha

Gut gestärkt fahre ich weiter in das kleine Dorf Cacela Velha. Das Küstendorf mit seinen weißen Häuserfassaden, einer kleinen Kirche und der alten Festung mit Blick auf den Atlantik ist ein idealer Ort, um Fotos mit Neidfaktor zu schießen. Hier gibt es auch eine Lagune mit einer vorgelagerten Insel, die in den Sommermonaten von Booten angefahren wird. Perfekt für einen Strandtag, an dem du den Sonnenschirm allerdings nicht vergessen solltest. Im Herbst und Winter fahren keine Boote, es kehrt Ruhe ein und die Natur kann sich erholen.

Maurische Dächer und Fado in Tavira

Tavira ist eine sehr gepflegte Stadt mit einer langen Vergangenheit. Noch heute findet man bei Bauarbeiten immer wieder Spuren der Stadtgeschichte, die weit in die Zeit vor dem Römischen Reich zurückreicht. Auch die Araber waren mal hier und haben ihre typische Bauweise der Häuserdächer mitgebracht. Noch heute kannst du diese Dachkonstruktionen überall in Tavira sehen. Sie macht sich den Kamineffekt zu nutze. Der sorgt auch bei großer Hitze für einen vertikalen Luftzug, der angenehm kühlend wirkt.

Der Höhepunkt des heutigen Tages ist das Fado-Konzert in einer opulent verzierten Kirche in Tavira mit zwei Gitarristen und einer Sängerin. Der meist melancholische Musikstil Fado ist seit 2011 Weltkulturerbe der UNESCO und hat auch in der jungen Generation viele Anhänger. Die Stücke, die wir heute hören, handeln von unglücklicher Liebe und der Gastfreundschaft in Portugal.

Gastfreundschaft an der Algarve

Auf meiner Reise an die Algarve erlebe ich die Gastfreundschaft der Portugiesen selbst – und nehme sie manchmal erst auf den zweiten Blick wahr. Es ist eine andere, eine subtilere Art der Gastfreundschaft als man sie vielleicht aus Griechenland oder der Türkei kennt. Portugiesische Gastfreundschaft würde ich als „leiser“ beschreiben. Die Einheimischen sind eher zurückhaltend, ruhig und entspannt. Das solltest du nicht als Desinteresse oder gar Ablehnung missverstehen. Wann immer ich mit Einheimischen ins Gespräch komme, sind sie sehr höflich, hilfsbereit und interessiert. Mit einer Mischung aus Deutsch, Englisch und Spanisch kann ich mich fast überall verständigen. Und lerne dabei Menschen kennen, die nachts nach der Arbeit noch Fremdsprachen lernen, um im Tourismusbereich zu arbeiten oder ausländische Gäste in ihren Geschäften besser beraten zu können.

Ursprüngliches Reiseland Algarve

Die Algarve ist touristisch betrachtet vielerorts noch im Aufbruch, was sie einerseits zu einem angenehm ursprünglichen Urlaubsland macht. Andererseits finden Reisende nicht überall Standards vor, die sie vielleicht aus intensiver erschlossenen Urlaubsländern in Europa kennen. Die Wirtschaftskrise hat den Einheimischen zugesetzt. Das Geld ist oft knapp und besonders in den Wintermonaten mit wenig Touristen sind hier viele Menschen arbeitslos. Wenn das Einkommen oder Ersparte gerade so für Lebensmittel und Kleidung reicht, bleibt wenig über für die Instandhaltung von Gebäuden. Verfallene oder stark renovierungsbedürftige Häuser prägen das Bild in vielen Städten und Orten, das hatte ich so nicht erwartet. Umso wichtiger ist es, dass wir als Reisende unseren Teil dazu beitragen, die Menschen vor Ort zu unterstützen. Der Tourismus – ob als Pauschalurlaub oder selbstorganisierte Reise – ist ein enormer Wirtschaftsfaktor. Als Urlaubsgäste bringen wir Geld in ein Land, das nicht nur wunderschön für eine Reise ist, sondern es auch gut gebrauchen kann.

2 Kommentare
  1. Hubert

    Sehr guter Bericht. Ich war selbst vor 2 Jahren im Falesia-Hotel und kann das alles nur bestätigen.
    Bin nochmal kurz nachgereist. Danke!

    22.10.2020, 14:10
    • TUI Bloggerin Janine

      Hallo Hubert, toll das du auch so einen schönen Urlaub an der Algarve hattest. Ich habe das TUI BLUE Falesia im letzten Urlaub auch kennengelernt und bin begeistert.
      Viele Grüße und schöne Vorfreude auf den nächsten Urlaub,
      Janine

      26.10.2020, 07:10
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