Myanmar: Wo Asien noch unberührt ist

Myanmar ist für viele ein eher unbekanntes Reiseziel, dabei ist es wunderschön, ursprünglich und noch unberührt. TUI Bloggerin Caro war für 12 Tage in dem südostasiatischen Staat und tauchte in die Kultur des faszinierendes Landes ein. So besuchte sie u.a. eine Hochzeit in Kalaw, ging auf Trekking Tour zum Inle Lake und erkundete Mandalay.

GOOD TO KNOW

Kleidung: Wer die Tempel und Pagoden besuchen möchte, sollte sich angemessen kleiden. D.h. keine Schulterfreien Tops, keine kurzen Hosen oder Röcke, die über dem Knie enden. Generell ist aufreizende, kurze Kleidung nicht gern gesehen.

Verständigung: Viele Burmesen sprechen ganz gut Englisch, vor allem in den Unterkünften. Auch die Guides sprechen ein sehr gutes Englisch, teils auch Deutsch. Die Bevölkerung auf dem Land spricht teilweise nur ihren Dialekt. Eine Verständigung ist hier teilweise gar nicht möglich. Nur mit Händen und Füßen oder Übersetzer, da das Englisch Niveau generell viel niedriger ist als z.B. in Thailand.

Auch in diesem Urlaub kombinieren wir wieder Strand und Kultur. Im November geht es daher für uns für 3 Wochen nach Asien – erst eine Woche Baden und Tauchen in Khao Lak in Thailand, dann zwei Wochen durch Myanmar. Der deutsche Winter eignet sich für eine Reise nach Myanmar besonders gut, da das Klima angenehm warm und trocken ist und damit nicht so feucht schwül wie in anderen Regionen um die gleiche Zeit.

Myanmar ist kein typisches Reiseziel. Im Vergleich zu vielen anderen asiatischen Ländern ist es unberührt. Genau das reizt uns.

Lange Zeit war das ehmalige Birma/Burma sehr abgeschottet und hat sich erst vor einigen Jahren dem Tourismus geöffnet. Das merken wir an vielen Stellen, da wir als Gäste für viele Einheimische doch etwas ganz Besonderes sind. Und das ist ganz im positiven Sinne gemeint. Die Infrastruktur und die Hotels im Land sind so gut entwickelt, dass wir ganz einfach von einem Punkt zum nächsten gelangen und in sehr angenehmen Hotels nächtigen. Der Service ist an jedem Ort einfach umwerfend gut. Auch wenn die Hotels etwas kostspieliger sind als in anderen asiatischen Ländern; Essen, Reisen, Eintritte und unsere geliebten Massagen sind dafür wirklich günstig.

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Etappe 1: Mandalay – Von Handwerkskunst & wunderschönen Pagoden

Von Khao Lak fliegen wir via Bangkok nach Mandalay. Mandalay ist neben Yangon die einzige Stadt mit einem internationalen Flughafen. Sie ist auf den ersten Blick groß und sehr laut. Wir erkunden an unserem Ankunftstag die Straßen um unser Hotel, große Shopping Malls und einige Straßenmärkte.

Unbedingt zu empfehlen sind die Nudelsuppen, die es an jeder Ecke für ein paar Cent zu kaufen gibt. Sei es die Mohinga, das Nationalgericht Burmas oder die Shan Noodles.

Für den nächsten Tag haben wir einen Guide gebucht, der uns die wunderschöne Umgebung Mandalays zeigt. Wir starten weit vor Sonnenaufgang. In der Mahamuni-Pagode ist schon kurz nach 5 Uhr der Teufel los. Gläubige folgen der täglichen Zeremonie, bei der der goldene Buddha mit weiterem Blattgold beklebt wird.

Jeden Morgen putzen Mönche dem Buddha die Zähne.

Es geht weiter zur U-Bein Bridge, die ca. 30 Minuten südlich von Mandalay gelegen ist. Während wir die ruhige Stimmung und einen atemberaubenden Sonnenaufgang genießen, werfen die Fischer ihre Netze aus und Mönche und Einheimische flanieren auf der Brücke.

Ruhige Stimmung auf der U-Bein Bridge
Ruhige Stimmung auf der U-Bein Bridge
Vogelfütterung
Vogelfütterung

Wir fahren weiter nach Inwa, die alte Hauptstadt des früheren Königreiches Ava und besuchen fantastische alte, teils zerfallene Pagoden und Tempel. Das The Queen’s Brick Monastery ist wunderschön. Auf den sandigen Straßen dürfen nur Pferdegespanne und Motorräder fahren. So entscheiden wir uns für die Motorrad Variante. Wir kosten von einem Straßenstand burmesische Reispfannkuchen mit Chilis, Tomaten und Kichererbsen. Lecker!

Unterwegs mit dem Motorrad
Unterwegs mit dem Motorrad

Weiter geht’s nach Sagaing – eines der buddhistischen Zentren Myanmars. Unzählige Tempel und Pagoden schmiegen sich an den Sagaing Hügel, den wir bei der Fahrt über den Irrawady River bewundern. In Myanmar ist es üblich, dass Jungen und Mädchen einen Teil ihrer Kindheit und Jugend im Kloster verbringen. Wir besuchen in Sagaing eines der Kloster und beobachten andächtig die Essens-Zeremonie der etwa 200 Novizen.

Kloster in Sagaing
Hallo aus dem Kloster in Sagaing
Mönche in Sagaing
Die Novizen bei ihrer Essens-Zeremonie

Auf der Rückfahrt nach Mandalay besuchen wir noch eine Weberei, in der das traditionelle Gewand der Burmesen, der Longyi, hergestellt wird und eine Schnitzerei, in der in unglaublicher Kleinstarbeit alle Arten von Statuen aus Holz gezaubert werden.

Mandalay ist als Zentrum der Handwerkskunst bekannt.

Auch die kunstvoll verzierten Lackarbeiten sehen wir an jeder Ecke. Wer also etwas kaufen möchte, ist hier genau richtig.

Zurück in Mandalay besuchen wir die Kuthodaw-Pagode mit ihren 729 pavillonartigen weißen Tempeln. Wunderschön! Den Sonnenuntergang genießen wir, wie viele andere Einheimische und Touristen, vom Mandalay Hill. Noch spannender als der Sonnenuntergang ist es aber, die Rituale und Zeremonien der Gläubigen zu beobachten.

Links: Die Kuthodaw-Pagode / Rechts: Handwerkskunst in Mandalay
Links: Die Kuthodaw-Pagode / Rechts: Handwerkskunst in Mandalay

► Mein Hoteltipp: Das 4-Sterne Mandalay Hill Resort liegt am Fuße des berühmten Mandalay Berges, mit Panoramablick auf Myriaden von Pagoden sowie den Palast der ehemaligen Hauptstadt des Königreichs Myanmar.

Etappe 2: Bagan – Eine Ballonfahrt zu Sonnenaufgang

Wunderschön ist auch der Sonnenaufgang auf der Bootsfahrt auf dem Irrawady River nach Bagan. Wir haben uns für die RV Panorama der Alliance Myanmar River Cruise entschieden. Sanft gleitet das Boot über 10 Stunden mit einem Stop in einem kleinen Dorf am Fuße des Flusses dahin. Bis die ersten Pagoden und Stupas von Bagan auftauchen.

Bagan bei Sonnenuntergang
Bagan bei Sonnenuntergang

Bagan ist ein wirklich verzauberter Ort. Mehr als 2.000 Pagoden und Tempel warten darauf, mit einem E-Scooter erkundet zu werden. Die wohl schönste Art, das Panorama zu genießen ist mit einer Ballonfahrt zu Sonnenaufgang. Dies gönnen wir uns für den nächsten Morgen. Die Crew von „Balloons over Bagan“ verzaubert uns mit einzigartigen Ausblicken und dem lautlosen Dahingleiten. Es ist fantastisch. Alle Ballonfahrer begießen ihr Erlebnis am Ende mit einem Glas Sekt und jeder bekommt sein Zertifikat.

Ballons über Bagan
Ballons über Bagan

Die restliche Zeit in Bagan verbringen wir mit Erkundungen rund um die bekannten, viel besuchten aber auch ganz einsam gelegenen Pagoden. Ein ganz besonderes Erlebnis ist der Vollmond Tag Tazaungmone (im November). Hier findet an der Shwezigon-Pagode ein großes Volksfest statt. Essen, Trinken, Musik und Stände mit allerlei hübschen und nicht so hübschen Dingen locken die fast ausschließlich einheimischen Besucher. Die Live Musik mit der dazugehörigen Theatervorstellung ist richtig interessant! Trifft zwar nicht unseren Geschmack aber die Burmesen finden es toll! Lecker sind die Köstlichkeiten, die wir an den Ständen probieren. Frittierte Wachteleier, burmesiche Pfannkuchen, süße Kuchen, etc. Der Vollmond leuchtet über der Pagode, tausende Gläubige zünden Kerzen an und die mit Gold über und über verzierte Pagode erstrahlt im Kerzenschein. Ganz schön romantisch!

Die Shwezigon Pagode (links)
Die Shwezigon Pagode (links)
Papierschirme über Papierschirme
Papierschirme über Papierschirme

► TUI Hoteltipp: Das schöne 4-Sterne The Hotel @ Tharabar Gate liegt in Old Bagan, umgeben vom architektonischen Zauber des alten Myanmars, sodass Gäste den Blick auf unzählige historische Tempel und Pagoden genießen können. Nur 5 Gehminuten entfernt ist der Ananda-Tempel – besser bekannt als „The Jewel of Bagan“.

Etappe 3: Kalaw & Inle Lake – Auf Trekking Tour zum Inle See

Da das Straßennetz nicht so toll ausgebaut ist und auch nur kurze Fahrten ziemlich lange dauern können, fliegen wir nach Heho. Von dort ist es nochmal ca. 1 Stunde bis zum Bergdorf Kalaw. Kalaw ist der Startpunkt unserer Trekking Tour zum Inle See.

Und auch hier haben wir Glück. Es findet gerade ein besonderes Festival statt: das Feuerwerksfest. Vor der Trekking Tour lassen wir uns im Pineland Paradise Spa noch einmal mit einer herrlichen Ganzkörpermassage verwöhnen. Abends bewundern wir den Lichterzug zum Fest. Viele Gruppen aus Kalaw und allen umliegenden Orten haben ihre traditionelle Tracht angezogen und ziehen in einem Festzug und unzähligen Lichtern zum örtlichen Park. Im folgenden Feuerwerkswettbewerb mit den selbst gebauten Raketen, die wild in die Menge geschossen werden, ergreifen wir lieber die Flucht.

Am nächsten Morgen geht’s los auf unsere Trekking Tour. Wir sind zwei Tage und eine Nacht unterwegs. Die Nacht verbringen wir bei Einheimischen in einem Dorf im Homestay. Unser Guide spricht hervorragendes Englisch und berichtet viel Wissenswertes über Land und Leute. Im ersten Dorf unserer Wanderung werden wir direkt auf eine Hochzeit eingeladen. Die Dorfbewohner bewirten uns fürstlich und wir dürfen mit der Mutter der Braut ein süßes Dessert essen. Vor dem Haus geben alle Gäste eine Geldspende als Geschenk für das Brautpaar ab. Und auch hier gibt es ein kleines Gastgeschenk für jeden Gast. Ein Päckchen Shampoo kann ja nie schaden 😉

Wir haben mit November die richtige Saison gewählt. Die Rapsfelder erstrahlen im satten Gelb und die Landschaft ist umwerfend schön. Das Trekking ist anstrengend, aber nicht zu anspruchsvoll. An den zwei Tagen laufen wir ca. 37 km. Wir dürfen frischen Honig bei den Imkern auf dem Feld kosten, die Produktion von Süßigkeiten aus Rohrzucker beobachten, Gäste in einem Kloster und einer Schule sein und die Gastfreundschaft der Familie genießen, bei der wir die Nacht verbringen. Zum Glück dürfen wir auf weichen Matratzen schlafen – nicht auf den lokal üblichen Bambusmatten. Neben unserem Guide begleitet uns ein Koch, der und mit frischen Köstlichkeiten vom Markt verwöhnt.

"Die Rapsfelder erstrahlen im satten Gelb."
“Die Rapsfelder erstrahlen im satten Gelb.”

Angekommen am Inle Lake machen wir direkt noch eine Tour über den See. Das Panorama ist wunderschön, da der See zu beiden Seiten von Bergen eingerahmt ist. Die Geschäfte und schwimmenden Dörfer auf dem See verkaufen geschnitzte Ware, Zigarren und Handgewebtes. Ich wusste bisher nicht, dass aus Lotusblumen ein sehr haltbares und teures Garn gewonnen wird. Ein bisschen zu touristisch für unseren Geschmack, aber die Landschaft um uns herum ist toll.

Links und Mitte: Auf dem Markt in Kalaw / Rechts: Während unserer Trekking Tour dürfen wir die Produktion von Süßigkeiten aus Rohrzucker beobachten
Links und Mitte: Auf dem Markt in Kalaw / Rechts: Während unserer Trekking Tour dürfen wir die Produktion von Süßigkeiten aus Rohrzucker beobachten

Auf der Bootsfahrt zum heutigen Ziel Nyaungshwe dürfen wir noch das Fotomotiv des Landes beobachten: die einbeinigen Fischer vom Inle Lake mit ihren Fischkörben, die ihre kleinen Kähne mit einem langen Stab über den See steuern.

Das Fotomotiv des Landes: die einbeinigen Fischer vom Inle Lake mit ihren Fischkörben, die ihre kleinen Kähne mit einem langen Stab über den See steuern.

Fischer auf dem Inle Lake
Fischer auf dem Inle Lake

TUI Hoteltipp für alle, die direkt am See wohnen möchten: Das moderne 4-Sterne Novotel Inle Lak Myat Min befindet sich ganz in der Nähe des Inle-See.

Etappe 4: Yangon – Hier treffen Gegensätze aufeinander

Die letzte Station unserer Reise ist die pulsierende Stadt Yangon, die wir ebenso per Flugzeug erreichen. In Yangon treffen Gegensätze ganz deutlich aufeinander. Einerseits sind China Town und weite Teile der Altstadt ein riesengroßer Freiluft Markt. Auf fast allen Gehwegen sitzen die Händler am Rand und bieten Gemüse, Obst, Fleisch und frischen Fisch an. Viele frittieren direkt am Straßenrand kleine Snacks.

Andererseits gibt es Shopping Center mit allen westlichen Marken, die sehr stark an Europa oder Amerika erinnern. Zahlreiche Spas bieten Massagen, damit man sich vom Trubel der Großstadt entspannen kann. Gefallen hat uns der Sonnenuntergang an der Sule Pagode und ein wirkliches Schauspiel war der Sonnenuntergang beim Wahrzeichen des Landes, der Shwedagon Pagode über den Dächern Yangons.

Die Pagode selbst ist beeindruckend und man sagt, dass sie mit mehr Gold bestückt ist als die Bank von England.

Viel spannender sind aber auch hier die Bräuche und Rituale der Gläubigen, die in Scharen zur Pagode pilgern und opfern. Auch hier wird die Pagode nach Sonnenuntergang in ein mystisches Kerzenlicht getaucht.

► TUI Hoteltipp: Das 5-Sterne Rose Garden Hotel liegt inmitten von Natur in der Nähe des malerischen Sees Kandawgyi und überzeugt durch innovatives Design und hochmoderner Ausstattung.

Shwedagon Pagode in Yangon
Shwedagon Pagode in Yangon

Fazit: Myanmar

It’s all about the people!

Wir haben selten so freundliche und herzliche Menschen kennengelernt. Myanmar ist ein wirklich tolles Land, das uns mit seiner Natur und den Kulturschätzen noch mal eine weitere Facette von Asien gezeigt hat. Wer einige asiatische Länder bereits bereist hat, wird hier noch vieles Neues entdecken. Als Reisedauer kann ich mindestens 14 Tage empfehlen. Noch ein Tipp: Unternehmt einen Abstecher nach Ngapali Beach. Der weiße, saubere Sandstrand gilt als einer der schönsten in Myanmar und ist perfekt, um sich nach all der Kultur etwas zu entspannen und zurückzulehnen.

► TUI Hoteltipp am Ngapali Beach: Die weitläufige Hotelanlage Bayview – The Beach Resort lädt zu einem ruhigen Urlaub am herrlich weißen Sandstrand von Ngapali ein. Das schicke Hotel ist sehr modern und biete ein tolles Wellness- und Sportangebot.

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