Sizilien – Meine Highlights und TOP Sehenswürdigkeiten

Bei Sizilien denkt ihr an schöne Strände, romantische Orte und den Ätna? Dann liegt ihr ziemlich richtig! Doch die größte Insel im Mittelmeer hat noch einiges mehr zu bieten. TUI Mitarbeiterin Katrin war Anfang Juni das erste Mal auf Sizilien und hat euch ihre Highlights und Lieblingssehenswürdigkeiten mitgebracht.

Drei Ecken, drei Gebirge, unzählige Highlights und fast immer scheint die Sonne. Schon so lange hatte ich Sizilien auf meiner Wunschliste! Endlich habe ich die Sonneninsel an Italiens Stiefelspitze erkundet – und es hat sich gelohnt. Hier in Sizilien schmecken die Tomaten noch nach Tomaten und es gibt Auberginen in allen Variationen.

Sonne Sizilien
Die Sonne scheint fast immer auf Sizilien. Die Sonne und das Wappen Siziliens könnt ihr in Keramikform beinahe überall kaufen.

TUI HOTELTIPP: VILLA PARADISO

Hotel Villa Paradiso

Die Villa Paradiso in Taormina ist ein kleines Hotel, wie aus der Zeit gefallen. Der Empfang ist fast familiär, die Lobby wie das Wohnzimmer einer typisch italienischen Familie eingerichtet, das Personal super nett und beim leckeren Frühstückbuffet im obersten Stock gibt es einen tollen Blick auf die Küste und den Ätna, der ständig Rauchwolken produziert.

Mehr Infos zum Hotel

Außerdem: tolle Landschaften, super Wetter und schnuckelige Orte. Eigentlich immer dominiert der Ätna das Bild Siziliens und das Meer ist nie weit weg. Es fehlt nur noch Russell Crowe, der durch die Kornfelder streift – wie im Film „Gladiator“. Mich hat Sizilien begeistert und das wird es euch auch – besonders diese Highlights und TOP Sehenswürdigkeiten:

Taormina – der malerische Ort an der Ostküste Siziliens

Taormina macht Spaß. Shopping, Gelato und natürlich der Aperitivo am Corso Umberto, manchmal sogar mit Musikuntermalung. Um das antike Teatro Greco zu erkunden, solltet ihr möglichst Punkt 9 Uhr zur Eröffnung vor dem Tor stehen, solange die Kreuzfahrer noch am Frühstückstisch sitzen. Danach wird es rasch voll. Der Blick von den Steinstufen aus über die Bucht von Giardini Naxos und den Ätna ist grandios.

🍆 Mein Foodtipp: Lecker ist die Parmigiana – Auberginenauflauf, erfrischend die Granita – eine Art Sorbet mit und ohne süßes Brötchen. Probiert auch die Arancini, köstlich frittierte Reisbälle mit verschiedenen Füllungen. Genießt das sizilianische Fast Food zum Mittagessen einfach auf der Hand.

🍽️ Mein Restauranttipp: Der Pesce Crudo (roher Fisch) in der Osteria Santa Domenica ist zwar etwas hochpreisig, aber ein Hochgenuss! Die beste Granita gibt es in der BamBar in Taormina.

Die Küstenstadt Cefalù

Cefalù liegt unter einem Felskopf am Meer. Schon der erste Blick auf die Küstenstadt ist toll. In den verwinkelten Gassen der hübschen Altstadt könnt ihr euch verlieren.

Auf jeden Fall solltet ihr die Normannische Kathedrale Santissimo Salvatore mit ihren vielen Mosaiken und Kunstschätzen erkunden. Der Marmor ist spitzenmäßig verarbeitet!

Palermo – Die lebendige Hauptstadt Siziliens

Ein absolutes Highlight ist die Hauptstadt von Sizilien. Palermo ist eine sehr lebendige Stadt im Aufbruch. Es wird viel in die Modernisierung investiert, Stück für Stück geht es voran. Leider ist die hohe Arbeitslosigkeit, besonders unter jungen Menschen, ein Problem. Und auch, wenn es die Palermitaner zwar nicht mögen nach der Mafia gefragt zu werden, Spuren ihres Treibens finden sich an vielen Stellen auf der Insel.

Besonders hübsch sind die Mosaiken in der Kirche Sta Maria dell’Ammiraglio. Sie liegt ganz in der Nähe des Pretoria Brunnens im Zentrum. Der Brunnen erregte bei seiner Aufstellung im 16. Jahrhundert einiges an Aufsehen, da er recht groß für den vorgesehenen Platz ist und die Figuren ziemlich freizügig dargestellt sind. An der Kathedrale von Palermo seht ihr am Eingangsbereich arabische Schriftzeichen. Es gibt einige Beispiele dafür, dass Kirchen auch im Wechsel zu Moscheen umfunktioniert wurden und dann wieder von den Christen übernommen wurden.

Sehenswert ist auch die normannische Kathedrale in Montreale, ganz in der Nähe von Palermo. Auf über 6000 qm findet ihr Mosaiken auf Goldgrund, die euch den Atem stocken lassen. Wie eine Art antiker Comic ist das alte und neue Testament an den Wänden verewigt und veranschaulichte für die Menschen, die meist nicht lesen konnten, die biblische Geschichte.

Die Gemeinde Erice – Wo ihr die kleinste und schmalste Gasse Siziliens findet

Erice ist eine mittelalterliche, leider kaum noch bewohnte Stadt, in der Ihr die kleinste und schmalste Gasse Siziliens finden könnt. Nur ein Mensch passt hindurch und er sollte nicht übergewichtig sein. Der Ausblick über die Salinen und die Stadt Trapani ist beeindruckend und die Küste wunderschön. Probiert unbedingt die Paste di Mandorla, das leckere sizilianische Mandelgebäck.

Tempel über Tempel – von Segesta über Selinunte nach Agrigent

Nirgends auf der Welt gibt es so viele gut erhaltene griechische Tempel, wie auf Sizilien! Für mich geht es daher Richtung Süden ins Landesinnere. Hier trefft ihr auf den ersten und ausnahmsweise einzeln stehenden griechischen Tempel in Segesta. Alle Säulen komplett erhalten, thront er frei in der schönen Landschaft.

In Selinunte, nur ca 50 Kilomenter südlich, findet ihr die Überreste einer griechischen Stadt, die circa 600 v. Chr. gegründet wurde. Neben schon restaurierten großen Tempeln liegen noch jede Menge riesiger Puzzleteile. Unglaublich, dass diese Kolosse schon über 2500 Jahre existieren und mit welchen Mitteln sie erbaut wurden.

Das Tal der Tempel in Agrigent ist gigantisch. Ihr erreicht es nach weiteren 90 Kilometern die Küste entlang. Es ist eigentlich ein Hochplateau von ca. 2 Kilometern Länge auf dem bestens erhaltene, bzw. restaurierte Tempel liegen. Sogar der Putz ist teilweise zu erkennen, denn die Tempel waren ursprünglich weiß oder sogar bunt. Ich kann mir gut vorstellen, wie diese Anlage potentielle Angreifer abgeschreckt hat, da sie weithin vom Meer aus sichtbar war.

Die griechischen Städte waren damals sehr reich, Sizilien ist als Kornkammer bekannt. Daher gab es viele kriegerische Auseinandersetzungen. Die Besichtigung macht auch Spaß, weil die Vegetation ringsherum sehr schön und interessant ist. Olivenhaine, blühende Kapernpflanzen, Agaven und sogar solche Seltenheiten, wie die Girgentana-Ziegen mit ihren verschraubten Hörnern sind zu sehen, die hier ihren Ursprung haben.

Piazza Armerina: Die schöne Anlage Villa Romana del Casale

Welchen Ursprung die Villa Romana del Casale bei Piazza Armerina hat, ist bis heute nicht vollständig geklärt. Sicher ist, dass sehr reiche Leute diese herrliche Anlage erbaut und vielfach umgebaut und dekoriert haben. Heute würden wir es vielleicht kitschig finden, die Wände bunt mit Fresken zu bemalen und die Fußböden mit detailverliebten Mosaiken zu verzieren. Aber es ist sehr beeindruckend, wie perfekt die Mosaiken gestaltet sind, mit Steinchen zum Teil unter 0,5 Zentimeter Größe.

Und die Erfindung des Bikinis scheint doch deutlich vor dem 19. Jahrhundert zu liegen, wie auf dem berühmten Mosaik der Bikinimädchen zu sehen ist. Es handelt sich in diesem Fall aber um antike Sportbekleidung und nicht um Bademode. Die Abbildungen (nicht nur die von exotischen Tieren) sind beeindruckend und wirken noch immer sehr lebendig.

Syrakus – der Geburtsort von Archimedes

In Syrakus war Archimedes zu Hause, ein berühmter Mathematiker der Antike. Laut Sage war er, während die Römer 212 v. Chr. die Stadt eroberten, gerade mit seiner Forschung beschäftigt und sagte zu dem Soldaten, der ihn schließlich erschlug, nur ganz cool: „Störe meine Kreise nicht“. Das waren dann auch seine letzten Worte.

In der Altstadt auf der Halbinsel Ortigia steht der Dom mit seiner üppigen Barockfassade. Innen sieht man deutlich, dass er praktisch um den antiken Tempel der Athene herumgebaut wurde, die Säulen sind wunderbar integriert. Der Dom ist eine der ältesten christlichen Kirchen im westlichen Mittelmeerraum. Mitten in der Stadt sind die Überreste des Apollontempels zu sehen, an dem der moderne Straßenverkehr vorbeirauscht.

Besuch des Ätna: Wie eine eigene Welt

Als Höhepunkt meiner Sizilien Rundreise geht es wirklich hoch hinaus auf den Ätna. Zuerst mit dem Bus bis auf etwa 1900 Meter bis zur Bergstation mit großem Parkplatz, Restaurants und Geschäften. Schon hier könnt ihr einige alte Krater erkunden. Es gibt immerhin über 200 davon, denn der Ätna ist fast ständig aktiv.

Das ist gut so, denn weil er ständig Dampf, Asche und gelegentlich Lava und damit Druck ablässt, verringert dies die Gefahr von großen katastrophalen Explosionen – so wurde es uns erklärt.

Ich empfehle euch auf jeden Fall noch weiter hinauf mit der Seilbahn und dem Allradfahrzeug auf knapp 2900 Meter zu fahren. Hier könnt ihr auf eigene Faust oder mit Bergführer die aktuelleren Krater umwandern, heißen Lavasand anfassen, Schneereste und Schwefelspuren am Gipfel sehen und eine absolut grandiose Landschaft und Aussicht genießen. Hier oben ist es windig und kühl, also Pullover und Jacke nicht vergessen.

Nach dem ganzen Sightseeing auf dieser faszinierenden Insel habe ich mir noch einen Tag Entspannung am Strand von Giardini Naxos gegönnt. Vom Wasser aus den Ätna rauchen zu sehen, ist irgendwie irreal. Diese tolle Reise werde ich nicht vergessen. Und sie wird auch nicht meine letzte sein. Im Grunde bin ich erst auf den Geschmack gekommen. Arrivederci – a presto.

Wir freuen uns über Kommentare!
Kommentar verfassen: