So geht klimafreundlicherer Urlaub auf den Malediven

Wer träumt nicht davon, zumindest einmal in seinem Leben an den weißen Traumstränden der Malediven seine Zehen im warmen Sand zu vergraben und alle Sorgen des Alltags hinter sich zu lassen? Wie Langstreckenflüge und Inseltourismus mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit zusammenpassen, hat sich unsere Bloggerin Anja Knorr bei einem Besuch auf einer der Insel gefragt. Und Antworten gefunden!

Outrigger Konotta Maldives Resort

Outrigger Konotta Maldives Resort

Das 5-Sterne Outrigger Konotta Maldives Resort besticht durch seine perfekt in die Natur eingebauten Bungalows. Das Resort legt viel Aufmerksamkeit auf das Thema Nachhaltigkeit.

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Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind derzeit ja in aller Munde. Doch wenn es um den eigenen Urlaub geht, sind wir Deutschen seit langer Zeit Reiseweltmeister. Man gönnt sich ja schließlich sonst nichts, und wenn man hart arbeitet, dann möchte man einfach entspannt am Pool im Warmen liegen und sich verwöhnen lassen.

Work hard, play hard!

Auf dem Weg ins Paradies

Wie passt da ein Flug auf die Malediven ins Bild? Die lange Anreise mit dem Boot an die einsamen Korallenatolle, die die Malediven ausmachen? Immerhin besteht die gesamte Inselnation aus 26 ringförmigen Atollen mit mehr als 1.000 Koralleninseln. Davon sind nur 220 bewohnt. Die Malediven sind weiterhin getrennt nach Inseln, auf denen zum einen die Einheimischen leben und zum anderen Besucher aus aller Welt die hier die schönsten Wochen im Jahr verbringen. Seit gut zehn Jahren ist es Touristen möglich, ohne Genehmigung die Inseln der Einheimischen zu besuchen.

Ich entscheide mich für das Outrigger Konotta Maldives Resort im südlichen Gaafu Dhaalu Atoll, welches ich in weniger als einer Viertelstunde während eines gemütlichen Spaziergangs am Strand umrunden kann.

Wie viele Hotels auf den Malediven, versucht das Hotel Nachhaltigkeit zu leben.

Das hat zum einen sicherlich damit zu tun, dass westliche Touristen dieses Thema sehr ernst nehmen. Doch eine viel größere Rolle spielt dabei, dass das Land zu über neunzig Prozent aus Wasserflächen besteht und nur etwa einen Meter über dem Meeresspiegel liegt. Dementsprechend sind die Malediven vom Klimawandel und dem weltweiten Anstieg des Meeresspiegels unmittelbar betroffen: Das Land könnte in absehbarer Zukunft einfach im Indischen Ozean verschwinden.

Selber aktiv werden

Mit diesen Fakten im Kopf nimmt mich Meeresbiologin Amelia Cody auf einen Tauchgang der besonderen Art mit. Die junge Engländerin wanderte nach ihrem Studium auf das Atoll aus und versucht seitdem, das empfindliche Hausriff der winzig kleinen Insel mit dem Aufbau eines künstlich erzeugten Riffs zu unterstützen. Dieses Programm nennt sich OZONE Coral Conservation und wurde im Jahr 2015 zusammen mit dem Meeresmuseum Stralsund entwickelt.

Mit einem entspannten Lächeln auf dem Gesicht erklärt mir Amelia, dass wir Korallenstücke wieder ins Meer integrieren würden, indem wir Eisenfragmente mit am Strand angespülten, noch lebenden Korallenstücken am Meeresgrund anbringen.

Das Ganze sieht in etwa so aus:

Malediven OZONE Programm
Beim Basteln der Korallenfragmente mit Amelia

Ich als Tourist werde also tatkräftig in die Aktionen vor Ort eingebunden und lerne dementsprechend auch gleich noch über die Probleme vor Ort.

Amelia verdeutlicht, dass Wellen, Stürme und unachtsame Schnorchler Korallen abbrechen würden. Zusätzlich sind die allgegenwärtige Verschmutzung der Meere und die Korallenbleiche durch den Klimawandel ein echtes Problem.

Wunsch und Realität

Aber nicht nur beim Tauchgang, sondern auch während eines Vortrages erfahre ich, dass das älteste Ökosystem der Welt durch die Erderwärmung massiv bedroht ist. Ebenso lerne ich, dass das Outrigger Konotta Maldives Resort jeden Monat sogenannte „Dive Against Debris“-Säuberungsaktionen und „Desert Island Clean-ups“ startet. Dabei sammeln sie angespülten Müll und Ablagerungen ein, die nicht ins Meer gehören.

Vor meinem ersten Tauchgang bin ich zunächst etwas angefressen, da ich als ausgebildeter Divemaster mit jahrelanger Erfahrung einen Refersher Kurs im Pool machen muss, um meine Skills unter Wasser zu demonstrieren. Als mir Amelia allerdings erklärt, dass das Resort auf diese Weise den Selbstüberschätzern dieser Welt noch einmal erklären kann, dass sie ihre Tarierung im Blick behalten und ausreichend Abstand zu den Korallen wahren sollen, verstehe ich den Sinn und Zweck der Sache.

Riffhaie Malediven
Riffhaie auf den Malediven

Ich bin entsetzt, dass auch ich auf meinen Tauchgängen zwar viele Riffhaie sehe, aber mit einem Berg Müll in der Hand wieder an Land schwimme. Die Malediven bekommen jede Menge Schmutz der Weltmeere ab, die wir jeden Tag unachtsam wegschmeißen oder verlieren. Schon befinde ich mich mit anderen Gästen in einem Gespräch, was wir konkret dafür tun können, um weniger Plastik zu verbrauchen und welche Auswirkungen unser tägliches Verhalten hat.

Genau diese Vereinnahmung der Gäste ist vom Resort geplant: Sie erhoffen sich dadurch eine Sensibilisierung für die unvergleichliche Unterwasserwelt. Achtsamkeit ist hier das Stichwort.

Lebensader Tourismus

Malediven
Paradiesische Insel Outrigger Konotta

Menschen werden auch in Zukunft nicht auf Urlaubsreisen an exotischen Reiseziele wie die Malediven verzichten wollen. Tourismus ist auf den Malediven der wichtigste Wirtschaftszeig, die Malediver leben fast ausschließlich davon.

Tipps für einen klimafreundlicheren Urlaub auf den Malediven

Kokonuss Malediven
Lebenselixir Kokosnuss

Aber was können Reisende nun konkret tun, um nachhaltiger auf den Malediven zu reisen?

  • Recherchiere im Vorfeld, ob sich das Hotel nachhaltigen Themen verschrieben hat. Viele Hotels auf den Malediven liegen auf winzig kleinen Inseln und alles muss vom Festland angeschafft werden – vom Essen bis hin zu Baumitteln. Dementsprechend haben viele Resorts Müllverbrennungsanlagen und eigene Meereswasserentsalzungsanlagen als Standards etabliert.
  • Bietet das Hotel Aktionen an, bei denen die Besucher für Umweltthemen sensibilisiert werden? Wenn ja, mitmachen!
  • Achtet der hiesige Tauchshop auf die Einhaltung von Sicherheitsabstand und korrektes Verhalten im Wasser während eines Schnorchelausfluges, so dass achtloses Treten von Korallen und Einsammeln von Meeresgetier nicht stattfinden können?
  • Fasse im Meer nichts an und nehme auch nichts mit, nicht einmal Muscheln oder Steine. Denke immer daran, was passieren würde, wenn das jeder machen würde.
  • Es gibt auf den Malediven praktisch keinen anderen Wirtschaftszweig als den Tourismus, dementsprechend müssen auch alle Nahrungsmittel aus aller Welt importiert werden. Finde heraus, wo die Nahrung herkommt und ob sich fangfrischer Fisch und selbst angebaute Früchte auf der Speisekarte befinden.
  • Beteilige dich an Clean-up-Aktionen des Hotels und werde selber aktiv bei Strandspaziergängen: Wenn du Müll siehst, nimm ihn mit und schmeiße ihn in Mülleimer.
  • Versuche länger an einem Ort zu bleiben, anstatt Inselhopping zu betreiben. Jeder zusätzliche Trip hat eine negative Bilanz auf den CO2-Ausstoß. In meinem Artikel über Backpacking auf den Malediven finden sich übrigens weitere Möglichkeiten, länger auf den Malediven zu reisen.

Fazit

Malediven Unterwasser
Jeden Tag eine Schnorchelrunde um die Insel

Diese Tipps scheinen zunächst nur einen kleinen Impact zu haben, aber viele kleine Schritte von vielen Menschen können eine Änderung bewirken. Den eigenen Urlaub im Paradies für Clean-up-Aktionen am Strand und im Meer zu nutzen, gibt Touristen nicht nur das gute Gefühl, etwas Sinnvolles getan zu haben, sondern schult auch die eigene Verantwortung im Leben.

Sicherlich werden die Menschen nicht einfach auf einen lang ersehnten Urlaub an exotischen Traumzielen verzichten – das wäre naiv zu glauben. Aber wenn man schon am Urlaubsort beginnt, sich über den Klimaschutz Gedanken zu machen und selber aktiv zu werden, ist das schon ein guter Anfang!

TUI Tipp: Auch der ROBINSON Club Noonu auf den Malediven legt viel Wert auf Nachhaltigkeit. ► TUI Bloggerin Aygun gibt Einblicke und zeigt euch weitere Gründe auf, die für einen Urlaub im ROBINSON Club sprechen.

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