Wagen und Fahrer sind auf dem Explorers Way, der auf rund 3.300 Kilometer Länge von Darwin nach Adelaide quer durch Australien führt, stark gefordert. Doch die einzige Straßenverbindung von Nord- nach Südaustralien ermöglicht nicht nur die intensive „Erfahrung“ des Outbacks, sondern auch Abstecher zu Canyons und Salzseen, Wasserfällen und Weinbergen. Wir stellen euch den Explorers Way vor!
Wo, bitte, gibt es sowas noch? Hunderte von Kilometer zurückzulegen, ohne durch eine Stadt oder ein Dorf zu kommen oder wenigstens ein Haus zu sehen? Und obendrein spektakuläre und enorm abwechslungsreiche Vegetationszonen zu erleben? Antwort: Auf dem Explorers Way in Australien! Selbst im Zeitalter klimatisierter Autos und asphaltierter Straßen kommen da große Abenteuergefühle auf. Schließlich bestimmen in weiten Teilen karge Landschaften und Salzseen die 3.300-Kilometer-Route.
Allein für diese Hauptstrecke sollte man rund zwei Wochen veranschlagen. Will man die Sehenswürdigkeiten am Wegesrand ausgiebig erleben und größere Abstecher zum Uluru oder in die Flinders Ranges unternehmen, ist eine weitere Woche einzuplanen. Mindestens.
1. Etappe: Von Darwin zu den beeindruckenden Wasserfällen im Litchfield-Nationalpark
Schon kurz hinter Darwin, der Hauptstadt des Northern Territory, könnte der Zeitplan erstmalig ins Wanken geraten. Warum? Im tropisch-grünen Litchfield National Park lässt sich ein halber Tag, aber auch eine halbe Woche verbringen. Eilige klappern zumindest die imposantesten der vielen Wasserfälle ab – Tolmer, Florence und Wangi Falls –, die die schönsten Badestellen des australischen Nordens speisen.
Wer mehr Zeit, Kondition und Wanderschuhe mitbringt, kann sich am 39 Kilometer langen Tabletop Walk berauschen, ein echtes Wanderweghighlight.
2. Etappe: Auf dem Weg nach Katherine – mit Abstechern in den Nitmiluk National Park und den Kakadu National Park
Auf dem Weg nach Katherine lässt sich ja wieder ausruhen. Auch, um bei dem dortigen Boots- bzw. Kanufahren in der einmaligen Katherine Gorge, die eigentlich aus 13 Schluchten besteht, wieder voller Energie zu sein. Für feuchtfröhliches Vergnügen sorgen im Nitmiluk National Park zudem die Edith Falls sowie eine Reihe ungefährlicher Schwimmlöcher.
3. Etappe: Besuch der Thermalquellen in Mataranka & des kultigen 16-Einwohner-Örtchens Daly Waters
Herrlich plantschen, das geht auch bei Mataranka weiter südlich. Dort lockt ein 34 Grad warmer Naturpool unter Bäumen – und doch mitten im Outback gelegen. Das gibt sich im weiteren Verlauf eher eintönig.
Für Abwechslung sorgt dann der 16-Seelen-Weiler Daly Waters. In der kultigen Outback-Kneipe hängen BHs von der Decke, die Jukebox kämpft gegen das Gegröle bärtiger Tattoo-Träger, Bardamen zapfen Bier. Oder schenken Koffeinhaltiges aus. Um die Fahrer für die mehr als 400 Kilometer lange Strecke nach Tennant Creek wach zu halten. Dort sollte man spätestens eine längere Rast einlegen. Weitere Gründe dafür sind Goldschürfkurse, Geschichtsstunden in der ehemaligen Telegraphen-Relaisstation und ein Shoppingbummel.
4. Etappe: Von Tennant Creek in eine andere Welt: Die Devils Marbles & der Wycliffe Well Holiday Park
Die größte Sehenswürdigkeit liegt mit den „Devils Marbles“ jedoch rund 100 Kilometer südlich. Viele der kugelförmigen XXXL-Granitformationen namens „Teufelsmurmeln“ balancieren bedenklich instabil aufeinander.
Bei einem Feierabendgetränk im nicht weit entfernten „Wycliffe Well Holiday Park“ lässt sich das Gesehene noch einmal ideal verarbeiten. Über 55 Biersorten, so viele wie nirgends im Northern Territory, sorgen für eine große Auswahl. Ob das ein Grund dafür ist, dass sich in dem Mini-Ort angeblich so gerne Außerirdische blicken lassen? Hunderte ausgestellte Zeitungsartikel über Sichtungen, etliche „Warnschilder“ und zwei lebensgroße Aliens zeugen von der speziellen Aura der „Ufo-Hauptstadt Australiens“.
5. Etappe: Ab in die Wüstenstadt Alice Springs
Für irdische Wesen ist es nach Alice Springs weit. Vier, fünf Stunden muss man für die Fahrt ins Zentrum des Kontinents rechnen.
Kunstfans werden jubeln: Nirgendwo sonst findet man auf so konzentriertem Raum so viele Galerien, die Aborigineskunst ausstellen.
Was man in der 27.000-Einwohner-Stadt auch findet: viele Infos und Informanden für die Detailplanung der kommenden Tage.
6. Etappe: Es geht zur größten Schlucht Australiens: Zum Kings Canyon im Watarrka National Park
Auch wenn der Explorers Way weiter nach Süden verläuft, rät einem jeder, den Red Centre Way einzuschlagen – in die westlichen MacDonnell Ranges mit seinen fantastischen Schluchten, Felsspalten und Badestellen. Im Kings Canyon im Watarrka National Park, begrenzt von bis zu 270 Meter hohen Felsen, ist der königliche Name Programm.
Allein die Anfahrt über die unbefestigte Mereenie Loop Road hat es in sich (ohne Allradwagen bleibt nur der Umweg über Alice Springs), und dann erst der „Rim Walk“, der sensationelle Blicke beschert. Es geht aber noch besser.
Aus brettflacher Ebene erhebt sich der Uluru um 350 Meter und glänzt je nach Sonnenstand in schillernden Rot-Tönen – großes Kino!
7. Etappe: Richtung Süden – über Marla nach Coober Pedy – in die unterirdische Stadt
Danach geht es ostwärts, wo man beim „Erldunda Roadhouse“ wieder auf den eigentlichen Explorers Way trifft. Auf dem Weg nach Süden bleibt neben Grün, (Bäume, Büsche!) Rot (Boden!) die vorherrschende Landschaftsfarbe. Auch jenseits der Grenze zu South Australia, wo sich das Örtchen Marla als Übernachtungsort empfiehlt.
Die nächste Station Richtung Süden ist Coober Pedy, die einem nach den letzten Outbackstunden wie eine Kleinstadt vorkommt. Die „Opal-Hauptstadt der Welt“ ist indessen nicht nur für die weißen Edelsteine berühmt, sondern auch für Wohnhäuser, Läden, gar Kirchen, die hier unter der Erde gebaut wurden, aus Schutz vor der sengenden Sonne. Down Under im doppelten Sinn.
8. Etappe: Das Meer in Sicht – Die Hafenstadt Port Augusta
Viele Stunden am Steuer, das sind auch Stunden des Philosophierens.
Über „A lot of nothing“, wie Aussies die Buschlandschaft nennen, die drei Viertel des Kontinents einnimmt, aber nur von 0,3 Prozent der Bevölkerung bewohnt wird. Auf dem langen, von etlichen unwirtlichen, aber stimmungsvollen Salzseen gesäumten Weg nach Port Augusta scheint die Einwohnerdichte noch geringer. Da freut man sich über jede Begegnung, im „Glendambo Roadhouse“ etwa. Oder in Woomera, wo sich alte Raketen und andere Anlagen der ehemaligen militärischen Sperrzone besichtigen lassen.
Die Zivilisation trifft einen dann in Port Augusta wieder mit voller Wucht. Zudem signalisiert der Anblick des Meeres ein baldiges Tourende. Wer das nicht wahrhaben will, flüchtet ins Wadlata Outback Centre, das zu einer Zeitreise bis ins Dinosaurierzeitalter bittet.
9. Etappe: Abstecher ins Landesinnere zum Flinders Ranges Nationalpark
Oder ihr setzt den Blinker Richtung Landesinnere, wo die 500 Kilometer langen Flinders Ranges angesichts tiefer Schluchten und schroffer Felsformationen für aufregende Fotomotive sorgen.
10. Etappe: Von Port Augusta nach Adelaide
Keine Zeit mehr? Ab nach Adelaide! Die finale Etappe präsentiert sich geradezu mediterran. Erst kommt das zu den besten Weinregionen Australiens zählende Clare Valley, dann die sanfte Hügellandschaft rund um Adelaide, wo sich vor allem das Barossa Valley unter Weinkennern einen Namen gemacht hat. Selbst wer mit den Namen der großen Weinproduzenten wenig anfangen kann, wird sich an den stylischen Besucherzentren erfreuen. Diese bieten Touren durch die Weinberge, Weinseminare und preisgekrönte Restaurants mit großartigem Blick. Verkostungen natürlich auch.
Wer nicht mehr von Kellerei zu Kellerei fahren, will, kann im National Wine Centre of Australia in Adelaide, der Hauptstadt von South Australia, 120 edle Tropfen verkosten – inklusive Gratis-Infos zu den Weinen.
Ein würdiger Abschlussort für ein großes Abenteuer.
ERLEBNIS EXPLORERS WAY:
EINMAL QUER DURCH AUSTRALIEN
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