Die North Coast 500 – Der schottische Norden

TUI Bloggerin Gabriela ist ein Schottland Fan und fährt nicht zum ersten Mal in das Land jenseits des Hadrianswalls.

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Nessie wollte sich uns schon bei unserem letzten Schottlandaufenthalt nicht zeigen, also beschließen mein Mann und ich Loch Ness „links liegen“ zu lassen und die North Coast 500 zu befahren. Was das ist, fragt ihr euch? Es ist sozusagen die kleine und schottische Schwester der Route 66 in den USA. Sie führt entlang der Küste ganz in den spärlich besiedelten Norden Schottlands.

Unser Flug geht von Hamburg nach Edinburgh, da wir uns diese alte Stadt am Ende der Rundreise noch ein wenig intensiver anschauen möchten. Unser Mietwagen steht schon bereit, jetzt heißt es nur noch, sich an den Linksverkehr zu gewöhnen.

Das geht schnell, die Autobahn beginnt gleich am Flughafen und wir fahren erstmal ein gutes Stück gen Norden. Die Sonne lacht und langsam wird die Landschaft rauer und die Berge höher. Die Autobahn haben wir lange hinter uns gelassen. Die Straßen werden enger, aber auch leerer.

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Berge in Schottland
die rauen Berge in der Nähe von Glencoe

Immer an der Küste entlang

Wir übernachten auf unserer Tour nur in Bed & Breakfast Häusern und freuen uns jeden Abend darauf mit den Gastgebern ein bisschen zu plaudern und uns Tipps für das Abendessen oder Tagesausflüge zu holen.

Mit einer vorgebuchten Fähre setzen wir zur Isle of Skye über, die wir aber nur als Abkürzung nutzen, um zum ersten Highlight der Reise zu kommen, dem Bealach na Ba. Dies ist eine kurvenreiche, sehr enge Straße mit fantastischem Ausblick auf die einsamen und kargen schottischen Berge. Es regnet zwar, aber das tut unserer Begeisterung keinen Abbruch.

Jeder, der die North Coast 500 befährt, sollte wissen, dass ein Großteil der Strecke durch unbesiedeltes Gebiet führt. Daher ist die Straße in weiten Teilen nur einspurig, mit Buchten zum Überholen oder für den Gegenverkehr.

Wild in Schottland
Tierische Begegnung auf der Straße kurz vor Applecross

Unsere B & B´s sind alle vorreserviert, unsere Tagesetappen so gelegt, dass wir für Besichtigungen und die eine oder andere kleine Wanderung noch Zeit haben.

Auf dem Weg nach Ullapool, einem der größeren Orte auf unserer Route, übernachten wir in Gairloch. Hier machen wir am Morgen einen Ausflug mit dem Speedboot, in der Hoffnung die hier vorkommenden Wale zu sehen. Leider sind die heute genauso wenig bereit sich zu zeigen, wie Nessie in Loch Ness. Am Nachmittag besichtigen wir die wunderschön angelegten Inverewe Gardens.

Schottische Gärten
Inverewe Gardens

In Ullapool lassen wir uns zwei Tage Zeit. Wir wollen die vorgelagerten Summer Isles besuchen und einen Abstecher zum wunderschönen Strand von Achnahaird machen. Der Strand ist wirklich herrlich weiß, trotzdem können wir das nicht genießen, denn das Wetter hat mal wieder umgeschlagen und jetzt gießt es.

Unsere nächste Tagesetappe ist recht lang und führt uns nach Bettyhill. Da es nicht regnet, nehmen wir den geologischen Pfad Knockan Crag in unser Programm. Hier kraxeln wir recht bequem vom Besucherparkplatz auf einen Berg, unterwegs werden die geologischen Verwerfungen und Gesteinsschichten richtig gut erklärt. Dazu haben wir einen weiten Blick über die Berge und karge Landschaft mit den vielen kleinen und großen Seen.

Viel ist wirklich nicht los auf den Straßen und so halten wir immer wieder an, wenn sich ein schönes Fotomotiv ergibt. So auch am Loch Assynt mit der romantischen Ruine des Ardvreck Castles.

Schönheiten Schottlands

Am frühen Mittag biegt mein Mann plötzlich von der eh schon schmalen Straße in eine noch engere ab. Wo die wohl hinführt? Nach ein paar Kilometern sehe ich das Meer und einen Parkplatz. Wir steigen aus und gehen über die Dünen an den Strand. Und was für ein Strand! Weißer, feiner Sand, türkisblaues Wasser, blauer Himmel, Sonne – Das ist ein echter Wow-Moment!

Karibikstrand in Schottland
Strand von Achmelvich

Auch das ist Schottland! Nicht nur unzählige Schafe, die sich in den kargen Weiten der Highlands weit verstreut ihr Futter suchen, auch immer wieder Buchten und Strände die aussehen, als wären sie in der Karibik geklaut worden.

Küste in Schottland
einsames Schottland

Ganz oben im Norden, kurz vor John o´Groats, von wo man auch eine Fähre auf die Orkney Inseln nehmen kann (aber hier waren wir schon), ist es ganz flach, mit vielen Weiden für Kühe und Schafe. Hier befindet sich auch das Castle of Mey, der ehemalige Sommersitz der Queen Mum. Auch das besichtigen wir natürlich, ehe wir wieder gen Süden nach Inverness fahren.

Schloss der Queen Mum
Castle of Mey

Kurz vor der Stadt am Beauly Firth besuchen wir noch das Dunrobin Castle mit der bekannten Falknerei.

Schloss in Schottland
Dunrobin Castle im Regen

In Inverness lassen wir uns wieder zwei Tage Zeit, nicht nur um die Stadt zu besichtigen, sondern das alte Fort George, das auch heute noch in Betrieb ist. Direkt gegenüber, am Chanonry Point ist einer der besten Plätze in Schottland, um vom Strand aus die Bottlenose Delfine zu sehen. Hier haben wir Glück, denn mit auflaufender Flut kommen sie häufig in den Moray Firth, um nach Fischen zu jagen.

Blick über Inverness
Kirche in Inverness
Delfine in Schottland
Fort George und Bottlenose Delfine

Zwei Tage bevor wir wieder ab Edinburgh nach Hause fliegen, fahren wir mit einem Abstecher über Balmoral Castle, dem Sommersitz der königlichen Familie dort hin. Leider regnet es mal wieder heftig. Trotzdem besichtigen wir den weitläufigen Garten und den großen Saal des kleinen Schlosses. In die Privaträume darf natürlich niemand hinein.

Schloss der Britischen Königsfamilie
Balmoral Castle im Regen

Leider erfahren wir erst heute, dass Robbie Williams am Abend in Edinburgh ein Konzert gibt. Wenn ich das gewusst hätte…

Über diese geschichtsträchtige Stadt verrate ich nur so viel, sie ist definitiv eine längere Reise wert. Wir können in der Kürze der Zeit nur einen Teil der historischen Innenstadt und das Edinburgh Castle in Ruhe besichtigen.

Burg von Edinburgh
Edinburgh

Also werden wir wiederkommen. Vielleicht auch für länger, als diese 11 Tage. Nicht nur, um Edinburgh intensiver zu besichtigen, sondern auch wegen der vielen anderen Highlights, die wir wegen fehlender Zeit oder wirklich schlechtem Wetter nicht anschauen konnten. Wie etwa Smoo Cave, eine riesige Höhle an der Küste oder den einsamen Leuchtturm Faraid Head, der nur mit einem kleinen Boot erreichbar ist.

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