Die schönsten Höhlen im Harz: Die müsst ihr gesehen haben

Höhlen sind beeindruckend, mystisch, spannend und faszinierend. Mit ihren gigantischen und verwinkelten Höhlensystemen sind sie, überall auf der Welt, immer wieder einen Besuch wert. TUI Mitarbeiterin Anika stellt dir in diesem Blog die acht schönsten Höhlen im Harz vor.

Höhlen sind unterirdische, hohle Räume. Die Größe und der Charakter der Höhlen kann ganz unterschiedlich sein. Es gibt viele wunderschöne Höhlen, einige haben kilometerlange Gänge, um andere ranken sich gespenstische Mythen und spannende Rätsel. Aber eine Sache haben alle Höhlen gemeinsam – sie sind absolute Naturwunder!

Wenn du das Abenteuer unter der Erde suchst, bist du im Harz genau richtig. Hier gibt es eine Vielzahl von Tropfsteinhöhlen und Grotten, die nur darauf warten, von kleinen und großen Besuchern besichtigt und erforscht zu werden.

Einhornhöhle

Die Einhornhöhle wird im Internet wie folgt beschrieben: „naturbelassen und ein bisschen gruselig“, du kennst sie vielleicht aus dem Kinderfilm Tom Sawyer. Die uralte Karsthöhle in Scharzfeld im Harz betrittst du über den Haupteingang des Weißen Saals. Du kannst circa 300 Meter der Höhle besichtigen – viele weitere 100 Meter sind noch verborgen. Früher waren Schatzsucher in der Höhle und fanden über Jahrhundertealte Einhornknochen, daher auch der Name der Höhle. Im Laufe der Zeit kristallisierten sich die Funde jedoch als Knochen von Tieren aus der Eiszeit heraus. Auch Skelett-Teile von Neandertalern wurden gefunden. Weitere Highlights der Einhornhöhle sind der Schiller-Saal mit acht Meter Höhe und 35 Meter Länge, die Leibniz-Halle wo eine Vielzahl der Grabungen stattgefunden haben und der Jacobs Friesengang mit seinem nur einen Meter breitem Stollen.

Mein Tipp: Im Haus Einhorn, direkt neben der Höhle, ist ein Infozentrum, in dem du auch Souvenirs kaufen kannst.

Einhornhöhle bei Scharzfeld im Harz, Deutschland

Der Eingang der uralten, naturbelassenen Einhornhöhle. | stock.adobe.com/Lang-Design

Große Sandsteinhöhle

Die Große Sandsteinhöhle in Blankenburg ist beeindruckend und wunderschön. Mitten im Naturparadies Harz, umgeben von Kiefernwäldern und unterhalb der Burg Regenstein, befindet sich diese Höhle in der Größe eines Fußballfeldes. Wanderer, Naturliebhaber und Familien mit Kindern lieben diesen Ort – bereits schon der Weg vorbei an Burgruinen und singenden Vögeln ist traumhaft schön. Am Ende des Waldes, erreichst du einen Strand ohne Meer und bist bei den Sandsteinhöhlen angekommen. Für Kinder gleicht es einem gigantischen Abenteuerspielplatz, die Erwachsenen können sich die in Gestein gemalten Zeichnungen anschauen und die Höhlen und Felsen erkunden.

Mein Tipp: Verbinde deinen Besuch der Sandhöhlen mit einer Besichtigung der Regensteinmühle, eine ehemalige Wassermühle.

Blick auf die Sandsteinhöhle in Blankenburg, Harz, Deutschland

Die beeindruckende Sandsteinhöhle mitten im Naturparadies. | stock.adobe.com/fotowunsch

Barbarossahöhle

Die einzigartige Barbarossahöhle im Naturpark Kyffhäuser ist eine geologische Rarität. Auf der ganzen Welt gibt es nur zwei Höhlen in Anhydritgestein (ein Ablagerungsmineral) und die Barbarossahöhle ist eine von ihnen. Die Höhle trägt den Namen von Kaiser Friedrich Barbarossa I., der Ärger mit seinem Personal hatte und in dieses unterirdische Reich zog. In der heutigen Schauhöhle gibt es einen Raum, in dem du erahnen kannst, wie er sich dort mit Thron und Tisch eingerichtet und gelebt hat. Folgst du dem langgezogenen Eingang, wirst du in riesige Hohlräume mit Seen aus kristallklarem Wasser geführt und anschließend in die Gerberei – einen Raum, in dem die Steine so tief von der Decke hängen, dass sie an Tierfelle erinnern. Die Geschichte der Entstehung unseres Planeten und dieser Höhle wird dir mit tollen Effekten von einem erfahrenen Führer nähergebracht.

Wusstest du, dass die feucht glänzenden Zapfen von der Decke und dem Boden in 100 Jahren nur circa fünf Zentimeter wachsen? – Spannend, oder?

Blick auf das unterirdische Reich von Kaiser Friedrich Barbarossa I., Naturpark Kyffhäuser, Harz, Deutschland.

Die Barbarossahöhle – das unterirdische Reich von Kaiser Friedrich Barbarossa I.. | stock.adobe.com/Klaus Nowottnick

Ziegenschwanzhöhle

Hier heißt es, Taschenlampe nicht vergessen! Bei dieser eher kleinen Höhle in Questenberg, mitten in der Natur, ist es bereits schon ein Abenteuer, den versteckten Eingang zu finden. Nur circa 20 Meter geht es ins Innere dieser Höhle und bereits nach den ersten Metern wird es sehr dunkel. Die Höhle trägt ihren Namen, weil der Eingang spitz nach oben geformt ist und an einen Ziegenschwanz erinnert. Sie wird auch Eisloch oder Ziegenloch genannt. Wenn du die Spalthöhle besichtigt hast, kannst du auf einer der Bänke davor im Außenbereich Platz nehmen, das urige Umfeld beobachten und die schöne Natur genießen.

Mein Tipp: Mach ein schönes Picknick, genieß die Ruhe und vergiss für ein paar Minuten den Alltag. 

Blick auf Questenberg im Harz, Deutschland

Tief verborgen liegt der Eingang zur Ziegenschwanzhöhle in Questenberg. | stock.adobe.com/Karina Baumgart

Iberger Tropfsteinhöhle

Schon der Eintritt in diese bis zu 48 Meter tiefe Tropfsteinhöhle ist wirklich spannend. Über ein ehemaliges Bergwerk gelangst du ins Erdinnere. Die Iberger Tropfsteinhöhle teilt sich in zwei Bereiche. Der oberirdische Teil ist ein Museum, das den Toten aus der Lichtenstein-Familie gewidmet ist. Die Ausstellung der Forschungen und die Knochenfunde dieser Großfamilie sind ein Highlight der Höhle. Der untertägige Teil führt in die wunderschöne, farbenfrohe Tropfsteinhöhle, mitten in einem einstigen Korallenriff, mit tollen Erklärungen zur Entstehung dieses märchenhaften Reichs. Und am Ende deiner Führung kannst du dich in dem schönen Café des Museums bei Tageslicht über das Erlebte austauschen.

Fun Fact: Einer Sage nach, soll in dieser Höhle ein freundlicher Zwergenkönig gelebt haben. Er soll hier mit all seinen Untergebenen Bergbau betrieben haben.

Blick auf das Kalkbergwerk Winterberg, Bad Grund, Harz, Deutschland

Blick auf das ehemalige Kalkbergwerk. | stock.adobe.com/blende11.photo

Schauhöhle Heimkehle

Diese eindrucksvolle Schauhöhle (eine touristisch genutzte Höhle) ist eine riesige Gipshöhle in Uftrungen, im Südharz. Die wunderschöne Karstlandschaft in der Umgebung der Höhle ist bei Wanderern sehr beliebt. Gleich zwei Eingänge führen in das alte Naturdenkmal – der heutige und der ehemalige Natureingang. Seit 1920 finden in dieser Höhle Führungen statt – wichtig zu wissen ist hier, dass du die Schauhöhle Heimkehle nur mit einem Höhlenführer betreten darfst. Ein langer Stollen führt dich durch die riesige Höhle in den Kleinen Dom, in dem ein Gedenkstein zur Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft steht. Weiter geht es in den Großen Dom, in dem früher die Häftlinge gearbeitet haben und in dem noch heute abgesprengte Felsenteile herum liegen und dir einen Eindruck geben, wie grausam es hier gewesen sein muss. Ein weiterer Höhepunkt deiner Führung ist die sechs bis zehn Meter hohe Thyrahalle mit dem schönen Thyrasee.

Mein Tipp: Wenn du genau Ausschau hältst, kann es sein, dass du eine der vielen Fledermäuse beobachten kannst, die hier ganzjährig leben oder überwintern.

Blick auf eine Gruppe schlafender Fledermäuse in der Schauhöhle Heimkehle, Uftrungen, Südharz, Deutschland

Die scheuen Bewohner der Schauhöhle Heimkehle. | stock.adobe.com/remus20

Rübeland Höhlen

Die beiden Rübeländer Tropfsteinhöhlen im Nordosten des Harzes gehören zu den ältesten und am meisten besichtigten Natur-Denkmälern Deutschlands.

Baumannshöhle

Die Baumannshöhle wurde bereits 1539 entdeckt. Seitdem können Besucher die beeindruckenden Stalagmiten und Stalaktiten besichtigen. Die Baumannshöhle ist berühmt für ihren Goethesaal, den größten Raum dieser Höhle, in dem regelmäßig Theater- und Konzertvorführungen stattfinden (Namensgeber war der Dichter Goethe, der diese Höhle selber oft besucht hat). Dein Rundgang führt dich an einem kleinen, künstlich angelegten See vorbei, weiter bis zur Schildkrötenschlucht bis zum Highlight der Höhle, einem Bereich, in dem du sämtliche Formationen von Stalagmiten, Stalaktiten und Stalagnaten betrachten kannst.

Mein Tipp: Bei gerade mal acht Grad Celsius im tiefen Innern der Höhle solltest du auf jeden Fall eine warme Jacke dabei haben.

Blick auf die Tropfsteinhöhle (Baumannshöhle) in Rübeland, Deutschland

Die beeindruckenden Stalagmiten und Stalaktiten der Baumannshöhle. | stock.adobe.com/dieter76

Hermannshöhle

Im Eulenberg verborgen liegt die Hermannshöhle. Sie wurde bei Bauarbeiten im vorletzten Jahrhundert zufällig entdeckt und bietet dir circa 4.277 Meter Höhlenstrecke. Dein Weg führt dich in unterschiedliche Hallen der Tropfsteinhöhle, bis tief unter die Erde. Die „Hohe Kluft“ ist das i-Tüpfelchen des unterirdischen Reichs – hier siehst du Gesteinsformationen in den unterschiedlichsten Formen. Mal sehen sie aus wie Totenköpfe, mal wie die Niagara Fälle und mal wie eine Schildkröte. 17 Fledermausarten fühlen sich hier richtig wohl.

Schon gehört, dass die Hermannshöhle das Reich der Grottenolme ist? Der „Olmich“ lebt hier mit seiner Familie im Olmersee. Wenn du sie live antreffen möchtest, solltest du am frühen Morgen kommen, da die Grottenolme sehr scheue Wesen sind.

Mein Tipp: Verbinde den Besuch der Rübeland Höhlen mit einer Führung, bei der du noch tiefer in diese spannende unterirdische Welt eintauchen kannst.

Höhle am Großen Hermannstein am Kickelhahn bei Ilmenau, Deutschland

Die Hermannshöhle – Ein Lieblingsplatz von Goethe. | stock.adobe.com/Thomas

➩ Wenn du den Harz noch weiter erkunden möchtest, dann schau dir meinen Beitrag zu den Top 7 Harz Sehenswürdigkeiten an.

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