Mekong Delta – die Lebensader von Südvietnam

Nach drei aufregenden Tagen in Ho-Chi-Minh-City reisen wir durch das Mekong-Delta und entdecken dabei einzigartige Handwerkskunst und eine beeindruckende Natur.

Das Mekong-Delta – ein Segen für die Vietnamesen

Der über 5.000 Kilometer lange Mekong hat sein Quellgebiet im Himalaya und teilt sich südlich der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Phen in zwei Arme, bevor dieser durch Vietnam fließt und im Südchinesischen Meer mündet. Im Südwesten Vietnams, unweit der Stadt Chau Doc, fließt der südliche der Arme durch das Land und breitet sich dort in hunderten „Flussarmen“ in ein sog. Delta aus. So hat diese überschwemmte Region den Namen Mekong Delta erhalten und verteilt sich auf ein langes und verzweigtes Netz aus Wasserstraßen und Kanälen.

Neben der unglaublich vielfältigen Flora und Fauna ist dieses Gebiet besonders bekannt für die Dörfer auf Stelzen, den Anbaugebieten für Früchte und Gemüse sowie der Herstellung für die beliebten Reisnudeln und Süßigkeiten. Der Begriff “Lebensader”, in der sog. Reiskammer Vietnams, ist mehr als zutreffend. Neben dem Transport von Gütern und Menschen, wird hier rund 50% der vietnamesischen Reisernte erwirtschaftet. Leider sind wir nur einen Tag vor Ort, um uns die außergewöhnliche Landschaft und den Alltag der Einheimischen erleben zu können.

Häuser auf Stelzen und ein Elefantenohrfisch zum Mittag – das gibt es nur in Vietnam

Früh am Morgen fahren wir in Ho-Chi-Minh-City los Richtung My Tho im Mekong Delta. Diese Handelsstadt ist an drei Seiten vom Tien-Giang-Fluss umgeben und ist der perfekte Ausgangspunkt, um die Region zu erkunden. Mit einem Boot schippern wir entlang von Häusern, die auf dünnen Stelzen im Wasser stehen, zu eine der zahllosen Flussinseln. Auf der Insel angekommen, steigen wir auch gleich um in ein kleineres Boot. Eine ältere Dame fährt uns durch die schmalen Kanäle entlang einer üppigen und tropischen Flora, bestehend aus Bananenstauden, Kokospalmen, Orangen- und Bonsaibäumchen.

Eine ganze Weile schippern wir gemütlich durch das grüne Dickicht, bis wir bei unserem Restaurant zum Mittagessen anlegen. Hier soll es eine ganz besondere Spezialität geben. Ganz klassisch isst man in dieser Region den Elefantenohrfisch. Selbstverständlich kommen wir nicht umhin, uns so einen Prachtburschen zu bestellen. Auch wenn dieser nach dem Garen etwas seltsam aussieht…schmecken tut er richtig gut! 🙂

“Made in Vientam” – das Gütesiegel für Reispapier und Süßigkeiten

Nach dem Mittagessen geht es für uns weiter zu der Flussinsel Thoi Son, welche für das geschäftliche Treiben bekannt ist. Hier besuchen wir eines der Handwerksdörfer, wo uns gezeigt wird wie in Vietnam nach wie vor per Hand und ohne jegliche Maschinen Kokosbonbons und Reispapier hergestellt werden.

Die sehr aufwändige Herstellung von Kokosnussbonbons dauert Stunden und kostet extrem viel Kraft. Die Masse wird per Hand in Formen gepresst und nach dem Auskühlen verpackt. Natürlich können wir hier auch alle Sorten und Varianten probieren und erwerben.

Die Herstellung von Reispapier findet ebenfalls noch wie vor 2000 Jahren statt. Die Reismehlmasse wird über einem Wasserbad gedämpft und auf Bambusstreben zum Trocknen aufgehangen. Der charakteristische Abdruck von dem Bambus auf dem Reispapier ist ein Gütesiegel für vietnamesische Handarbeit und findet sich sogar in unseren Regalen in Deutschland wieder.

Mit dem Tuk Tuk durch die vielfältige Flora

Für den Rückweg zu unserem Boot hat unser Reiseleiter ein Tuk Tuk organisiert. Wir fahren durch dicht bewachsene Plantagen vorbei an exotischen Obstpflanzen und Palmenstauden. Die Flora in dieser Region ist beeindruckend und es gibt überall etwas zu entdecken.

Leider war es ein sehr kurzer Besuch im Mekong-Delta, aber wir müssen uns wieder auf den Weg zurück zum Hotel machen. Das nächste Mal werden wir uns mehr Zeit nehmen und die ganze Schönheit der Region in Ruhe entdecken.

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1 Kommentare
  1. Dietmar Schüßler

    War schon mal in Südvietnam und fand es ganz toll.

    01.09.2022, 16:09
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