Verliebt in Brighton: Wie mich die englische Stadt in ihren Bann zog

Unsere Reisebloggerin Anja Knorr schipperte im letzten Sommer an der englischen Küste von Brighton in einem Segelboot entlang. Sie war erstaunt, wie mediterran die noblen Küstenorte erscheinen und verliebte sich spontan in die weltoffene Stadt.

Das südenglische Brighton gilt als eine der pulsierendsten und aufregendsten Städte Großbritanniens und zieht Touristen aus aller Welt an. Mich zog es vor allen Dingen der Liebe wegen nach England. Ganz romantisch hatte ich während einer meiner vielen Reisen jemanden kennengelernt, der in Brighton auf einem Segelboot lebt. Anfangs rümpfte ich etwas hochnäsig die Nase. Ich stellte mir vor, wie ich auf winzig kleinem Raum zusammengepfercht frieren und dauernd Tee trinken würde, um mich vom Regen aufzuwärmen. Immerhin ist England für sein temperamentvolles Wetter mehr als bekannt. Und was soll ich sagen. Wir haben auf unserem Trip wirklich viel Tee getrunken, und auch geregnet hat es mitten im Sommer mehr als einmal. Aber die Stadt Brighton und der Lifestyle, den mir das Boot geboten hat, ließen graue Wetterwolken schnell vergessen.

So kennt man Brighton. Die Seebrücke Brighton Palace Pier, die das Bild der Stadt stark prägt.
So kennt man Brighton. Die Seebrücke Brighton Palace Pier, die das Bild der Stadt stark prägt.

Das Segelboot lag im Yachthafen von Brighton, der Brighton Marina. Dieser wurde in den 70er Jahren für die vielen Yachten gebaut, die in der Umgebung nach Anlegestellen suchten. Der Hafen ist im Laufe der Jahre stetig gewachsen und bietet mittlerweile Platz für über 1.200 Boote mit einer Länge von bis zu 35 Metern.

Brighton Marina

Das Hafenviertel ist ziemlich angesagt und es gibt eine riesige Anzahl an Restaurants, Bars und Geschäften sowie ein Fitnessstudio, ein Multiplex-Kino, ein Wassersportcenter und vieles mehr.

Anja auf Segeltörn in Brighton
Anja auf Segeltörn in Brighton

Mein Geheimtipp ist das „Jetty Brighton“ Restaurant, in dem man sozusagen in der ersten Reihe mit direktem Blick aufs Meer sitzt und seinen fangfrischen Fisch genießt.

Und weil die Brighton Marina ein beliebter Ausgangspunkt für Kreuzfahrten an der Südküste und Kanalüberfahrten nach Nordfrankreich sind, zog es auch uns hinaus aufs Meer. Die besten Optionen für Tagesausflüge sind die nahegelegenen Städtchen Eastbourne und Chichester. Schließlich ist das Reisen auf einem Segelboot langsamer und gemütlicher. Man braucht viel Zeit und muss sich auf einen gemächlicheren Rhythmus einlassen.

Eastbournes berühmte Klippen

Beachy Head Steilklippen
In Eastbourne erlebt ihr atemberaubende Ausblicke auf die berühmten weißen Beachy Head Steilklippen.

Eastbourne liegt nur ein paar Stunden östlich von Brighton und bietet atemberaubende Ausblicke auf die berühmten weißen Steilklippen. Besonderes Highlight sind die Seven Sisters, die zum Beachy Head führen und auf denen ich – passend zum englischen Wetter – fast weggeweht wurde.

Die Küste von Eastbourne ist von viktorianischer Architektur geprägt und im Beachy Head Pub genoss ich unglaubliche Aussichten auf das Meer sowie herzhafte, englische Gerichte.

Geschichtsträchtiges Chichester

Westlich von Brighton geht es nach Chichester. Die neunhundert Jahre alte Kathedrale von Chichester ist nicht nur für ihre Architektur, sondern auch für ihre antike und moderne Kunst bekannt. Die Pallant House Gallery beherbergt eine der besten Sammlungen moderner britischer Kunst im Land, darunter wichtige Werke von Frank Auerbach, Peter Blake und Patrick Caulfield. Sehenswert ist auch der Fishbourne Roman Palace and Gardens. Der römische Palast, der auf die Anfänge der römischen Besetzung Großbritanniens zurückgeht, bietet Besuchern die Möglichkeit, perfekt erhaltene Mosaiken zu bewundern, einschließlich des spektakulären Amors auf einem Delfin.

Was es sonst noch in Brighton zu erleben gibt

Brighton Pier
Den berühmten Brighton Pier muss man erlebt haben, wenn man hier ist

Engländer sind für ihre Exzentrik bekannt. Daher wunderte ich mich auch nicht weiter, als ich beim Bummeln durch die Stadt immer wieder an einem riesigen indischen Palast vorbeischlenderte. Der exotische Royal Pavilion wurde im 19. Jahrhundert als Vergnügungspalast im Stil indischer Maharadscha-Paläste für König George IV. erbaut und verbindet Regency-Größe mit dem visuellen Stil Indiens und Chinas. Im Winter kann man dort sogar Eislaufen.

Als Wahrzeichen der Stadt gilt der Brighton Pier, der mehr als einen halben Kilometer in den Ärmelkanal hineinragt. Auf dem Pier befinden sich Restaurants, Karussells und sogar eine Achterbahn. Ich genoss es, auf einem der kostenlosen Liegestühle mit einer Tasse guten Tee abwechselnd das bunte Treiben auf der Pier und das Meer zu beobachten.

Der 162 Meter hohe British Airways Tower i360 ruiniert meiner Meinung nach ein wenig den altmodischen Charme der Stadt, aber die Aussicht über die Stadt und die Isle of Man sollen toll sein.

Schon vom Boot aus fielen mir die tiefgrünen Hügel der South Downs auf. Sie bieten 1.600 Quadratkilometer atemberaubende offene Landschaft mit idyllischen Ausblicken auf winzig kleine englische Häuser, viel Natur und unzähligen Schafherden.

Die Wanderwege durch die Downs lohnen sich, und mit etwas Glück lernt man liebenswerte Engländer mit einem Hang zum Schrulligen kennen.

Ebenso empfehlenswert ist ein entspannter Spaziergang über den Undercliff Walk entlang der strahlend hellen Steilklippen östlich von Brighton. Die sehen manchmal selbst im Sommer dunkler aus als sie sein müssten.

► Mehr Infos zum Hotel

TUI HOTELTIPP: 4* Jurys Inn Brighton Waterfront

Das moderne 4-Sterne-Hotel Jurys Inn Brighton Waterfront befindet sich im Stadtzentrum von Brighton. In nächster Nähe liegt der Royal Pavillon und das Meer.

Eine Sonnenterrasse lädt zum Verweilen ein. Wohlige Entspannung verspricht der Whirlpool im Badebereich.

Mehr Infos zum Hotel

Weitere Hotels in Brighton gibt es auf TUI.com

Brighton Beachwalk

Aber hey, in England sollte man immer einen Regenschirm dabei haben und eine gute Bildbearbeitungsapp, um Fotos aufzuhellen. Es heißt sogar in Brighton, dass die Sonne hier zehn Prozent mehr scheinen würde als im Rest des Vereinigten Königreichs. Aber was das bedeutet, das wissen leidgeplagte Engländer genauso gut wie wir Deutschen an einem kalten Wintertag. Doch bei diesen tollen Sonnenuntergängen am Meer spielt das fast schon keine Rolle mehr.

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