Zwischen Rochen, Hai und Co.: Die TOP Tauchspots in Ägypten

Ägypten ist ein Weltklasse-Tauchziel. Mit rund 2.500 Kilometer Küste bietet das Land endlose Möglichkeiten um abzutauchen. TUI Bloggerin Lydia hat die Unterwasserwelt des Roten Meeres bereits ausgiebig mit Flasche und Flossen erkundet und stellt euch die spannendsten Tauchgebiete in Ägypten vor – von bunten Korallenriffen bis hin zu mystischen Wracks.

In nur viereinhalb Stunden erreicht ihr von Europa aus ein weltweit bekanntes Tauchparadies: Ägypten. Beim Tauchen im Roten Meer erwarten Schnorchler und Taucher viele Vorteile, die die Unterwasserwelt hier so beliebt machen:

• über 1000 Fisch- und 350 Korallenarten
• ganzjähriges Tauchen dank Wassertemperaturen zwischen 21 °C und 30 °C
• Sichtweiten von bis zu 40 Metern
• viele Hotels haben intakte Hausriffe zum Schnorcheln und Tauchspots direkt am Strand
• große Auswahl an Tauchschulen, Tagesausflügen und Tauchsafaris
• Tauchsport ist gut organisiert, oft deutschsprachige Guides und Tauchlehrer
• Tauchspots für jedes Level, vom Anfänger bis zum Profi
• vielseitige Tauchplätze mit Wracks, Steilwänden, Großfischen u. v. m.

Mittlerweile war ich fünf Mal im Tauchurlaub in Ägypten, dabei einmal auf einer zweiwöchigen Tauchsafari mit 38 Tauchgängen. Doch auch während eines zweiwöchigen Hotelaufenthalts bin ich fast jeden Tag mehrmals unter Wasser. Ich konnte mich also schon ganz gut umsehen und stelle euch von Nord nach Süd die verschiedenen Tauchgebiete mit den TOP Spots vor.

1

Scharm El-Scheich

Vor der Küste des beliebten Ferienortes Sharm El-Scheich auf der Sinai-Halbinsel erwarten euch viele Tauchspots, die ihr mit einem Tagesausflug ansteuern könnt. Markenzeichen sind die faszinierenden Gesteinsformationen und prächtigen Korallengärten.

In der Straße von Tiran taucht ihr am Jackson Reef und Gordon Reef zwischen gewaltigen Steinwänden, vorbei an alten Fässern und Wrackteilen (auf dem Riffdach des Gordon Reefs liegt das Wrack der Loullia), bewachsen mit Korallen. Es begegnen euch Adlerrochen, Weißspitzenriffhaie, Barracudas und Makrelen.

Einer meiner Lieblingsspots ist das Thomas Reef. In diesem Driftdive treten starke Strömungen, auch Fallströmungen auf, die schnell die Richtung wechseln können. Es gibt keinen Ankerplatz, daher müsst ihr direkt vom Boot ohne Seil einsteigen. Das Highlight ist ein Canyon mit drei Brücken, der ab 35 Metern Tiefe sichtbar wird und bis zu 90 Meter tief reicht. Vorsicht, Tiefenrausch!

Einen Blick in den Innenraum des Wracks Million Hope werfen

Und schwupps, hinein!

Lydias Tauchbuddy untersucht das Wrack

Bewachsene Außenseite des Wracks

Beim Tauchen in Ägypten kommt ihr an Wracks nicht vorbei: Das ehemalige Transportschiff SS Million Hope liegt in der Nähe von Sharm-el Scheich. Es ist das größte Wrack im Roten Meer und lief im Juni 1996 auf ein Riff. Die Million Hope ist 175 Metern lang und wird von einer Vielzahl an Meereslebewesen bewohnt, wie z. B. Schnecken und Fledermausfischen. Nicht weit vom Wrack könnt ihr zwischen Fischschwärmen um einen Kran („Raupenkran“, wie mich mein Buddy konkretisiert) herumtauchen. Teile der Million Hope ragen aus dem Wasser.

2

Süd-Sinai & Ras-Mohammed-Nationalpark

Der Süd-Sinai umfasst das Naturschutzgebiet Ras-Mohammed-Nationalpark, welcher bereits seit 1983 geschützt ist. Er beherbergt die größte Artenvielfalt im Sinai. Ihr begegnet hier Papageienfische, Muränen, Napoleon-, Feuer- oder Doktorfischen. Auch Rochen oder Meeresschildkröten lassen sich gern blicken.

Meine Empfehlung ist der bekannte Tauchplatz Anemone City. Wie der Name vermuten lässt, gibt es hier hunderte Seeanemonen mit ihren Anemonenfischen. Auch Thunfische, Barrakudas und seltener Haie. Die Strömung ist meist moderat. Da sie je nach Wetterlage zunehmen kann, sind ein paar Erfahrungen im Strömungstauchen sinnvoll. Anemone City bildet zusammen mit dem Shark Reef, mit seiner 900-Meter tiefen Steilwand, und dem Yolanda Riff mit interessanten Wrackresten der Yolanda, beliebte Drifttauchplätze.

Ebenfalls hier: Das britische Stahlschiff SS Dunraven lief 1876 auf das Riff Sha’ab Mahmoud (Beacon Rock) auf und sank. Die Dampfmaschine und Kurbelwelle sind gut sichtbar. Da Strömungen auftreten können, solltet ihr damit Erfahrungen haben. Das Wrack ist meist meist weniger besucht als die umliegenden Wracks, somit taucht ihr etwas mehr unter euch.

Nicht mehr ganz im Nationalpark, sondern westlich vom Süd-Sinai, liegt eines der bekanntesten Wracks des Roten Meeres: Die SS Thislegrom. Das 30-Meter lange britische Transportschiff wurde 1941 von der deutschen Luftwaffe versenkt. Es hatte allerhand militärisches Kriegsmaterial geladen, daher taucht ihr zwischen alten Maschinengewehren, Motorrädern und vielem mehr ab. Fledermaus- und Steinfische begleiten euch. Auch hier können starke Strömungen herrschen, daher ist der Abstieg am besten am Seil durchzuführen.

3

Hurghada & Makadi Bay

Zum Schnorcheln oder für die ersten Atemzüge unter Wasser ist das Tauchen in Hurghada entlang der Hausriffe in Ordnung, kann jedoch nicht mit der Farbenpracht und Vielfalt der anderen Spots mithalten.

Nur 10 Minuten vom Hafen von Hurghada liegt die El Mina, ein ehemaliges ägyptisches Minensuchschiff. Das Wrack wurde 1969 durch einen Luftangriff versenkt. An der Außenseite sind noch Granatsplitter und Munition zu sehen, nicht anfassen! Die Strömung kann hinter den Decks kräftiger sein, auch hier empfiehlt sich der Abstieg mit Leine. Uns begegneten Seenadeln, Schnecken und Anemonenfische.

Etwas weiter südlich liegt die Makadi Bay, die mir zum Tauchen in Ägypten deutlich besser gefallen hat. Ich war hier hauptsächlich am Hausriff und den nahegelegenen Spots am Fort Arabesque tauchen.

Du möchtest lieber Schnorcheln?

Ägypten bietet tolle Hausriffe, oft direkt an den Hotels! Hier auf dem TUI Blog haben wir die TOP Schnorchelspots für Ägypten zusammengestellt.

Die Plätze sind alle sehr entspannt und bieten eine reiche Fischvielfalt. Ob Muräne, Clown-, Feuer-, Puffer- oder Igelfisch, Blaupunktrochen – hier tummelt sich viel unter Wasser.

Versenkte Käfige am Hausriff bieten vielen Arten ein Zuhause, wie den oben genannten, aber auch Fledermausfischen oder Oktopussen. An der Jetty dümpelt auf maximal 10 Metern vor euch hin. Beeindruckend, besonders beim Early Morning Dive (vor 8 Uhr!), sind die verschiedenen Rochenarten wie Blaupunkt-, Stachel-, Rauschschwanz-, Leoparden- und Grauer Rochen. Auch in beeindruckender Größe.

4

Safaga & Soma Bay

In einer kurzen Fahrt von der Soma Bay aus, erreicht ihr den Tauchspot Tobia Arbaa. Hier stehen fünf schmale Felsformationen auf sandigem Boden. Die Strömung ist gering, daher ist der Platz ideal für Anfänger geeignet. Es gibt viele Weich- und Hartkorallen zu bewundern, sowie Igel- und viele Feuerfische. Nachts haben wir eine Spanische Tänzerin entdeckt. Der Spot an sich ist nicht allzu spannend, aber entspannt und ideal zum Fotografieren oder zum Wiedereinstieg ins Tauchen geeignet.

Das Panorama Reef ist, wie der Name schon sagt, für seine Rundumsicht bekannt. Dabei ist viel los: Drachenkopf, Stein- und Krokodilfisch sowie wieder die Spuren einer Spanischen Tänzerin sind zu sehen. Auch die Anemonen-Stadt ist einen Besuch wert, ebenso wie der etwas tiefer gelegene Gorgonenwald. Leider hat sich hier eine Dornenkrone breitgemacht, die die Korallen schädigt.

Etwas weiter südlich liegt die ehemalige Fähre Salem Express, die 1991 nach einem Unfall sank und viele Menschenleben kostete. Sie gilt als maritime Grabstätte, weshalb sie nur von außen betaucht werden kann. Rundherum liegen immer noch persönliche Gegenstände der Passagiere, auch Autos und Gepäck sind zu sehen. Beim Tauchen hatte ich sehr gemischte Gefühle.

5

El-Quesir

In El-Quesir habe ich eine Ägypten Pauschalreise gemacht und in zwei Wochen 13 Tauchgänge unternommen. Ich empfehle euch, insbesondere zum Schnorcheln, das Hausriff des Radisson Blu El Quesir. Badeschuhe nicht vergessen!

Mit der Tauchschule des Flamenco Beach & Resorts ging es mitten in die Wüste zum wenig beeindrucken Küstenabschnitt Abu Sabatier. Der Einstieg zum Spot Mangrove Bay erfolgt durch ein Loch im Felsdach. Unter Wasser erwartet euch ein Seil zur Orientierung, denn der Sand verschleiert schnell die Sicht. Die Höhle führt bis auf sechs Meter Tiefe und dann hinaus zu einer wunderschönen Korallenwand, hinab bis auf 22 Meter. Es lohnt sich die Höhlen der Korallenwand zu untersuchen, denn Stein- oder Löwenfisch sind ebenso zu finden wie Oktopusse und Muränen.

An der Dive Site El-Sheik-Malik/El Malek habe ich meine bisher einzige Seekuh (Dugong) gesehen. Auch eine riesengroße Grüne Meeresschildkröte vertrieb uns die Wartezeit. Lassen sich die beeindruckenden Meeresbewohner nicht blicken, dümpelt ihr über Seegraswiesen herum.

Das Highlight in El Quesir sind die beiden Inseln Brother Island, Small und Big. Sie liegen im Nationalpark rund 60 Kilometer von El Quesir entfernt und sind nur mit einer Tauchsafari zu besuchen. Sie gehören zu den besten Spots weltweit. Beide Inseln haben steil abfallende Wände und Plateaus auf mittleren Tiefen. Sie sind herrlich mit Hart- und Weichkorallen, Gorgonen und Schwämmen bewachsen. Häufig werden verschiedene Haiarten, Schildkröten oder sogar Mantarochen gesehen, zudem Schwärme von Barrakudas und Thunfischen. Starke wechselnde Strömungen machen sie zu einem Spot für Fortgeschrittene, ein Tauchen ist erst ab 50 geloggten Tauchgängen erlaubt. Profis tauchen zum Wrack der Aida in 25-57 Metern oder zum Numidia Wrack in 40 bis 60 Metern Tiefe. Meist top Sichtweiten von 30-40 Metern.

© Adobe Stock | Swen Mecklenburg

6

Marsa Alam

Marsa Alam sollte als Spot beim Tauchen in Ägypten auf keinen Fall fehlen. Hier befinden sich einige Weltklasse-Tauchgebiete, die meisten lassen sich jedoch nur per Tauchsafari erreichen. Zum Beispiel das Daedalus Reef. Mitten im Blauwasser könnt ihr auf Hammerhaie treffen. Auch wenn wir nur einen gesehen haben, war das mein Highlight (Hailight). Auch andere Haiarten, wie der Weißspitzenriffhai oder der Longimanus tummeln sich hier. Wobei der Longimanus sehr neugierig sein kann. Ich habe ihn bisher während keinem meiner Tauchgänge in Ägypten zu Gesicht bekommen. Das Deadalus Reef ist nur etwas für fortgeschrittene Taucher, da ihr für eure Tarierung im Blauwasser außer anderen Tauchern keine Referenz habt. Zudem können starke Strömungen auftreten.

Exklusive Tauchsafaris bieten einsame Momente

Für die Junkies: Auf einer Tauchsafari herrscht straffes Programm

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Ein weiterer besonderer Tauchspot ist Elphinstone, rund 30 Kilometer vor Marsa Alam. Ein bis zu 500 Meter langes Riff im offenen Meer, das auf 100 Meter tief abfällt. Neben Weichkorallen erwarten euch viele Meeresbewohner, wie der Großaugenstraßenkehrer oder Napoleonfische. Je nach Saison tummeln sich verschiedene Haiarten oder sogar Mantas hier. Wir hatten hier im August allerdings kein Glück, faszinierend war der Spot dennoch. Achtet auf eure Tauchtiefe wenn ihr dem Elphinstone folgt sowie auf die wechselnden Strömungen, die auch stark werden können.

Je nach Anbieter sind für das Daedalus Reef und den Elphinstone 30 bis 50 geloggte Tauchgänge sowie Drifterfahrung Voraussetzung zum Tauchen.

Entspannter wird es bei Abu Dabbab. Hier könnt ihr relativ lange tauchen und dabei gemütlich Igel- und Feuerfische, Blaupunktrochen, Oktopusse oder Schlangenaale beobachten. Ähnlich lang und entspannt geht es auch in Marsa Shouna zu, wo ihr an Seegraswiesen entlang Schildkröten, Stein- und Fledermausfische oder Drachenköpfe sehen könnt.

TOP Tauchspots in Ägypten Karte

Wissenswerte Fragen zum Tauchurlaub in Ägypten

Meine Lieblings-Tauchspots im Überblick

Das waren meine TOP Tauchspots in Ägypten. Natürlich gibt es noch so viele weitere, wie z. B. das Blue Hole oder Delfinspots in Hurghada. Ich habe euch jedoch nur Tauchspots aufgelistet, an denen ich bereits selber war. Da das Rote Meer stetig im Wandel ist, kann sich natürlich jederzeit etwas verändern. Ich freue mich daher über eure Kommentare zu diesen oder anderen Spots.