Andere Länder, andere Dresscodes

„Kleider machen nicht nur Leute“, sondern spiegeln zugleich die Traditionen, Sitten und Lebensstile unterschiedlicher Kulturen wider. Mode ist vergleichbar mit einer Sprache oder der Art und Weise zu kommunizieren. Während wir es in Deutschland bevorzugen, uns möglichst zurückhaltend und neutral auszutauschen, hängt die Bedeutung des Gesagten bei Italienern stark von der Mimik, Gestik und vor allem von der Körperhaltung ab. Kein Wunder also, dass sich auch der Kleidungsstil der Deutschen von jenem der südlichen Länder unterscheidet.

Modestil in Deutschland vs. Ausland: Was macht den Unterschied?

Wenn ihr gerne und häufig auf Reisen geht, wird euch bereits aufgefallen sein, wie enorm sich die Fashiontrends in den Zielorten von den uns aus Deutschland Bekannten unterscheiden. Oft genügt ein einziger Blick, um festzustellen, ob es sich bei der anvisierten Person um einen Einheimischen oder einen Touristen handelt. In Deutschland werden uns in Puncto „Mode“ keinerlei Grenzen gesetzt. Jeder kann und sollte sich genauso kleiden, wie er es selbst für richtig hält. So variieren die Stile innerhalb des Landes enorm: Berliner Mode steht vor allem für Retro, Second Hand und das Alternative, während in Hamburg und München wieder ganz eigene Fashiontrends gelebt werden, die den High Society Charakter der Städte wiederspiegeln. In Südeuropa und vor allem in arabischen Ländern nimmt „angemessene Mode“ meist einen höheren Stellenwert ein. Das bedeutet nicht, dass wir in Deutschland nicht stylisch oder dem Anlass entsprechend gekleidet sind. Doch im Vergleich zu vielen anderen Ländern, sind uns hier weniger Grenzen gesetzt. Kleidungsvorschriften oder Dresscodes herrschen bei uns – mit Ausnahme des Berufes – kaum vor.

Doch welcher Stil ist eigentlich „typisch italienisch“ oder „typisch französisch“? Lässt sich anhand der Kleidung wirklich feststellen, welche Nationalität eine Person hat? TUI fly Bloggerin Kathrin nimmt euch mit auf eine kleine Reise durch die Modewelten ihrer Lieblingsurlaubsorte… 🙂

Mode in Bella Italia & im vielfältigen Spanien

Absolut charakteristisch für den Kleidungsstil der Italiener und Spanier ist die Liebe zum Detail. So werden Farben und Muster ideal aufeinander abgestimmt, Stoffe mit Sorgfalt ausgewählt und gepflegt und Schuhe auf Hochglanz poliert. Elegante und glamouröse Looks werden nicht nur zu besonderen Anlässen getragen, sondern auch im Alltag. Dabei investieren Einheimische gerne in hochwertige Kleidungsstücke in klassischen Farben wie Schwarz, Weiß, Braun, Beige und Navy, die sich vielseitig kombinieren lassen. Wichtig in den sonnigen Ländern Südeuropas ist insbesondere der perfekte Schnitt: Damen tragen figurbetonte Kleider, die die Feminität zum Ausdruck bringen, Männer legen Wert auf maßgeschneiderte Hosenanzüge. Der farblich angepasste, saubere Lederschuh darf natürlich nicht fehlen! Auch fällt das Outfit für den entspannten Abend mit Freunden im Restaurant anders aus als jenes für den Besuch in der Kirche.

In Deutschland fühlt ihr euch nicht unbedingt wohl damit, die teure Marke auffällig auf dem Pullover oder der Handtasche zu präsentieren? In Italien und Spanien ist das absolut üblich! Ganz nach dem Motto „Wer hart arbeitet und sich ein Markenstück verdient hat, kann dies gerne in Szene setzen“. Das Armani- oder Boss-Logo wird also ganz offensichtlich im Outfit gezeigt. Flippige und stilvolle Accessoires wie Schals, Tücher und Designertaschen dürfen sowohl bei südländischen Frauen, als auch bei den Herren nicht fehlen.

Mode im zauberhaften Griechenland

Die Mode der Griechen ist der Spiegel der Geschichte und Kultur des Landes. Griechische Mythen, Götter und Helden sind demnach sehr häufig wichtiger Bestandteil der Fashiontrends (in Form von Prints) und der Accessoires. Die Leichtigkeit und die Lebensfreude der Griechen spiegeln sich hingegen in den Schnitten, Farben und Mustern der Kleidungsstücke wider. Typische Trends sind Ledersandalen, elegante Hüte und Strohtaschen sowie das altbewährte „Olivendesign“ auf Schmuck und Kleidung. Die Farbkombination Blau-Weiß erinnert nicht nur an die griechische Flagge und die atemberaubenden Postkartenkulissen der Inseln Santorini und Mykonos. Sie sind auch die Farben, die sich oft auf der Kleidung der Griechen wiederfinden.

Mode im künstlerischen Portugal

Um festzustellen, was Mode in Portugal ausmacht, genügt der Blick auf die Einheimischen in der schönen Hauptstadt. Ebenso wie die Stadt selbst, ist auch Fashion in Lissabon künstlerisch angehaucht. Während bei den gefragtesten Trends der Modemetropolen Paris und Mailand das Modelabel im Fokus steht, ist Kleidung in Portugal weniger kommerziell orientiert. Nachhaltigkeit spielt in der portugiesischen Fashionbranche eine entscheidende Rolle. So achten Designer auf die Auswahl langlebiger Materialien, umweltschonende Verarbeitungsprozesse und faire Arbeitsbedingungen. Zudem lieben die Portugiesen es, durch die Wahl ihrer Kleidung Statements zu setzen – offensichtlich oder versteckt. Aufgedruckte Zitate mit inspirierender Wirkung dürfen auf den Shirts, die gerne im Vintage-Stil getragen werden, nicht fehlen. Damen kombinieren die ausgefallenen Oberteile häufig mit „Pleated Skirts“ in Midi-Länge oder entscheiden sich alternativ für einen Jumpsuit.

Männer greifen auf körpernahe Jeans oder Stoffhosen zurück. Insgesamt steht Fashion in Portugal für Individualität, Design und Kunst. Das wird auf dem jährlichen Event, der „ModaLisboa“, immer wieder deutlich.

Mode im romantischen Frankreich

In Puncto „Mode und Style” gilt Frankreich als Nabel der Welt. Strebt ihr also ein Umstyling an, weil euch der eigene Look auf Dauer zu eintönig wird, lohnt sich definitiv ein Trip nach Paris, Nizza oder Monaco als Inspirationsquellen für Fashion und Stil. Typisch für den französischen Modeauftritt bei Frauen und Männern sind schmale, figurbetonte Passformen, dezente Nuancen und Prints. Der klassische Trenchcoat in Beige oder Braun ist DAS absolute Muss für die Übergangszeit.

Charakteristisch für die französische Dame ist der „Undone-Look“: So wird ein schlichtes, schwarzes Kleid, welches knapp über dem Knie endet und meist mit Bluse und Strickjacke kombiniert wird, durch das richtige Make-up und die passende Frisur aufgewertet. „Undone“ meint, dass das Gesicht der Frau auf den ersten Blick ungeschminkt wirkt, obwohl mit dezentem Make-up gearbeitet wird. Die Haare werden dabei häufig zu einem lockeren Dutt zusammengebunden. Flache und doch feminine Schuhe und ein unauffälliges Schmuckstück wie ein schmales Armband runden den French Style ab.

Sowohl bei Frauen, als auch bei den Herren gilt in Frankreich: „Weniger ist mehr“. Eine wilde Kombination mehrerer Farben – wie wir sie hierzulande als „Colorblocking-Trend“ kennen – werdet ihr dort kaum zu sehen bekommen. Vielmehr bewegen sich Franzosen beim Zusammenstellen ihrer Looks innerhalb einer Farbfamilie.

Das Fazit: Mode als Spiegel der Kultur

Fashion kann wesentlich mehr als wir denken. Sie verrät, was wir lieben, wie wir uns fühlen, woran wir glauben und oft auch, welcher Kultur wir angehören. Bei unserem Vergleich der „typischen“ Modestile in unterschiedlichen Ländern fällt auf, wie facettenreich und aussagekräftig Trends sind. Die Unterschiede in dem, wie wir uns gerne kleiden, gestalten die Welt bunt und aufregend. Für Fashionbegeisterte lohnt es sich also, nach unserer kleinen digitalen Reise durch die Modewelten Europas, reale Ausflüge in die Fashionmetropolen vorzunehmen! Möglicherweise schafft ihr nach dem Sammeln verschiedenster Inspirationen aus aller Welt ein paar neue Ideen für eure ganz eigenen Trends.

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