TUI fly Kolumne: Grüner fliegen – Wie stoppen wir die Plastikflut?

Seit nun schon 3 Jahren arbeitet Marlene als Flugbegleiterin bei der TUI fly – ein Job, den sie mit jeder Faser ihres Körpers liebt. In unserer Kolumne nimmt sie euch mit hinter die Kulissen ihres Berufalltags und lässt euch an den schönsten, lustigsten und emotionalsten Momenten ihres Jobs teilhaben. Seit einiger Zeit macht sich Marlene nun schon Gedanken über das Thema Nachhaltigkeit beim Fliegen. Heute möchte sie diese mit euch teilen.

Auf meinem Schoß habe ich ein Tablett mit meinem Essen platziert. Irgendwo über Europa, auf dem Weg zurück nach Stuttgart, sitze ich in der hinteren Bordküche, um mein Abendessen zu mir zu nehmen, welches ich einen Tag zuvor daheim vorbereitet habe. Ganz umweltbewusst habe ich es in einer Glasschale mitgebracht, die man im Ofen erhitzen kann. Doch es fehlt etwas – Besteck! Das habe ich natürlich vergessen. Ich stehe wieder auf. In der einen Hand das Tablett mit dem Essen, öffne ich mit der anderen Hand eine Box, in der sich Besteck befindet. Routiniert balanciere ich die Schale aus, während ich mich wieder auf meinen Jumpseat setze. Gerade will ich die Plastikverpackung des Bestecks öffnen, da halte ich inne: „Muss das sein?“, frage ich mich. Schon wieder Plastik.

Ich fange an über Plastik nachzudenken und wie ich als Mitarbeiter meinen Verbrauch reduzieren kann.

Deutschland im Wandel: Die Zero Waste Bewegung

Wo wir auch hinschauen, es findet ein Wandel statt. Deutschland und viele andere europäische Länder haben sich verpflichtet, den Plastikverbrauch zu minimieren. Uns ist bewusst, welchen Schaden Plastik und vor allem Mikroplastik anrichtet.

Die Zero Waste Bewegung nimmt zu, und das ist auch gut so.

Die meisten Supermärkte bieten keine (Plastik-)Tüten mehr an. Das ist ein Anfang. Und trotzdem: Überall, wo wir hinschauen, werden wir mit Plastik konfrontiert. Doch auch die Airlines fangen an, sich an dem Wandel zu beteiligen.

Zero Waste Cup
Bring deinen eigenen Cup mit und wir füllen dir diesen gern mit Kaffee auf

TUIfly wird regelmäßig ► von der unabhängigen Klimaschutzorganisation Atmosfair als klimaeffizienteste Airline ausgezeichnet. Und auch auf die kleinen Dinge sollten wir unser Augenmerk legen. Die Rührsticks aus Plastik sind verschwunden, dafür gibt es jetzt Holzsticks. Bordverkaufstüten bieten wir auch nicht mehr an, und in unserem Bordshop verkaufen wir wiederverwendbare Kaffeebecher. Beim Kauf, gibt es sogar den ersten Kaffee gratis. Solltet ihr von daheim einen Kaffeebecher für den Urlaub dabeihaben, schenken wir euch den Kaffee gerne in euren Becher ein.

3 Tipps für weniger Plastik im Alltag

Das alles sind kleine Schritte, die wichtig sind. Mir ist bewusst, dass es schwierig wird, als Airline komplett auf Plastik zu verzichten. Ich als Mitarbeiter kann aber so einiges steuern. Daher habe ich einige Hacks gesammelt, die ihr vielleicht auch auf eurer Arbeit oder im nächsten Urlaub anwenden wollt:

🍲 Vorkochen. Es hat sich durchgesetzt, dass über die Hälfte meiner Kollegen ihr Essen selbst mitbringt – und dies in wiederverwendbaren Schalen. Auch Gläser mit Schraubverschluss eignen sich wunderbar. Ein Kollege hat etwas ganz Besonderes ausgegraben: Blechdosen aus seiner Schulzeit. Auch eine prima Alternative, um sein Essen zu transportieren.

Essen in der eigenen Dose
Alu- oder Frischhaltefolie wird überflüssig, wenn man sein Essen in der eigenen Dose mitbringen kann.

Einen eigenen Becher mitbringen. Auch für mich ist das immer noch eine Herausforderung. Es lohnt sich aber eigentlich immer, seinen eigenen Trinkbecher mitzubringen. Ihr verbraucht auf der einen Seite nicht unnötig Plastikbecher, auf der anderen Seite entsteht kein Missverständnis, wem welches Trinkgefäß gehört. Mir ist aufgefallen, dass die meisten Passagiere beim Kauf eines Flaschengetränks bewusst keinen Plastikbecher möchten, und wenn doch, nehmen sie lieber einen aus Pappe.

🍴 Eigenes Besteck mitnehmen. So simpel und doch vergesse ich es zu oft. Eine Kollegin von mir hat sich eine kleine Tasche aus Stoffresten genäht, indem sie immer ihr eigenes Besteck verstaut. Es ist schnell gereinigt und nimmt nicht viel Platz weg. Auch ein sehr guter Hack, der schnell umzusetzen ist.

Zero Waste Besteck
Auch sein eigenes Besteck kann man überall mit hinnehmen – und das Essen schmeckt gleich viel besser so ganz ohne Plastik!

Es gibt viele Möglichkeiten mit kleinen Änderungen unseren Müllkonsum etwas zu rduzieren. Natürlich könnte man jetzt behaupten, dass das nicht viel ausmacht.

Ich bin der Meinung, dass wir selbst mit kleinen Schritten so einiges bewegen können.

Ich bin kein absolutes Vorbild, aber ich träume davon, dass die Airline-Branche es in einigen Jahren schafft, den Plastikverbrauch drastisch zu minimieren.

 

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