Kultur
Näher die Pötte nie schwimmen – Ein Tag am Hamburger Elbstrand
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah liegt? Ein Städtetrip nach Hamburg hat so viel mehr zu bieten als den Fischmarkt und das Dungeon. TUI Blogger Johann berichtet.

Der Hamburger Elbstrand
„Strand?! Wo soll denn hier ein Strand sein?“ war meine Reaktion, als mir ein Kumpel zum ersten Mal vorschlug, an den Elbstrand zu fahren. Nun gut, Stränden bin ich naturgemäß selten abgeneigt, also habe ich mein Handtuch eingepackt und mit ungläubiger Erwartung auf meinen Kumpel gewartet. Der Weg dorthin wurde dann allerdings schon zu einem Erlebnis: Von Altona aus über die Elbchausse in Richtung Blankenese. Die Häuser entlang der Straße erinnerten eher an die Villen auf Long Beach. Aber der hanseatische Geldadel lässt sich nun mal nicht lumpen und hat sich entlang der Elbe an den Hügeln die tollsten Anwesen errichtet.
Davon sieht man dann auch in Blankenese noch eine Menge. Aber wir wollten ja zum Strand. Zu DEM Strand, wie mein Kumpel mir versicherte. Da gäbe es ja auch noch den, der näher an der Stadt liegt, aber der sei ja nur für „Touris“… „OK“ dachte ich mir nach 20 Minuten Fahrt in drückender Hitze „Touri sein ist vielleicht auch gar nicht so schlecht?“ Nach weiteren 10 Minuten in Schlangenlinien durch Blankenese waren wir dann angekommen: An einem unscheinbaren Weg ging es hinunter zum Falkensteiner Ufer.

Italien-Feeling am Elbstrand
Nachdem wir das Auto abgestellt hatten und den Berg (für Hamburger Verhältnisse fast himalayamäßig) hinabgestiegen waren, eröffnete sich mir ein Bild, das ich nie im Leben erwartet hätte: Niedliche kleine Buchten mit feinem Sandstrand, seichter Wind und kreischende Möwen – War ich hier wirklich noch in Hamburg?! Das hatte schon eher etwas von Südfrankreich. Aber das Beste kam erst noch: Nachdem wir eine Weile dort lagen, kam das erste Containerschiff vorbeigefahren. Unglaublich, wie riesig die von der kurzen Entfernung wirken. Und man konnte ihnen sogar noch ein Stück entgegenschwimmen, was die Nerven dann aber doch ein wenig strapaziert hat. Mit der Zeit fuhr noch das ein oder andere Schiff vorbei, mal größer, mal kleiner, immer mit verschiedener Beflaggung. Da wurde die Sehnsucht nach der großen weiten Welt auf einmal riesengroß.

Elbstrand Frachter
Der Elbstrand am Falkensteiner Ufer gehört definitiv zu meinen Lieblingsorten in Hamburg. Insbesondere im Sonnenuntergang lassen sich hier die tollsten Bilder schießen und trotz der unglaublichen Schönheit, ist es hier so gut wie nie überfüllt. Wer also einen Städtetrip nach Hamburg plant, sollte sich das definitiv ins Notizbuch schreiben. Die Anfahrt ist am praktischsten mit dem Auto, aber auch mit S-Bahn und Bus kommt man über Blankenese ganz gut hin. Und für weitere Hamburg-Ideen schaut doch mal in unserer Experten-Community vorbei! Da wimmelt es nur so von Hamburg-Experten 😉

Elbstrand Segler