Kanada Rundreise: 3 Wochen Vater-Sohn-Abenteuer in British Columbia

Als Kind verbringen wir ständig Zeit mit den eigenen Eltern. Irgendwann sind wir erwachsen, haben eigene Kinder und sind immer beschäftigt – mit Haushalt, Arbeit und anderen alltäglichen Doings. Die Zeit mit Mama und Papa beschränkt sich dann meist auf wenige Wochenenden im Jahr und vielleicht noch die Feiertage. TUI Kollege Philipp will das ändern und unternahm gemeinsam mit seinem Papa eine Kanada Rundreise von 3 Wochen durch British Columbia.

Hallo Philipp, du hast letztes Jahr im September eine Kanada Rundreise von 3 Wochen gemeinsam mit deinem Papa unternommen. Warum Kanada?

Mein Vater war letztes Jahr mit meiner Schwester in Ost-Kanada (Toronto, Montreal, Quebec) und so bot es sich an, ein Jahr später den Westen zu erkunden. Wir waren schon mal als Kinder in Toronto, hatten die Niagara Fälle besucht und jetzt war es Zeit für ein Kanada Revival.

Duffey Lake Viewpoint

Duffey Lake Viewpoint

Mount Robson

Mount Robson | ©Lukas Uher/Adobe Stock

Imposanter Wasserfall am Murtle River

Mount Robson

Imposanter Wasserfall am Murtle River

Kanada Rundreise 3 Wochen: Unsere Route durch British Columbia (Karte)

Welche Route durch Kanada habt ihr genommen und warum habt ihr euch genau für diese Kanada Rundreisen Route entschieden?

Wir haben British Columbia bereist und sind in Calgary gestartet. Von da aus ging es direkt in den Banff Nationalpark, wo wir zwei Nächte verbrachten. Danach ging es weiter nach Lake Louise – ebenfalls für zwei Nächte. Über den wunderschönen Icefield Parkway fuhren wir weiter Richtung Jasper. Wir hätten hier auch abkürzen können, aber der Jasper Nationalpark ist natürlich ein großes Highlight, welches wir nicht verpassen wollten. Gleiches gilt für Whistler – eines der größten Skigebiete Nordamerikas, welches sowohl im Winter als auch im Sommer eine Attraktion ist. Von hier aus ging es für uns ans Meer, an einen der Häfen von Vancouver – Horseshou Bay. Mit der Autofähre setzten wir über nach Vancouver Island und blieben in der Hafenstadt Nainamo eine Nacht bis wir weiter an die Westküste von Vancouver Island nach Ucluelet und Tofino fuhren. Von dort aus ging es nach Victoria und dann zur letzten Etappe unserer Kanada Rundreise, Vancouver. Hier verbrachten wir drei Tage bis es dann über Frankfurt zurück nach Berlin ging.

Warum diese Route? Die Route ist einfach populär für British Columbia und auch recht alternativlos. Für 3 Wochen ist sie ideal. Wir sind im Durchschnitt 200 Kilometer gefahren – ganz entspannt mit Pausen und Sightseeing-Stopps. Auf den Highways in Kanada darf man max. 100 km/h fahren und das ist auch gut so – landschaftlich gibt es so einiges zu sehen. Hier ist wirklich der Weg das Ziel.

TOP 3 Highlights und Ausflüge der Rundreise durch British Columbia

Auch, wenn es bei 3 Wochen Kanada schwerfällt: Was waren deine TOP 3 Highlights auf der Reise?

TOP 1: Mein erstes Highlight war definitiv Lake Louise. Der See im Banff-Nationalpark ist sehr bekannt und ein absolutes Must See. Lake Louise und die Landschaft drumherum ist atemberaubend schön.

Lake Louise

Lake Louise

Lake Louise mit Blick auf das Fairmont

Lake Louise mit Blick auf das Fairmont

Am Ufer des Flusses im Banff Nationalpark

Am Ufer des Flusses im Banff Nationalpark

Lake Louise mit Blick auf das Fairmont

Am Ufer des Flusses im Banff Nationalpark

Einmal Platz nehmen bitte und den Blick auf den Banff Nationalpark genießen

Einmal Platz nehmen bitte und den Blick auf den Banff Nationalpark genießen

TOP 2: Ucluelet auf Vancouver Island gehört ebenfalls zu meiner TOP 3. Allein schon die Begegnung mit einem Bären hier war spektakulär und unvergesslich. Später dazu mehr 😉 Die Natur rund um Ucluelet lädt komplett zum Runterkommen und Abschalten ein. Da kommt der indigene Name Ucluelet nicht von ungefähr, denn er bedeutet übersetzt „sicherer Hafen“.

TOP 3: Ein weiteres Highlight meiner Kanada Rundreise war der Stawamus Chief Trail. Die Wanderung ist sehr beliebt in British Columbia, aber definitiv abenteuerlich und körperlich sehr anspruchsvoll. Es geht die ganze Zeit berghoch, teilweise über in Steine eingelassene Ketten und Leitern. Hier solltet ihr schwindelfrei sein und eine gute Kondition mitbringen. Am Ende des Trails war ich stolz auf mich, dass ich die Wanderung so gut gemeistert habe.

Stawamus Chief Trail

Der Stawamus Chief Trail hielt einige Abenteuer parat, wie z. B. …

Stawamus Chief Trail

… in Steinen eingelassene, schmale Treppen

Der Stawamus Chief Trail hielt einige Abenteuer parat, wie z. B. …

… in Steinen eingelassene, schmale Treppen

Ihr wart in den 3 Wochen ziemlich viel unterwegs und habt zahreiche Ausflüge unternommen. Verrätst du mir, welche Ausflüge dir besonders in Erinnerung geblieben sind?

Zusätzlich zu den bereits beschriebenen Ausflügen in den Banff Nationalpark und den Stawamus Chief Trail kann ich eine Kayak Tour auf Vancouver Island empfehlen. Mir wird diese Tour für immer im Gedächtnis bleiben, da ich hier das erste Mal Schwärzbären in freier Wildbahn erlebt habe. Die Kayak Tour mit Start in Ucluelet wird zum Ziel der Bärenbeobachtung angeboten. Aber natürlich gibt es keine Garantie, dass man am Ende wirklich einem begegnet. Doch ich hatte Glück – und das gleich mehrfach!

Ich habe mir in Ucluelet einen lokalen Anbieter für die Kayak Tour gesucht, gebucht und am nächsten Morgen ging es direkt los. Wir waren ca. 6 Leute mit Guide und jeder hatte sein eigenes Kayak. Nach einer Sicherheitsübung am Anfang der Tour ging es direkt los und wir paddelten am Ufer entlang – immer Ausschau haltend nach einem Bären. Unser Guide war es dann, der uns auf einen Schwarzbären im Teenager-Alter, direkt am Steinstrand, hingewiesen hat.

Am Vormittag herrscht hier am Fluss Ebbe und die Bären gehen am Strand auf Nahrungssuche. Scheinbar wurden mit der Flut viele Tierchen angeschwemmt – wir konnten den Teenager Bären sicher an die 10 Minuten bei seinem Frühstück beobachten. Das ist schon ein Wahnsinnsgefühl so ein wildes Tier in freier Natur zu erleben und kann man absolut nicht mit seinen Erfahrungen aus Zoobesuchen vergleichen.

Bärenbeobachtung während der Kayak-Tour

Bärenbeobachtung auf der Kayak-Tour in Ucluelet

Wir hatten das Glück, dass wir etwas später auch noch einen ausgewachsenen Bären und zum Ende der Tour hin sogar eine Bärenmama mit ihren zwei Bärenkindern beobachten durften – natürlich immer mit einem großen Sicherheitsabstand.

Die Tour ging ingesamt 3-4 Stunden und wäre auch ohne Bärenbegegnung ein Highlight, da man tief in die Natur eintaucht und auch andere Tiere beobachten kann. So ist zum Beispiel über unsere Köpfe hinweg eine Weißkopf-Seeadler Familie vorbeigeflogen.

Bärenbeobachtung

Wir hatten Glück einen ausgewachsenen Bären beobachten zu dürfen

Weitere Ausflüge, die ich empfehlen kann, sind:

  • Plain of Six Glaciers Tea House Trail: Ganz in der Nähe des Fairmont Chateau Lake Louise beginnt der etwa 6 Kilometer lange Trail zum familiengeführten Tea House. Die Wanderung dahin ist anfangs einfach, immer mit Blick auf den atemberaubend schönen Lake Louise. Nach der Hälfte der Strecke wird der Weg jedoch sehr steinig und anspruchsvoll. Ich habe die Wanderung daher alleine ohne meinen Papa gemacht. Ziel des Trails ist eines der ältesten Tea Houses im Hinterland der Rockies. Es war schon ein einmaliges Gefühl oben angekommen zu sein und die schöne Szenerie zu genießen. Auch die Gespräche mit dem Personal waren toll und so konnte ich Einblicke in die Geschichte des Tea Houses bekommen.

    Wichtig zu beachten: Die Auswahl an Essen und Getränken ist klein und variiert je nach Zeitpunkt. Ihr solltet also entweder einen Snack dabei haben oder nicht die größten Erwartungen haben. Wenn die Saison startet werden die Lebensmittel nach oben gebracht und zwischendurch immer mal wieder über Pferde oder auch die Menschen, die dort arbeiten.
Angekommen am Tea House

Angekommen am Tea House

Upper View Point Peyto Lake

Upper View Point Peyto Lake

Angekommen am Tea House

Upper View Point Peyto Lake

  • Peyto Lake: Der Peyto Lake im Banff Nationalpark ist ein hoch gelegener Gletschersee. Seine türkise Farbe ist spektakulär anzusehen und fast schon surreal. Je nachdem aus welchem Winkel die Sonnenstrahlen auf die Wasseroberfläche eintreffen, verändert sich die Farbe. Den Peyto Lake habe ich gemeinsam mit meinem Papa erlebt und das schafft natürlich auch nochmal ganz besondere und intensivere Erinnerungen.
  • Athabasca Glacier: Zusammen mit meinen Papa sind wir zum Athabasca Glacier, eine der sechs Hauptzungen des Columbia-Eisfelds in den kanadischen Rocky Mountains, gelaufen. In der Regel kommt man ja in unseren Gefilden nicht so häufig an einen Gletscher so nah heran. Von daher war dieses Naturspektakel schon ein grandioses Erlebnis.

    Die Wanderung zum Gletscher ist nicht sehr anspruchsvoll und für Senioren empfehlenswert. Allerdings sind die Wege nicht befestigt, sondern eher mit viel Geröll. Wanderer, die nicht so trittfest sind, sollten vielleicht Trekkingstöcke nutzen. Ansonsten kann man auch mit einem sogenannten Ice Explorer direkt auf den Gletscher fahren. Das haben wir allerdings nicht gemacht.
Auf dem Columbia Icefield mit Blick auf den Athabasca Gletscher

Auf dem Columbia Icefield mit Blick auf den Athabasca Gletscher

Top of the World Summit

Top of the World Summit

Whistler

Whistler

Top of the World Summit

Whistler

Cloudraker Skybridge

Cloudraker Skybridge

Blackcomb Mountan

Blackcomb Mountain

Cloudraker Skybridge

Blackcomb Mountain

  • Whale Watching Tour in Victoria, Vancouver Island: Ich habe schon mehrere Whale Watching Touren mitgemacht. Allerdings habe ich noch nie Orcas und Buckelwale gesehen – von daher bleibt auch dieser Ausflug für immer in Erinnerung. Unsere Tour dauerte etwa 3 bis 4 Stunden und in dieser Zeit hat unser Guide so unglaublich viel Wissen über Wale an uns vermittelt – das war schon sehr beeindruckend.

    Was ihr bei so einer Tour immer dabei haben solltet, sind warme Kleidung (Winterjacke!), Handschuhe, Mütze und Fernglas. Ihr könnt sowohl indoor sitzen als outdoor. Wer zu Seekrankheit neigt, sollte natürlich auch die entsprechenden Medikamente dabei haben.

    Eure Whale Watching Tour könnt ihr direkt hier buchen
Seerobben am Race Rocks Lighthouse

Seerobben am Race Rocks Lighthouse

Orcas vor Vancouver Island | ©Jeroen/Adobe Stock

Victoria

Start der Tour war in Victoria

Race Rocks Lighthouse

Race Rocks Lighthouse

Start der Tour war in Victoria

Race Rocks Lighthouse

Tipps und Erfahrungen nach 3 Wochen Papa-Sohn-Urlaub

Du bist mit deinem Papa nach Kanada gereist. Wie war das für dich?

Sehr besonders. Das war vermutlich das letzte Mal, dass ich so intensiv und lange mit meinem Vater Zeit verbringen konnte. Im Kindesalter ist es ganz normal viel Zeit mit den eigenen Eltern zu haben, aber je älter man wird, desto weniger sieht man sich. Unsere letzte, so intensive Zeit, ist also bestimmt schon 25 bis 30 Jahre her. Ich brauchte mindestens eine Woche, um auf seine Geschwindigkeit herunterzufahren. Nach zwei Wochen begannen dann die ersten Spannungen und nach drei Wochen brauchten wir beide wieder eine Pause voneinander. Gelernt habe ich mich seiner Geschwindigkeit anzupassen und ihn so zu nehmen, wie er eben ist. Die Reise hat unsere Verbindung sicherlich bestärkt, das ist schön.

Hand aufs ❤️Herz: Würdest du nach diesen 3 Wochen Urlaub mit Papa noch einmal einen Papa-Sohn-Urlaub buchen?

Ja, sicher, aber gegebenenfalls kürzer; maximal zwei Wochen würde ich sagen.

Hast du Tipps, wie ein Urlaub mit dem Papa gelingen kann?

  1. Viel Geduld mitbringen und eigene Bedürfnisse manchmal auch zurückstellen.
  2. An einigen Tagen während der Reise auch getrennt etwas unternehmen. Wenn der Papa am Abend zum Beispiel nicht mehr um die Häuser ziehen möchte, dann zieht man eben alleine los.
  3. Anstrengende Wanderungen und Abenteuer wie Rafting etc. alleine machen, wenn der Papa schon ein gewisses Alter erreicht hat und ggf. nicht mehr dazu in der Lage ist.
Im MacMillan Provincial Park auf Vancouver Island

Im MacMillan Provincial Park auf Vancouver Island

Im MacMillan Provincial Park auf Vancouver Island

Im MacMillan Provincial Park auf Vancouver Island

Im MacMillan Provincial Park auf Vancouver Island

Im MacMillan Provincial Park auf Vancouver Island

Im MacMillan Provincial Park auf Vancouver Island

Im MacMillan Provincial Park auf Vancouver Island

Welche Tipps hast du für zukünftige Kanada Urlauber?

1. Ucluelet hat meinem Papa und mir besser gefallen als das touristischere Tofino auf Vancouver Island. Wenn ihr euch für eine Stadt entscheiden müsst, würde ich daher Ucluelet empfehlen.

2. Das Besondere in Westkanada sind weniger die großen Städte wie Vancouver, sondern eher die Nationalparks. Plant daher für den Besuch viel Zeit ein!

3. Wenn ihr Vancouver besucht, nutzt zur Erkundung unbedingt das Rad! Wir haben uns per App über den Anbieter Mobi by Shaw Go Fahrräder gemietet und sind im Stanley Park, immer am Ufer entlang, gefahren.

4. Wir waren mit dem Mietwagen unterwegs und haben uns immer für Hotelübernachtungen entschieden. Die Campingplätze liegen aber zum Teil wirklich malerisch und das wäre als Übernachtungsmöglichkeit für das nächste Mal eine Überlegung wert.

5. Wer schneebedeckte Rockies sehen möchte, sollte lieber im Winter nach Kanada. Im Sommer ist nur auf den Gletschern Schnee zu sehen.

Philipp am Long Beach in Tofino

Philipp am Long Beach in Tofino

Traumhafte Aussichten am Maxwell Lake in Hinton, Alberta

Spektakuläre Natur! Hier am Maxwell Lake in Hinton, Alberta

Philipp am Long Beach in Tofino

Spektakuläre Natur! Hier am Maxwell Lake in Hinton, Alberta

Kanada steht für mich für eine atemberaubende Natur mit unglaublich freundlichen und hilfsbereiten Menschen! Wenn du alleine unterwegs bist, in Restaurants oder Bars, dauert es nicht lang bis du Gesellschaft bekommst. Ich habe auch selten so entspannte Autofahrer wie in Kanada erlebt! Kein Gehupe, kein Gedrängle und alles sehr gemächlich.

Vancouver

Mount Robson

Tolle Ausblicke auch hier auf den Mt. Robson

Tolle Ausblicke auch hier auf den Mt. Robson

Vielen Dank für das tolle Interview, Philipp!

Ihr wollte noch mehr zu Kanada erfahren? Dann könnt ihr hier weiterlesen:

Die schönsten Nationalparks in Kanada
Natur im Überfluss und coole Städte: Das ist British Columbia

Und hier gehts direkt zur Buchung auf tui.com

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