Der Ferienflieger

Brücke zwischen Alltag und Urlaub

Mehr als 170 Millionen Fluggäste sind in den vergangenen 50 Jahren mit Hapag-Lloyd Flug und TUl fly in den Urlaub gereist. Neue Ziele und Abflughäfen kamen im Laufe der Zeit dazu, andere wurden wieder gestrichen. Die Flotte vergrößerte sich und schrumpfte wieder. Eine besonders große Dynamik erlebte jedoch der Verkauf von Flugtickets - fast nichts ist mehr, wie es anfangs mal war. 

Eine Maschine von Hapag-Lloyd Flug vor dem Pico del Teide auf Teneriffa: Die Kanaren gehörten schon in den Siebzigerjahren zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen. 

Von der Pauschalreise zur Internetbuchung  

Der Flugreisemarkt war lange Zeit sehr berechenbar. Aber schon die Einführung des Einzelplatzverkaufs erforderte mehr Flexibilität. Seitdem immer mehr Kunden online buchen, ändern sich die Preise fast stündlich. 

Urlaub von Anfang an: Wer in der Vergangenheit mit Hapag-Lloyd Flug und später mit TUl fly reiste, konnte sich immer auf einen erstklassigen Service verlassen. Waren zunächst ausschließlich Urlauber an Bord, die eine Pauschalreise gebucht hatten, kamen ab Anfang der Neunzigerjahre immer mehr Reisende hinzu, die nur ein einzelnes Ticket gekauft hatten. 

Früher, als Hapag-Lloyd Flug gegründet wurde, war die Welt der Touristik noch übersichtlich und geordnet: Es gab Reiseveranstalter und Airlines, die oft als Vollcharter für sie flogen. Wer Urlaub machen wollte, ging ins Reisebüro und buchte dort eine Pauschalreise aus dem Katalog - Flug, Transfers, Unterkunft und Verpflegung inklusive. Das Geschäft funktionierte noch in den Achtzigerjahren sehr erfolgreich. Im Oktober wurde die Planung für den folgenden Sommer gemacht, wenig später waren alle Plätze vergeben. Die Zahl der Airlines auf dem expandierenden deutschen Reisemarkt war seinerzeit überschaubar, die Nachfrage nach Plätzen überstieg häufg das Angebot. 

Schon damals verkaufte Hapag-Lloyd Flug die weitaus meisten Plätze an die TUI, ein weiterer Großkunde war der Reiseveranstalter Neckermann. Weitere Umsatzbringer waren viele kleinere Reiseveranstalter. Rechtlich war Hapag-Lloyd Flug eine eigenständige Gesellschaft. Dennoch bestand teilweise eine große Abhängigkeit von den Veranstaltern: Die TUI entschied sechs Wochen vor dem Flugtermin, ob geflogen wird oder nicht. Wurden zu wenig Plätze verkauft, blieb die Maschine am Boden. Andererseits konnten unter der Saison bei Bedarf vergleichsweise kurzfristig zusätzliche Flüge angeboten werden. 

Mitte der Achtzigerjahre kam Bewegung in den Tourismusmarkt: Die Pauschalreise machte nur noch rund drei Viertel des gesamten Touristikaufkommens aus. Im Angebot waren nun auch sogenannte Campingflüge, also Reisen, die ohne Hotelunterkunft gebucht wurden. Restplätze wurden als Last-Minute-Angebote auf den Markt gebracht. Vor allem aber bauten andere Airlines sukzessive die Einzelplatzbuchung aus. Ein steigender Anteil an Plätzen war nun nicht mehr an Angebote von Reiseveranstaltern gekoppelt, sondern wurde eigenständig von der Airline vermarktet. Immer mehr Kunden wollten nur noch einen Flug buchen. Viele hatten schon damals eigene Wohnungen oder Appartements in den Feriengebieten. Mit dem Winterflugplan 1990/1991 führte deshalb auch Hapag-Lloyd Flug den Einzelplatzverkauf ein, der nun rechtlich für Charter-Carrier möglich war und schon bald einen Anteil von bis zu 25 Prozent erreichte.

„Herzlich willkommen an Bord!" Bei Hapag-Lloyd Flug und TUl fly war und ist diese Begrüßung nicht bloß eine Floskel, sondern ein Versprechen: Urlauber schätzen die Qualität und Sicherheit und den freundlichen Service an Bord seit nunmehr 50 Jahren. 

Als sich die TUI AG Ende der Neunzigerjahre als integrierter Tourismuskonzern etablierte, war der deutsche Ferienfliegermarkt in zwei Lager aufgeteilt: Hapagfly, wie die Airline wenig später hieß, flog vor allem für Gäste der TUI Deutschland, Condor war eng mit Neckermann verbandelt. Konkurrenz drohte den Reiseveranstaltern und Airlines nun von einer ganz anderen Seite: Immer mehr Fluggesellschaften boten ausschließlich Flüge zu vergleichsweise günstigen Konditionen an. Die TUI AG musste reagieren und gründete 2002 die Hapag-Lloyd Express GmbH. Der Low Cost-Carrier HLX erhielt ein auffälliges schwarz-gelbes Design und wurde mit Kampagnen wie „Fliegen zum Taxipreis" originell und intensiv beworben. 

Was aber noch wichtiger war: Für HLX wurde eine hoch entwickelte Internet-Plattform ins Netz gestellt, die sich zu einer der meistbesuchten Seiten in der Reisebranche entwickelte. Das Internet hatte sich längst als Vertriebskanal etabliert. Die Kunden stellten zunehmend ihre Reisen aus verschiedenen Komponenten und von mehreren Anbietern selbst zusammen. Als das wirtschaftlich erfolglose Geschäftsmodell HLX eingestellt wurde, sollte die wertvolle Website weiter genutzt werden. Sie wurde die Basis für den Internetauftritt von TUlfly.com. In dem Flugportal wurden aber nicht nur Flüge der eigenen Airline offeriert, sondern auch Angebote anderer Fluggesellschaften. Außerdem konnten Hotels und Mietwagen gebucht werden. 

Der Verkauf von Flugtickets wurde in den vergangenen Jahren immer dynamischer. Angebot und Nachfrage reagieren unmittelbar aufeinander, der Preis wird - vollautomatisch gesteuert - tagesaktuell, manchmal sogar stündlich angepasst.

Heute erfolgt der Verkauf der Flugtickets über die TUI.com, wo der Kunde nicht nur die TUI fly, sondern Angebote an weltweiten Flügen mit den rennomiertesten Airlines buchen kann.

 

Das Geschäft für Ferienflieger ist immer schwieriger geworden in den vergangenen Jahrzehnten. Kalkulationen müssen nun deutlich flexibler, andererseits Planungen langfristiger erfolgen, die Sicherheiten haben stark abgenommen. Außerdem bestehen massive Überkapazitäten. Dennoch behauptet sich TUl fly im Markt. Zum einen, weil der Konzern-Carrier die meisten Flugtickets nach wie vor an TUI Deutschland vergibt, und zum anderen, weil die Airline bei den Fluggästen ein gutes Image genießt: TUl fly gilt als pünktlich, zuverlässig und qualitativ hochwertig.